Leopoldina ehrt langjährigen Vizepräsidenten Gunnar Berg mit der Verdienst-Medaille
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ehrt den Physiker Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg für sein einzigartiges jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die Akademie mit der Verdienst-Medaille. Seit seiner Aufnahme in die Leopoldina im Jahr 1999 gestaltete er die Akademie entscheidend mit: von 2000 bis 2010 als Mitglied des Präsidiums und von 2010 bis 2020 als Vizepräsident der Leopoldina. Die Auszeichnung wird Gunnar Berg im Rahmen der Leopoldina-Jahresversammlung am Donnerstag, 26. September 2024, in Halle (Saale) verliehen.
Mit seiner Aufnahme in die Leopoldina übernahm Gunnar Berg schnell wichtige Funktionen in der Akademie. Als Sekretar für Mathematik und Naturwissenschaften von 2000 bis 2010 unterstützte er die Leopoldina bei der Neuorganisation der Struktur. In dieser Zeit wurden die Mitglieder in Klassen organisiert, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärker zu fördern. In seiner Rolle als Vizepräsident von 2010 bis 2020 war er unter anderem für das Archiv und die Bibliothek, die Förderprogramme sowie für das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung zuständig. Zudem arbeitete er konzeptionell und organisatorisch bei einer Vielzahl von Jahresversammlungen maßgeblich mit. Bis heute engagiert er sich in der Nachwuchsförderung und im Schülerprogramm im Rahmen der Jahresversammlungen.
Gunnar Berg studierte Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), wo er 1971 promoviert wurde und 1982 habilitierte. 1975 wurde er zudem an der Bergakademie Freiberg zum Doktor der Ingenieurwissenschaft promoviert. Obwohl ihm eine Professur verwehrt worden war, wurde er 1990 als Direktor der Sektion Physik an der MLU gewählt. Im Jahr 1992 erhielt er dort eine Professur für Experimentalphysik, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 innehatte. Neben seiner Forschungstätigkeit engagierte sich Gunnar Berg außerdem im Wissenschaftsmanagement und in der Wissenschaftsvermittlung. Von 1991 bis 1992 war er Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und schließlich von 1992 bis 1996 Rektor der MLU. In dieser Zeit hat er sich mit Fragen der Hochschul- und Wissenschaftspolitik auseinandergesetzt und die Martin-Luther-Universität durch den Erneuerungsprozess nach der Friedlichen Revolution geführt. In verschiedenen Expertengremien hat sich Gunnar Berg zudem für die Rolle der Naturwissenschaften an Schulen und in der Lehramtsausbildung starkgemacht und war in die Neustrukturierung von Lehre und Forschung in den ostdeutschen Bundesländern eingebunden. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein langjähriges Engagement für die Leopoldina wurde Gunnar Berg 2019 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Mit der Verdienst-Medaille würdigt das Präsidium der Leopoldina überragende Verdienste zum Wohle der Akademie. Jede Medaille ist ein Unikat. Eine Seite trägt stets das Porträt und den Namen des jeweils Geehrten. Auf der zweiten Seite ist der Anlass der Würdigung vermerkt. Die Auszeichnung erfolgt seit 1961 in unregelmäßigen Abständen. Unter anderem wurden 1982 der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker und 2009 der Biochemiker Ernst-LudwigWinnacker mit der Verdienst-Medaille gewürdigt.
Die Verleihung der Verdienst-Medaille an Gunnar Berg findet im Rahmen der Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina am 26. September 2024 in Halle (Saale) statt. Weitere Informationen zur Jahresversammlung: https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3137/
Die Leopoldina auf X: www.twitter.com/leopoldina
Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
Medienkontakt:
Julia Klabuhn
Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)345 472 39-800
E-Mail: presse@leopoldina.org
Weitere Informationen:
https://www.leopoldina.org/leopoldina-home/