Verbundprojekt für die Bürger*innenbeteiligung an Erneuerbaren Energien-Vorhaben
CREATE:ENERGY ist der Titel eines gemeinsamen neuen Projektes der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), das seitens der BTU koordiniert wird.
Das für drei Jahre angelegte Projekt CREATE:ENERGY (CE) wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Programms "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) und von der Stiftung Mercator mit insgesamt 1,6 Millionen Euro gefördert. Es zielt darauf ab, die Bürgerschaft des ländlichen Raums im Rheinischen und im Lausitzer Braunkohlerevier über einen neuen Citizen Science-Ansatz* ihrer unbedingten Teilhabe an Erneuerbaren Energien-Vorhaben, insbesondere solchen mit Photovoltaik, zu erreichen.
Unter anderem geht es darum, Vertrauen in die Kriterien der Genehmigungen zum Errichten und Betreiben von Projekten der Erneuerbaren Energien zu schaffen, die Beteiligung an Gestaltungs- und Aushandlungsprozessen und Einblicke bis hin zu Finanzflüssen zu ermöglichen.
Eine neuartige App wird im Zuge der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur*innen zur Unterstützung zukünftiger Vorhaben in Deutschland entwickelt und nach dem Projektende im April 2027 allen Interessierten zur Verfügung stehen.
Die Federführung des Projektes liegt am Lehrstuhl Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Planungsrecht der BTU unter der Leitung von Prof. Dr. Eike Albrecht.
Der Verbundpartner RWTH Aachen wird vertreten durch Professorin Dr. Agnes Förster, Inhaberin des Lehrstuhls Built and Lived Environment, und Prof. Dr. Stefan Böschen, Inhaber des Lehrstuhls Technik und Gesellschaft.
Dirk Marx, Bronia Braun und Jeni Howel – die Wissenschaftler*innen des Teams der transdisziplinären Projektkoordination von CREATE:ENERGY an der BTU – betonen:
„Unser Ziel ist die Aktivierung der Bürgerschaft, vor allem im ländlichen Raum, durch Bürgerenergien. Bislang partizipieren die Bürger*innen aus unterschiedlichen Gründen nicht gut an der Energiewende und erleben somit den Strukturwandel als eher passiven Vorgang in ihrem Alltag. Aus diesem Grunde gehen wir exemplarisch in die Region und ihre Kommunen und unterstützen dort gemeinschaftliche Aktivitäten, etwa bei der Planung von Erneuerbaren Energien-Projekten.“
Prof. Dr. jur. Eike Albrecht, Inhaber des Lehrstuhls Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Planungsrecht, hebt hervor: „Dieses Projekt, das nach einem umfangreichen Abstimmungsprozess bewilligt wurde, ist wegen seiner transdisziplinären Ausrichtung, also der Einbeziehung verschiedener Wissenschaften und der Praxis zwar kein Novum am Lehrstuhl, aber das größte Projekt dieser Art seit Bestehen des Lehrstuhls.“
Das Projekt CREATE:ENERGY will Wissenschaft (transdisziplinär) und Gesellschaft (authentisch) auf Basis von Vertrauen (Transparenz) in Form von “Bürgerenergien” zusammenbringen. Dabei sind Kommunen ein Dreh- und Angelpunkt. Hier finden Begegnungen, Aushandlungen und die konkrete Realisierung, zum Beispiel von Projekten der Erneuerbaren Energien, statt. Wie genau und in welchen Qualitäten so eine Zusammenarbeit Ergebnisse bringt, wird vergleichsweise in beiden Revieren, dem Rheinischen und dem Lausitzer, angeschaut und mit Hilfe von CREATE:ENERGY vertieft dargestellt.
Das im Mai 2024 gestartete Verbundprojekt tritt im September dieses Jahres in seine Hauptphase ein. Im Rahmen einer Kick-Off-Konferenz beraten die Beteiligten am 16. und 17. September 2024 im Lausitzer Braunkohlerevier. Zum Projektabschluss von CREATE:ENERGY im April 2027 werden die Ergebnisse im Rahmen einer Konferenz öffentlich vorgestellt.
*Mitwirkung von interessierten Laien an Forschungsprojekten
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. jur. Eike Albrecht
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Öffentliches Recht; insbesondere Umwelt- und Planungsrecht
T +49 (0) 355 69-2749
albrecht(at)b-tu.de
Dirk Marx
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Öffentliches Recht; insbesondere Umwelt- und Planungsrecht
T +49 (0) 355 69-3139
dirk.marx(at)b-tu.de
Weitere Informationen:
https://www.b-tu.de/news/artikel/27035-verbundprojekt-fuer-die-buergerinnenbeteiligung-an-erneuerbaren-energien-vorhaben - zur Presseinformation auf der Homepage der BTU Cottbus-Senftenberg