Tiefensee ernennt neuen Präsidenten der Universität Jena
Prof. Dr. Andreas Marx ab sofort im Amt
[Gemeinsame Presseerklärung des TMWWDG und der Uni Jena]
Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat heute Prof. Dr. Andreas Marx zum Präsidenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena ernannt und ihm die Ernennungsurkunde unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit übergeben. Die Amtszeit des Präsidenten dauert sechs Jahre und endet am 1. August 2030. Die Wahl durch die Hochschulversammlung der Universität Jena erfolgte am 9. April.
Tiefensee gratuliert: „Professor Marx ist ein international renommierter Wissenschaftler, der zugleich über umfassende Erfahrungen als Wissenschaftsmanager verfügt. Mit seinen Erfolgen als Forscher und seinen Erfahrungen aus der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder – nicht zuletzt als Prorektor und Senatsmitglied einer Exzellenzuniversität – wird Professor Marx einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Profilierung und Weiterentwicklung der Universität Jena leisten. Unser Ziel bleibt es, Jena im Spitzenfeld der deutschen Hochschullandschaft zu positionieren.“ Dabei gehe es insbesondere um den angestrebten Zuschlag für ein neues Exzellenzcluster und die spätere Anerkennung der Universität als Exzellenzuniversität. Auf den neuen Präsidenten warteten aber auch weitere wichtige Aufgaben bspw. bei der Fachkräfteentwicklung, der Stärkung des Technologietransfers, der baulichen Infrastruktur und der hochschulinternen Restrukturierung, sagte Tiefensee weiter.
Der neue Präsident setzt dabei auf engagierte Kolleginnen und Kollegen. „Ich will die Menschen an der Universität mitnehmen und Eigeninitiative nach Kräften unterstützen. In den kommenden Jahren freue ich mich darauf, zur weiteren Profilierung der schon heute exzellenten Universität Jena beizutragen und diese in Lehre, Forschung sowie als Partnerin für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft weiter zu stärken. Trotz der finanziellen Herausforderungen, die vor uns liegen, sehe ich große Chancen, die Universität Jena weiter voranzubringen, besonders in den Bereichen Wissenschafts- und Lehrtransfer zur Stärkung der Wirtschaft, des Klimaschutzes und des Zusammenhalts der Gesellschaft“, sagte Prof. Marx. Mit der Landesregierung will Andreas Marx ins Gespräch kommen, um das weiterhin große strukturelle Defizit der Universität abzubauen.
Andreas Marx, geboren 1968 in Lübeck, studierte Chemie in Freiburg/i. Br., Sussex (Großbritannien) und Bochum. 1997 wurde er an der Universität Basel promoviert. Es folgte ein zweijähriger Forschungsaufenthalt an der Nagoya University in Japan. 2003 schloss er seine Habilitation in Organischer Chemie und Biochemie an der Universität Bonn ab. Seit 2004 ist Andreas Marx Professor für Organische und Zelluläre Chemie an der Universität Konstanz. Von 2007 bis 2021 war er dort Sprecher der Graduiertenschule „Chemische Biologie“ im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Von 2010 bis 2013 war er Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität Konstanz.
Andreas Marx wurde mehrfach international für seine Forschung ausgezeichnet – etwa 2017 mit der František Šorm-Gedenkmedaille der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und der Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Gleich zweimal erhielt er 2013 und 2021 einen „ERC Advanced Grant“ des europäischen Forschungsrates, eine hochdotierte Förderlinie, die sich an etablierte Spitzenforscher richtet. Mit dem Karl Heinz Beckurts-Preis wurden 2014 seine „Leistungen in der Forschung und ihre Umsetzung in die industrielle Praxis“ geehrt.
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist eine traditionsreiche und forschungsstarke Universität mit einem breiten Fächerspektrum. Ihre Spitzenforschung bündelt sie in den Profillinien Light, Life, Liberty. Sie ist eng vernetzt mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, forschenden Unternehmen und namhaften Kultureinrichtungen. Mit über 17.000 Studierenden und mehr als 10.000 Beschäftigten prägt die Universität maßgeblich den Charakter Jenas als weltoffene und zukunftsorientierte Stadt.