Neue Stiftungsprofessur an der HfK Bremen: Krzysztof Urbaniak wird Professor für Historische Orgel
Die Hochschule für Künste Bremen beruft zum 1. Oktober Krzysztof Urbaniak als neuen Professor für Historische Orgel. Die Stiftungsprofessur wird von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung ermöglicht, die dadurch nicht nur die Studierenden der HfK Bremen, sondern auch die kulturelle Landschaft Bremens stärkt. Interessierte können Krzysztof Urbaniak bereits am 23. August live erleben, wenn er beim Musikfest Bremen auftritt.
"Wir sind stolz und glücklich, dass Krzysztof Urbaniak unsere Hochschule zukünftig verstärkt. Seine Ernennung ist ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung unserer Orgelabteilung mit unserem Arp-Schnitger-Masterstudium für Historische Kirchenmusik und für die Förderung der Orgellandschaft und der Musikkultur in unserer Region", sagt Prof. Dr. Mirjam Boggasch, Rektorin der Hochschule für Künste Bremen. „Unser besonderer Dank gilt der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die diese Professur ermöglicht.“
Krzysztof Urbaniak, Jahrgang 1984, studierte Orgel und Cembalo in Warschau und Stuttgart und promovierte an der Musikhochschule in Krakau. Der mehrfache Stipendiat und Preisträger internationaler Orgelwettbewerbe ist in ganz Europa und Asien aufgetreten und hat sein Können auf mehreren CD-Einspielungen unter Beweis gestellt, die ihm hervorragende Kritiken einbrachten. Zu seinen bekanntesten Aufnahmen gehören „Danziger Barock“ (2014), „Retrospection“ (2015) und „The Renaissance Organ of Olkusz“ (2019).
Zu seinen verschiedenen Aktivitäten gehörte eine Professur für Orgel an der staatlichen Musikakademie in Łódź und pädagogische Tätigkeit an der Musikakademie in Krakau sowie bei verschiedenen Meisterkursen weltweit. Er ist Jurymitglied bei Orgelwettbewerben und international anerkannter Orgelsachverständiger. Seine Kompetenzen und seine Begeisterung für die Musikvermittlung möchte er nun in Bremen einbringen.
„Der Begriff ‚Historische Orgel‘ bewegt sich zwischen materiellem und immateriellem Kulturerbe. Eine zentrale Aufgabe der Orgelausbildung besteht darin, nicht nur das Verständnis für die Geschichte zu vertiefen, sondern auch die Leidenschaft für das Potenzial dieses Instruments zu wecken und die Fähigkeit zu vermitteln, seine Klänge lebendig werden zu lassen. In der historischen Orgellandschaft Bremens, zu der ich durch den Arp-Schnitger-Wettbewerb eine enge Verbindung spüre, lässt sich dies auf besonders eindrucksvolle Weise verwirklichen“, sagt Urbaniak.
Musikfest Bremen
Im Jahr 2010 gewann Krzysztof Urbaniak den Arp-Schnitger-Orgelwettbewerb des Musikfestes Bremen. Auch 2024 wird Urbaniak wieder beim Musikfest Bremen auftreten, das vom 17. August bis zum 7. September stattfindet. Am Freitag, den 23. August, wird er um 19:30 Uhr in der St. Laurentis Kirche in Dedesdorf folgendes Programm präsentieren:
• Dieterich Buxtehude: Praeludium ex C BuxWV 138, Praeludium ex g BuxWV 163, „Ach Herr, mich armen Sünder“ BuxWV 178
• Johann Sebastian Bach: Fantasia in G-Dur BWV 571, Partita „Ach, was soll ich Sünder machen“ BWV 770, Concerto in C-Dur BWV 594
Weitere Informationen zur Person
Krzysztof Urbaniak hat sich intensiv mit dem Werk des Danziger Orgelbauers Andreas Hildebrandt, der Entwicklung der Schnitger-Schule im 18. Jahrhundert, und den Arbeiten der Orgelbaufamilien Nitrowski und Brandtner auseinandergesetzt. Besonders am Herzen liegen ihm die grenzüberschreitenden Verbindungen europäischer Orgelbautraditionen. Als ausgewiesener Experte in der Orgeldenkmalpflege berät er Restaurierungsprojekte in verschiedenen europäischen Ländern. Er ist Juror bei renommierten Orgelwettbewerben, unter anderem in Alkmaar, Lübeck, Freiberg und Musashino, und langjähriger Kurator der Orgeln der Artur-Rubinstein-Philharmonie in Łódź. Urbaniak ist künstlerischer Leiter des Orgelfestivals an der historischen Andreas-Hildebrandt-Orgel von 1719 in Pasłęk sowie der Renaissance-Orgel von 1631 in Olkusz, seit 2023 im Rahmen von ECHO – European Cities of Historic Organs. Außerdem ist er Vorstandsmitglied des Baltischen Orgel Centrums e.V. in Stralsund.
Über die Hochschule für Künste Bremen
Rund 1.000 Studierende aus über 50 Ländern, 59 Professor:innen, 88 Mitarbeiter:innen der Verwaltung und mehr als 150 Lehrbeauftragte machen die Hochschule für Künste Bremen zu einem lebendigen Ort.
Die HfK ist eine Hochschule der scheinbaren Gegensätze. Sie ist regional verankert und doch extrem international ausgerichtet. Sie erstreckt sich über verschiedene Standorte der Stadt, die sehr unterschiedlich sind, von klassizistisch bis schwimmend und zeitgenössisch. Sie ist Kunst- und Musikhochschule zugleich. Dieser Kontext, der die Hochschule ausmacht, ist von besonderer Qualität und bildet einen Rahmen, der es ermöglicht sowohl die kollektive als auch die individuelle künstlerische Entwicklung zu stärken.
Das Studienangebot umfasst die Freie Kunst, Integriertes Design, Digitale Medien sowie die Künstlerische und Künstlerisch-Pädagogische Ausbildung Musik. Die HfK bietet darüber hinaus seit 2020 die Möglichkeit, im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen PhD-Programms, insbesondere in den Schwerpunktbereichen Integriertes Design und Digitale Medien, zu promovieren. Durch offene Lehrveranstaltungen und gemeinsame Prüfungsbetreuungen sowie durch die Werkstätten, Studios und thematische Projekte werden Dialog und Zusammenarbeit gezielt gefördert.
Mit rund 400 Veranstaltungen im Jahr gehört die HfK zu einer kulturellen und gesellschaftlichen Säule der Stadt Bremen. Die Beziehung zwischen den Mitgliedern der Hochschulgemeinschaft, ihre vielfältigen Kooperationen, die engmaschige Betreuung sowie die verschiedenen regionalen und internationalen Kollaborationen, tragen dazu bei, dass die Studierenden sich zu starken individuellen Charakteren entwickeln. So entstehen letztendlich Arbeiten, die hohe gesellschaftliche Relevanz haben.
Originalpublikation:
https://www.hfk-bremen.de/de/pressemitteilungen/krzysztof-urbaniak-wird-professor-fuer-historische-orgel/89
Weitere Informationen:
https://www.musikfest-bremen.de/en/whats-on/all-events/arp-schnitger-festival-iv-bach-buxtehude