Behandlung von Zahnzwischenraumkaries mit Silberdiaminfluorid
Kinderzahnheilkunde gewinnt Nachwuchspreis
Silberdiaminfluorid (SDF) kann als hocheffektives Therapeutikum zur Behandlung von schwer zugänglicher Karies in Zahnzwischenräumen eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kam die Pilotstudie eines Forschungsteams der Greifswalder Kinderzahnheilkunde.
Die Promotionsstudentin Eilaf Ahmed wurde nun mit dem renommierten ORCA Nathan Cochrane Junior Scientist Award 2024 ausgezeichnet. Beim Weltkarieskongress auf Kreta konnte sie mit ihrer Präsentation überzeugen.
Die Arbeitsgruppe der Pilotstudie konnte aufzeigen, dass Silberdiaminfluorid eine vielversprechende Therapieoption für die Behandlung von Zahnzwischenraumkaries bei Jugendlichen sein kann. Bei der Behandlung wurden kieferorthopädische Separiergummis mit einer Silberfluoridapplikation kombiniert und eingesetzt. Das Ergebnis: 90 Prozent der mit SDF behandelten Läsionen konnten erfolgreich behandelt werden.
„Diese Therapieoption ist kostengünstig, einfach und kann ganz ohne Bohren angewendet werden“, betont Dr. Julian Schmoeckel, der die klinische Studie betreut hat. „Bereits die einmalige Applikation von SDF erwies sich bei der Behandlung von Jugendlichen mit hohem Kariesrisiko als erstaunlich wirksam“, so der Oberarzt weiter. Zwar existieren bereits andere evidenzbasierte Therapieoptionen für Zahnzwischenraumkaries, „im Hinblick auf Kosten, Zeitaufwand, Kooperationsbedarf und/oder Patientenmitarbeit sind diese jedoch nicht immer indiziert oder möglich“.
Die Promotionsstudentin Eilaf Ahmed stellte die Ergebnisse auf dem Weltkarieskongress im Juli vor und wurde dafür mit dem Nachwuchspreis ORCA Nathan Cochrane Junior Scientist Award ausgezeichnet.
„Im Namen des Vorstandes gratuliere ich herzlich zu diesem Erfolg“, so der Ärztliche Vorstand Prof. Uwe Reuter. „Diese Auszeichnung, die bereits im vergangenen Jahr an die Greifswalder Kinderzahnheilkunde ging, unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der kontinuierlichen Forschung für bessere und schonendere Behandlungsansätze bei Kindern mit Karies“, betont Reuter. Sie zeige zudem, dass die Universitätsmedizin Greifswald in diesem Bereich als führender Forschungsstandort auf internationalem Parkett agiert. Bereits seit 2010 erforscht die Greifswalder Arbeitsgruppe der Kinderzahnheilkunde alternative Methoden zur Kariesbehandlung bei Kindern mit hohem Kariesrisiko.
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