Fachübergreifend Projekte realisieren: Neuer Masterstudiengang verbindet Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik
Wer einen Bachelor aus dem Bereich Maschinenbau in der Tasche hat – und darauf aufbauend sein Fachwissen in Elektrotechnik, Automatisierung und Robotik erweitern möchte, dem eröffnet der neue Masterstudiengang „Mechatronik und Automatisierung im Maschinenbau“ neue fachliche Perspektiven. Das dreisemestrige Vollzeitstudium startet erstmals zum Wintersemester 2024/25 an der RPTU – und befähigt zu Führungspositionen in der interdisziplinären Projektarbeit. Studierende erlernen etwa, Robotik oder Künstliche Intelligenz in eine Maschine einzubauen. Dabei können sie an Forschungsinstituten, mit denen die RPTU eng kooperiert, Praxisluft schnuppern und an spannenden Forschungsprojekten mitwirken.
Anlagen und Maschinen werden immer komplexer, auch weil in ihnen immer mehr Elektronik verbaut ist: „Reiner Maschinenbau, bei dem kein Strom fließt, wird immer weniger“, sagt Professor Martin Ruskowski, Leiter des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen und Steuerungen (WSKL) an der RPTU. Robotik-Anwendungen und Künstliche Intelligenz sind dabei nur zwei der Stichworte, die auch für Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer immer mehr an Bedeutung gewinnen. Genau hier setzt der neue Master-Studiengang „Mechatronik und Automatisierung im Maschinenbau“ an, für den sich Interessierte zum Wintersemester 2024/25 nun erstmals bewerben können.
„Wir stellen fest, dass Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik immer weiter zusammen rücken. Das wollen wir mit dem neuen Studiengang abbilden“, schildert Ruskowski die Intention des Lehrangebotes. Das dreisemestrige Vollzeitstudium richtet sich an Bachelorabsolventinnen und -absolventen eines Maschinenbaustudienganges, der an der RPTU regulär nach sieben Studiensemestern erreicht wird. „Bei Bewerberinnen und Bewerbern mit einem sechssemestrigen Bachelorabschluss sind weitere Zusatzleistungen erforderlich.“ Angesprochen werden Maschinenbau-Absolventinnen und Absolventen, die sich fachlich in Richtung Elektrotechnik weiterentwickeln wollen. Ergänzt wird das Studienangebot durch Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der angewandten Informatik.
So stehen unter anderem Robotik, Automatisierung und Regelungstechnik auf dem Lehrplan: „Die Masterstudierenden bekommen das Rüstzeug, Robotik oder Künstliche Intelligenz in eine Maschine einzubauen. Das Studium vermittelt die fachliche Tiefe, die für solch komplexen Herausforderungen erforderlich sind“, sagt Martin Ruskowski. „Es befähigt für interdisziplinäre Fragestellungen – im Sondermaschinenbau beispielsweise.“ Und der Professor ergänzt: „Im Rahmen von Industrie 4.0 wurde in den vergangenen Jahren sehr viel geforscht. Jetzt geht es darum, dieses Wissen in die Anwendung zu bringen.“
Bewerberinnen und Bewerber sollten Interesse an interdisziplinärer Projektarbeit mitbringen, sich für Elektrotechnik, Regelungstechnik, Mechatronik und theoretische Zusammenhänge begeistern können. Der neue Masterstudiengang besteht aus vier Pflichtmodulen (Angewandte Regelungstechnik, Handhabungstechnik und Industrieroboter, Automatisierungstechnik II, Analoge und digitale Messsignalverarbeitung). Hinzu kommen Wahlpflichtmodule aus dem Bereich Elektrotechnik und Informationstechnik, aus dem Bereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik und aus dem Bereich Informatik. Nach einer erfolgreichen Masterarbeit schließt das Studium mit einem „Master of Science“ ab.
Das Studium macht fit für die Herausforderungen der Zukunft, betont Martin Ruskowski: „Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz durchdringen immer mehr unser ganzes Leben.“ Mit dem neuen Masterstudiengang werden entscheidende Lücken geschlossen – der Maschinenbau wird sozusagen in Richtung Zukunftstechnologien geöffnet. „Auch fachübergreifendes Wissen wird immer mehr gefragt sein. Es geht darum, systemisch denken zu können.“ Absolventinnen und Absolventen können später Führungsaufgaben im Bereich der Konstruktion, Automatisierung oder Regelungstechnik übernehmen – Entwicklung und Management sind potenzielle Tätigkeitsfelder.
Dabei profitieren sie bereits während des Studiums von den Besonderheiten des Standortes Kaiserslautern, insbesondere von der engen Kooperation der RPTU mit den in der Nachbarschaft ansässigen Forschungsinstituten – dazu zählt das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit dem Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme. Auch führende Unternehmen aus Forschung und Industrie – die sich zur Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V. (SmartFactoryKL) zusammengeschlossen haben, ermöglichen es, frühzeitig Praxisluft zu schnuppern. „An den Forschungsinstituten lassen sich studentische Arbeiten realisieren. Oder nach erfolgreichem Studienabschluss auch eine Promotion anfertigen“, erklärt Martin Ruskowski: „In dieser Fülle bereits während des Studiums in unterschiedliche Bereiche hineinblicken zu können, das ist schon etwas Besonderes.“
Eine Bewerbung für den zulassungsfreien Masterstudiengang ist noch bis 15. September möglich.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski
Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, RPTU in Kaiserslautern
T: 0631 205-3570
E: martin.ruskowski@rptu.de