THU-Professor Stephan Schlüter untersucht Optionen einer zukünftigen Energieversorgung für 6 Millionen Wärmepumpen
Die Bundesregierung plant, im Rahmen der Energiewende, bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen zu installieren, um Gasheizungen durch umweltfreundlichere Lösungen zu ersetzen. Eine Analyse der Forschungsgruppe "Applied Mathematics for Energy Markets" von Prof. Dr. Stephan Schlüter an der Technischen Hochschule Ulm (THU) beleuchtet die Herausforderungen und möglichen Lösungen für die zukünftige Energieversorgung. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „Energies“ im Juni 2024 publiziert.
Die Publikation befasst sich mit der Frage, wie und zu welchen Kosten die benötigte (erneuerbare) Energie für den Betrieb der sechs Millionen Wärmepumpen bereitgestellt werden kann – unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Herausforderung nicht nur darin besteht, diese zusätzliche Energie bereitzustellen, sondern auch darin, sie an jedem Tag und auf jeder Nachfragestufe liefern zu können. Verschiedene Möglichkeiten, so z.B. Batterien und Wasserstoff, werden in diesem Zusammenhang auch diskutiert. Die Autoren zeigen, dass die Umstellung auf Wärmepumpen die Notwendigkeit mit sich bringt, die Energieerzeugung selbst neu zu gestalten und alle verfügbaren Technologien, d. h. erneuerbare Energien, Batterien, Wasserstoff, das Erdgassystem und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, auf integrierte Weise zu nutzen.
Die Nutzung von Synergie- und Portfolioeffekten zwischen all diesen Technologien und deren Kombination ist dabei ein Schlüsselfaktor.
Prof. Schlüter fasst zusammen: „Die alleinige Nutzung einer Technologie wird nicht ausreichen. Ein integrativer Ansatz, der alle verfügbaren Technologien kombiniert, ist der sinnvollste Weg, um den zukünftigen Strombedarf zu decken und die Energiewende erfolgreich zu gestalten.“
Die Publikation von Prof. Schlüter zeigt somit auf, dass für die erfolgreiche Implementierung von sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030 eine umfassende und vielseitige Strategie notwendig ist.
Das peer reviewed Paper im MDPI-Journal „Energies“ ist kostenlos zugänglich unter:
https://www.mdpi.com/1996-1073/17/12/3053
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
https://www.thu.de/de/users/667636
Originalpublikation:
https://doi.org/10.3390/en17123053