Bayerische Staatsbibliothek übernimmt Zuständigkeit für Ungarn und Teile der Finnougristik im FID-Netzwerk
Im Juli 2024 hat die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zusätzliche Erwerbungs- und Personalmittel bewilligt bekommen, um im Rahmen des Netzwerkes der Fachinformationsdienste (FID) die Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung in Deutschland mit Fachinformationen zu Ungarn und Teilgebieten der Finnougristik zu versorgen.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen zum 30. Juni 2023 den Fachinformationsdienst Finnisch-ugrische / uralische Sprachen, Literaturen und Kulturen aufgegeben hat. Die BSB hat daraufhin mit ihrem Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Kiel und deren Fachinformationsdienst Nordeuropa ein Konzept entwickelt, um die in der Wissenschaftslandschaft entstehende Versorgungslücke im FID-Netzwerk gemeinschaftlich aufzufangen.
Neu in der Zuständigkeit der BSB sind nun Ungarn – u.a. mit den Bereichen Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kirche und Religion, Sprache, Literatur und Volkskunde –, die estnische Philologie sowie die finnougrischen und samojedisch-sprachigen Völker Russlands und des Baltikums. Die UB Kiel übernimmt Finnland und das fennoskandinavische Volk der Samen. Print- und E-Ressourcen zur Finnougristik im Allgemeinen werden von beiden Bibliotheken in Absprache erworben und bereitgestellt.
Die BSB freut sich über diese Abrundung ihrer bisherigen FID-Aufgaben für die multidisziplinäre Ost- und Südosteuropaforschung. Alle bisherigen Services des FID Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa werden nun auf die neuen Fachgebiete ausgedehnt – von der Buchbereitstellung per Fernleihe über Open-Access-Angebote bis hin zu Schulungen zum Forschungsdatenmanagement und vieles mehr.
Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa: „Mit der nun gefundenen Lösung zusammen mit der UB Kiel ist sichergestellt, dass die Bedarfe der Finnougristik in Deutschland weiterhin bestmöglich abgedeckt sind. Zudem komplettiert die Bayerische Staatsbibliothek mit Ungarn die bisherige Lücke im Länderprofil des FID Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa.“
https://www.osmikon.de/servicemenue/ueber-uns/fachinformationsdienst-ost-ostmittel-und-suedosteuropa
Über die Bayerische Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit rund 38,5 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Gedächtnisinstitutionen. Mit circa 4,4 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an. Sie agiert zudem als technischer und redaktioneller Betreiber des Landeskulturportals bavarikon und des Literaturportals Bayern sowie als technischer Betreiber der Verkündungsplattform des Freistaats.
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