RADAR goes Brandenburg
Erstmals bundeslandweiter Einsatz des Forschungsdaten-Repositorys von FIZ Karlsruhe
Karlsruhe, 18.07.2024 - Dieser Einsatz ist eine Premiere: Zum ersten Mal setzt ein Bundesland auf RADAR, um in einem hochschulübergreifenden Verbund seine Forschungsdaten zentral und nachhaltig zur Verfügung zu stellen. Das von FIZ Karlsruhe entwickelte Forschungsdaten-Repository findet künftig im Verbundprojekt „Institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement in Brandenburg“ (IN-FDM-BB) seinen Einsatz und wird an der Universität Potsdam gehostet. Es wird allen staatlichen Hochschulen in Brandenburg zur Verfügung stehen.
Dass einrichtungsübergreifende Kooperationen eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Forschungsdatenmanagement (FDM) sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Natürlich ist hier in erster Linie der vorrangig domänenorientierte Verbund „Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ zu nennen; unabhängig davon gab es bereits davor Landesinitiativen, die gewachsen sind, um wichtige Synergieeffekte zu nutzen. In Brandenburg geht ein solches regionales Netzwerk nun neue Wege: die FDM-Landesinitiative Brandenburg (FDM-BB) mit dem Verbundprojekt „IN-FDM-BB: Institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement in Brandenburg“. Diesem Verbundprojekt gehören die acht staatlichen forschenden Hochschulen des Bundeslandes an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die individuelle Expertise der jeweiligen Hochschulen in Sachen Forschungsdatenmanagement wird gebündelt und ermöglicht einen inhaltlichen und infrastrukturellen Austausch auf Augenhöhe.
Die frohe Botschaft für FIZ Karlsruhe: Brandenburg hat sich für das Forschungsdaten-Repository RADAR entschieden. RADAR ist als Service bereits deutschlandweit etabliert und vereint zahlreiche, auf die Bedürfnisse der Forschenden zugeschnittene FDM-Funktionalitäten, die ansonsten in oft mühsamer Kleinarbeit entwickelt und betrieben werden müssen. So kann der Fokus des Verbundprojektes weiterhin auf lokalem Kompetenzaufbau an den einzelnen Hochschulen, Reichweitenmaximierung sowie Vernetzung und Wissenstransfer zwischen den Forschungseinrichtungen liegen mit dem Ziel, das Forschungsdatenmanagement innerhalb von Brandenburg auf allen institutionellen Ebenen zu verankern und zu verstetigen. Durch die Nutzung von RADAR stellt das Projekt erstmalig auch eine landesweite Nutzung gemeinsamer und hochschulübergreifender IT- und FDM-Dienstleistungen zur Verfügung.
Eine zentrale Repository-Lösung für die individuellen Bedürfnisse der Hochschulpartner
Dass künftig RADAR als disziplinübergreifender Service zur Archivierung und Publikation von Forschungsdaten genutzt wird, wenn kein geeignetes fachspezifisches Repository existiert, ist in der bundeslandweiten Verwendung sowohl für das Repository selbst als auch für das Land Brandenburg eine Premiere. FIZ Karlsruhe baut aktuell eine lokale RADAR-Instanz an der Universität Potsdam auf und betreibt diese ausschließlich auf universitätseigener IT-Infrastruktur. Gleichzeitig entwickelt das FIZ-Team zahlreiche neue Funktionalitäten für die RADAR-Software, um sie flexibel für die Projektanforderungen zu gestalten. Auf diesem Weg kann eine vormals lokale Instanz landesweit zum Einsatz kommen: Sämtliche brandenburgischen Partnerhochschulen im Projektverbund haben Zugriff auf das Repository im Branding der Landesinitiative und können es bei Bedarf noch hochschulspezifisch anpassen. Zusätzlich können die einzelnen Partnerhochschulen ihren eigenen Forschungsoutput auf individuellen, dem eigenen Corporate Design entsprechenden Datenpublikationslisten präsentieren. Anbieter des landesweiten Forschungsdatenportals ist die Universität Potsdam, die mit den einzelnen Partnerhochschulen Verträge abschließt und Forschungsdaten zentral in ihrem Archivspeicher sichert.
RADAR bietet übrigens nicht nur den Vorteil, dass es zahlreiche adaptive Schnittstellen zu anderen Diensten wie zum Beispiel RDMO (Research Data Management Organiser) bietet – das FIZ-Repository ist zudem eine Open-Source-Software.
„Der Einsatz von RADAR in Brandenburg ist ein richtungsweisender Pilot für eine landesweite Nutzung entsprechender Forschungsdatendienste“, sagt Prof. Dr. Wolfram Horstmann, Geschäftsführer von FIZ Karlsruhe. „Mit diesem bislang einzigartigen Szenario schaffen wir eine Grundlage, die mit Sicherheit auch für andere Landesinitiativen von Bedeutung ist.“
Natürlich wird die erste brandenburgweite FDM-Lösung in gebührendem Rahmen vorgestellt: Auf der 25. Jahrestagung der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) e.V. am 18. und 19.09.2024 an der Universität Potsdam werden unter dem Motto „Gemeinsame Infrastrukturen für eine offene Wissenschaft“ Vertreterinnen und Vertreter von FIZ Karlsruhe und der Universität Potsdam teilnehmen, um dieses wegweisende Modell für kooperatives und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement im Rahmen eines Workshops vorzustellen. Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Tagung ist bis 26. August 2024 möglich unter https://dini.de/veranstaltungen/jahrestagungen/25-dini-jahrestagung#c4582 .
Weitere Informationen zu RADAR finden Sie auf der Webseite von FIZ Karlsruhe (https://www.fiz-karlsruhe.de/de/produkte-und-dienstleistungen/radar). Mehr zum Projekt „Institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement in Brandenburg“ bietet die Webseite des Projektverbundes ( https://fdm-bb.de/ueber-das-projekt-2/ ). Neugierig geworden? Kerstin Soltau von FIZ Karlsruhe beantwortet unter info@radar-service.eu gerne alle Fragen rund um RADAR.
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