Radiologe Tobias Bäuerle wechselt als Leitung an die Universitätsmedizin Mainz
Neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie startet am 1. August
Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle ist neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie. Der versierte und erfahrene Radiologe tritt heute die ruhestandsbedingte Nachfolge von Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber an – auch hinsichtlich dessen W3-Professur für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Bäuerle wechselt vom Universitätsklinikum Erlangen, wo er zuletzt eine W2-Professur innehatte und Geschäftsführender Oberarzt im Radiologischen Institut war.
Zu seinen wichtigsten klinischen Schwerpunkten zählt Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle allen voran die onkologische Bildgebung. Quantitative Verfahren der morphologischen und funktionellen Tumorbildgebung und die damit verbundene Verwendung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz sind dem neuen Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie dabei besonders wichtig. Auch die bildgebende Kontrolle während der zielgerichteten Tumorbehandlung, das sogenannte Therapieresponsemonitoring, ist ein zentraler Bestandteil seines klinischen Wirkens. Zu diesem Zweck setzt er innovative und hochauflösende Techniken ein, die wichtige diagnostische Zusatzinformationen liefern. In der Universitätsmedizin Mainz stehen ihm und seinem Team dafür mehrere Magnetresonanz- und Computertomographen zur Verfügung. Den kombinierten Einsatz verschiedener magnetresonanztomographischer Techniken, die sogenannte multiparametrische Bildgebung, wendet der Netzwerker vorwiegend bei uroradiologischen Fragestellungen an.
Viel Erfahrung weist er zudem auf in der Abklärung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems mittels Kardio-Magnetresonanztomographie (MRT) und Kardio-Computertomographie (CT) sowie im Bereich der Bildgebung und Interventionen der Leber, der ableitenden Gallenwege und der Gallenblase. Für die hochauflösende Bildgebung von Organsystemen sind aktuelle Geräte wie der photonenzählende Computertomograph „Naeotom Alpha“ an der Universitätsmedizin Mainz verfügbar. Mittels der zwei rotierenden Röntgenquellen und des neuartigen Detektorprinzips des Dual-Source-Gerätes lässt sich das Gewebe sehr differenziert analysieren und beispielsweise für die Darstellung des Herzens in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung nutzen. Darüber hinaus kommt die Expertise des 46-jährigen Radiologen in der Entzündungsdiagnostik sowie bei der muskuloskelettalen Bildgebung zum Tragen.
„Ich freue mich, dass Professor Bäuerle dem Ruf nach Mainz gefolgt ist und begrüße ihn als neuen Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie ganz herzlich an unserer Universitätsmedizin Mainz. Seine breite klinische und wissenschaftliche Expertise passt gut zu uns, unserem Onkologischen Spitzenzentrum UCT Mainz, unseren Schwerpunkten und unserer translationalen Ausrichtung. Ich bin mir sicher, dass seine Kompetenzen und Potentiale dazu beitragen werden, unsere universitäre Spitzenmedizin erfolgreich weiterzuentwickeln“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz.
„Als Forscher widmet sich Professor Tobias Bäuerle insbesondere der onkologischen und der kardiovaskulären Bildgebung sowie der Bildgebung von Entzündungen und immunologischer Prozesse. Entsprechenden Fragestellungen geht er auch im Rahmen von Sonderforschungsbereichen und Transregios nach, an denen er beteiligt ist. Seine Kompetenzen und Erfahrungen sind somit hervorragend geeignet, um das Forschungsprofil der Universitätsmedizin Mainz insbesondere in den Bereichen Immuntherapie und Translationale Vaskuläre Biologie weiter zu stärken und den Wissenschaftsstandort Mainz voranzubringen“, so der kommissarische Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild.
Professor Tobias Bäuerle ist am sich in der ersten Förderperiode befindlichen Sonderforschungsbereich Transregio (SFB/TRR) 305 „Über die Analyse der metastatischen Koloniebildung zu neuen systemischen Krebstherapien“ (Sprecherschaft Universität Regensburg) beteiligt. Experimentelle Forschung betrieb er zudem im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten SFB 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“ (Sprecherschaft Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, bis 06/24) und anderer Verbundforschungsprojekte wie des SFB/TRR 79 und des SFB/TRR 23. Ein weiterer Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Arbeitens ist das Thema Künstliche Intelligenz in der translationalen, multimodalen Bildgebung. Professor Bäuerle freut sich, seine radiologische Expertise in den Mainzer Verbundprojekten, beispielsweise den immunologischen Sonderforschungsbereichen, einzubringen.
Seine Begeisterung für die Radiologie zeigt sich auch in seinem Engagement für die radiologische Weiterbildung und das Mentoring von Nachwuchswissenschaftler:innen. Seinen Studierenden vermittelt er insbesondere die Themen multimodale Bildgebung einschließlich technischer Aspekte und Methodik sowie die Magnetresonanztomographie und die experimentelle Bildgebung in der Forschung.
„Eine gute Diagnostik kann entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung sein. Als Querschnittsfach nimmt die Radiologie eine Schlüsselrolle im interdisziplinären Zusammenwirken ein“, betont Professor Bäuerle. „Ich freue mich sehr darauf, in der Phase des Neustarts an die Universitätsmedizin Mainz zu wechseln. Die Radiologie ist ein Fach mit enormem Entwicklungspotential und kann viel zu einer erfolgreichen Patientenversorgung und einer zukunftsfähigen Forschung beitragen. Dieses Potential gemeinsam mit meinen neuen Kolleginnen und Kollegen zu heben, ist eine spannende und sehr reizvolle Aufgabe für mich.“
Als neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Inhaber der W3-Professur für Diagnostische und Interventionelle Radiologie ist Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle Nachfolger von Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber. Dieser ist zum 1. April 204 in den Ruhestand getreten. Seitdem wurde die Klinik kommissarisch geleitet von Prof. Dr. Michael B. Pitton, Leiter der Sektion Interventionelle Radiologie. Für dessen Einsatz bedankt sich der Vorstand auch an dieser Stelle.
Zur Person Tobias Bäuerle:
1978 in Karlsruhe geboren, studierte Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle von 1998 bis 2005 Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg sowie als Stipendiat an der University of Louisville, Kentucky, USA und am Baylor College of Medicine Houston, Texas, USA. Seine Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg legte er 2007 mit summa cum laude am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg ab. 2011 habilitierte er an gleicher Alma Mater in Experimenteller Radiologie. Seine Facharztprüfung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie legte er 2013 ab. Im gleichen Jahr wechselte er an das Radiologische Institut der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 2016 eine W2-Professur auf Lebenszeit erhielt und 2020 zum Geschäftsführenden Oberarzt ernannt wurde.
Der 2011 mit dem Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnete Radiologe ist seit 2015 Mitglied der European Society of Oncologic Imaging (ESOI) und war bis 2021 Mitglied des Exekutivkomitees sowie Sekretär dieser Gesellschaft. Seit 2022 agiert er als Vorsitzender des Vorstandes der AG Methodik und Forschung der Deutschen Röntgengesellschaft.
Bildunterschrift:
Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle - seit 1. August 2024 neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz; Bildquelle: UM/Markus Schmidt
Pressekontakt:
Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, E-Mail pr@unimedizin-mainz.de
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 340.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.600 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 630 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.