Engagement für Geflüchtete: Hochschulprojekt untersucht Ehrenamtsmanagement in der Gemeinschaftsunterkunft in Würzbu
THWS‐Professor Dr. Dieter Kulke stellte die Ergebnisse des
Lehrforschungsprojekts im Sozialausschuss der Stadt Würzburg vor:
Ehrenamtsmanagement in der Arbeit mit Geflüchteten als komplexe
Aufgabe
Flucht und Migration: Diese beiden wichtigen Themen bearbeitet die
Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (FAS) der Technischen
Hochschule Würzburg‐Schweinfurt (THWS) in verschiedenen
Lehrveranstaltungen und Projekten. Eines davon ist ein
Lehrforschungsprojekt im Master Soziale Arbeit zu bürgerschaftlichem
Engagement für Geflüchtete. Die Ergebnisse des Projekts hat Prof. Dr. Dieter
Kulke im Sozialausschuss der Stadt Würzburg vorgestellt.
Nach Anfrage des Sozialreferats der Stadt Würzburg bei der FAS um
Unterstützung bei der Sozialplanung Integration wurden im Rahmen des
Lehrforschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Kulke und Dr. Ahmed
Albaba, THWS‐Lehrbeauftragter und Psychologe bei „contact Jugendhilfe
und Bildung Berlin“, der Stand der Ehrenamtsangebote in der
Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerberinnen und ‐bewerber Würzburg
untersucht. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der bestehenden
Ehrenamtsangebote, um zu einer umfassenderen Versorgung und
Integration der Geflüchteten sowie zur größeren Beteiligung und
Zufriedenheit der ehrenamtlichen Begleiter zu kommen. Außerdem sollte
ermittelt werden, welche Angebote für die Unterkunftsbewohnerinnen und ‐
bewohner fehlen.
Die Studierenden waren in 14 Projektgruppen aufgeteilt und befragten 30
Geflüchtete, Professionelle und Ehrenamtliche verschiedener
Organisationen und Dienste. Auch konnten sie eigene Forschungsfragen in
ihre Teilprojekte einbringen. Prof. Dr. Kulke führte eine Gruppenbefragung
mit den Teilnehmenden der Asyl‐Kooperation durch – ein Zusammenschluss
der Dienste, die in der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer
Straße in Würzburg engagiert sind. Prof. Dr. Vathsala Aithal, ebenfalls von
der FAS, engagiert sich zudem mit einem Praxisprojekt aus dem
Masterstudiengang International Social Work with Refugees and Migrants in
der Gemeinschaftsunterkunft.
In den Befragungen wurde deutlich, wie groß aufgrund des eklatanten
Wohnungsmangels und aufgrund von Diskriminierung auf dem
Wohnungsmarkt die sogenannte „Auszugskrise“ ist. Viele Geflüchtete
können mangels Wohnung nicht aus der notorisch überbelegten
Gemeinschaftsunterkunft ausziehen. Ferner zeigte Prof. Dr. Kulke auf, dass
viele Geflüchtete von den ehrenamtlichen Angeboten nichts wissen. Eine
wichtige Rolle für eine erfolgreiche Integration spielten Patenschaften und
andere Angebote wie Behörden‐ und Job‐Coaches, so Prof. Dr. Kulke. Eine
Abstimmung und Koordination dieser vielfältigen Angebote sei zentral für
die weitere Arbeit. Es wurde auch deutlich, dass das Ehrenamt nicht
überfordert werden darf und auf jeden Fall professionell begleitet werden
muss. „Schließlich sind die psychosozialen Bedingungen der Geflüchteten
und auch die rechtlichen Verhältnisse oft sehr belastend und komplex“,
erklärt Prof. Dr. Kulke.
Mit der Vorstellung im Sozialausschuss ist die Kooperation aber noch nicht
abgeschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat geht weiter mit
der Planung eines Integrationskongresses, der am 8. November 2024
stattfinden wird. Dort werden Studierende selbst zu Wort kommen und ihre
Arbeit vorstellen.
Kontakt:
Technische Hochschule Würzburg‐Schweinfurt
Prof. Dr. Dieter Kulke
Münzstr. 12
97070 Würzburg
dieter.kulke@thws.de
0931 3511‐8838
Pressekontakt:
Technische Hochschule Würzburg‐Schweinfurt
Angela Kreipl
Münzstr. 12
97070 Würzburg
angela.kreipl@thws.de
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