Merck-Preis für Design 2024 geht an Emilia Funke und Lea Holaus.
Darmstadt – Emilia Funke und Lea Holaus sind die Trägerinnen des Merck-Preises für Design im Sommersemester 2024. Die Auszeichnung ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert und würdigt die Gestal-tungsleistungen am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h_da). Vergeben wird der Preis vom Förderverein des Fachbereichs mit Unterstützung der Firma Merck. Prämiert werden herausragende, richtungsweisende Abschlussarbeiten auf den Gebieten Kommunikationsdesign und Industriedesign.
Emilia Funke erhält den Merck-Preis für Design für ihre Diplomarbeit „NotApp & NotBook“ im Stu-diengang Industriedesign. Die Arbeit der Absolventin zeigt: In der Verbesserung der Warnsysteme für die Bevölkerung, der Fähigkeit zur Selbsthilfe und in der Aufklärung liegt ein großes Potenzial, den Katastrophenschutz zu verbessern. Um diese Themen ganzheitlich abzudecken, entwickelt Emilia Funke zwei Komponenten: Eine Warn-App, die vor Katastrophen warnt und zugleich ge¬naue, personalisierte Handlungsanweisungen erteilt. Und eine Hardwarekomponente, das „NotBook“, das auch dann noch warnt, wenn das Mobilfunknetz zusammengebrochen ist – mit Hilfe der Radio-technologie DAB+.
Die Jury überzeugte „das extrem gut durchdachte Konzept, die qualitative Durchgängigkeit in der Umsetzung und die saubere, gewissenhafte Realisation im Modellbau und der Erstellung eines digitalen Click-Dummys. Die Arbeit bedient verschiedene Nutzerebenen, vermittelt fachliches Wis-sen, schafft Aufklärung und kann somit eine gelungene Hilfestellung vor und in Notfall-Situationen sein.“
Lea Holaus wird für ihre Diplomarbeit „Greyline, Glossar der Nacht“ im Studiengang Kommunikati-onsdesign ausgezeichnet. In einem aufwändig gestalteten Buch erforscht sie den Kontrast von Licht und Dunkelheit, der unseren Biorhythmus festlegt. Dazu verfasst sie wissenschaftliche Texte zu Begriffen wie „tiefe Dunkelheit“ über „blue marble“ bis „tiefe Nutzlosigkeit“. Zur Visualisierung ergänzt Holaus das typografisch klar gesetzte Glossar mit „störenden Elementen“ wie Fotogram-men in Grauabstufungen und Schwarzweiß-Bildern, die in fluoreszierendes Orange übergehen. Grell leuch¬tende kleine Werbeeinleger unterstrei¬chen die hartnäckigen Slogans, Sprüche und Rei-ze, die uns sogar in der Nacht noch erreichen.
Die Jury überzeugte das „subtile inhaltliche Konzept, die experimentelle Zusammen¬stellung der Inhalte und die damit verbundene extrem maßvolle Gestaltung in allen Ebenen.“ Außerdem lobten die Juror*innen die „leise, poetische Auseinandersetzung mit einem scheinbar banalen Thema, die sich in einem kleinen Buch manifestiert, das im Hinblick auf die eingesetzten Materialien und die Verarbeitung sehr fein daher kommt.“
Der Jury des Merck-Preis für Design gehören aktuell an: Stefanie Gmelin, Juryvorsitz, Förderverein des Fachbereichs Gestaltung, Atelier Löwentor/Darmstadt, Hagen Schwenk, Professor für Kommu-nikationsdesign am Fachbereich Gestaltung, Alexander Horn, Gastjuror KD, Tonique/Frankfurt, AchimPohl, Gastjuror ID, Artefakt Design/Darmstadt, Paula Schulte-Kellinghaus, Preisträgerin In-dustriedesign WS 2022/23, Fabian Stransky, Preisträger Kommunikationsdesign SS 2023.
Hintergrund
Der Merck-Preis für Design wird seit 2022 zweimal jährlich zum Semesterabschluss vergeben vom Förderverein des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt mit Unterstützung der Firma Merck. Prämiert werden herausragende, richtungsweisende Abschlussarbeiten auf den Gebieten Kommunikationsdesign und Industriedesign. Das Preisgeld beträgt 1.000 Euro pro ausgezeichneter Abschlussarbeit.
Hochschule Darmstadt (h_da)
Die Hochschule Darmstadt (h_da) ist eine der größten deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs). Sie bietet ihren aktuell 14.500 Studierenden ein praxisnahes und anwen-dungsorientiertes Studium in den Bereichen MINT, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Architektur, Medien und Design. Viele Projekte und Inhalte in Studium, Forschung und gesellschaftlichem Transfer beschäftigen sich mit den Zukunftsthemen Nachhaltige Entwicklung, Mobilität und Digitali-sierung. Die h_da betreibt ein eigenes Promotionszentrum Nachhaltigkeitswissenschaften und vergibt als erste und einzige deutsche Hochschule den akademischen Grad eines Doktors der Nachhaltigkeitswissenschaften. Visionär ist die europäische Hochschulallianz „European University of Technology (EUT+)“, der die h_da angehört: Gemeinsam mit acht weiteren Hochschulpartnern und gefördert von der EU-Kommission möchte die h_da zu einem neuen Hochschultyp zusam-menwachsen – zur „Europäischen Universität“.