Bundesinnenministerin Faeser verleiht Preis für Forschung zu Frauen und Mädchen im Leistungssport
Wissenschaftlerinnen vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft ausgezeichnet
Am 2. und 3. September 2024 hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) zur zweiten Netzwerkveranstaltung zum Thema „Frauen und Mädchen im Leistungssport“ (FeMaLe) nach Berlin geladen. Rund 100 Teilnehmende nahmen am Montagabend auf Einladung der Direktorin des BISp, Andrea Schumacher, an der Verleihung des FeMaLe-Forschungspreises und der Podiumsdiskussion in der Landesvertretung Hessen teil. Bundesinnenministerin Nancy Faeser ehrte die Preisträgerinnen des Forschungspreises FeMaLe persönlich.
Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: „Gut, dass das Thema ,Gleichstellung von Frauen und Mädchen im Sport‘ auf ein immer größeres Interesse stößt. Denn es ist wichtig, dass wir darüber sprechen und etwas tun. Umso dankbarer bin ich dafür, dass das Bundesinstitut für Sportwissenschaft mit starken Partnern die Förderung von Frauen und Mädchen im Leistungssport so engagiert angeht: Mit einer Strategie und einem Aktionsplan, die eine große Themenbreite abbilden. Diese Maßnahmen können aber nur Erfolg haben, wenn sie auf einem soliden wissenschaftlichen Fundament stehen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir vier Wissenschaftlerinnen mit dem FeMaLe-Forschungspreis auszeichnen.“
Direktorin des Bundesinstituts für Sportwissenschaft Andrea Schumacher: „Wie bereits die erste Ausgabe hat auch unsere zweite Netzwerkveranstaltung die Anliegen von Frauen und Mädchen im Leistungssport wunderbar herausgestellt.
Insgesamt hat das BISp schon 20 Forschungsprojekte und drei Ausschreibungs¬projekte im Forschungsschwerpunkt FeMaLe auf den Weg gebracht zu Themen wie Verletzungen im Leistungssport, Ernährung, Leadership, Schwangerschaft und Schmerzmittelprävention. Den Forschungsschwerpunkt FeMaLe setzen wir auch in der Antragsphase 2025 fort. Wir haben uns als BISp zum Maßstab gesetzt, Impulse für eine gesellschaftliche Entwicklung hin zu einer größeren Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und Gleichbehandlung von Frauen und Mädchen im Sport zu setzen. Mit der jüngst veröffentlichen Ausschreibung für das WVL-Projekt „Athletinnen im Spannungsfeld von Leistungsoptimierung und Gesunderhaltung“ werden wir neue Maßstäbe setzen.“
Mit dem Projekt „Women in sport leadership: A multi-level perspective“ belegte Dr. Lara Lesch von der Universität Bielefeld den ersten Platz und durfte sich über ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro freuen. Mit 2.000 Euro und dem zweiten Platz wurde Dr. Paulina Wasserfurth-Grzybowska von der Technischen Universität München für ihre Forschung zu den gesundheitlichen Folgen und der Prävention eines chronischen Energiemangels bei Sportlerinnen ausgezeichnet. Der dritte Platz und 1.000 Euro gingen an Elisabeth Kirschbaum und Katharina Fischer, die am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig (IAT) zum Menstruations¬zyklus und hormoneller Verhütung bei Leistungssportlerinnen und Trainerinnen forschen
Im Anschluss sprachen Athletinnen und Trainerinnen in einem Podiumsgespräch über die individuellen Herausforderungen von Frauen und Mädchen im Leistungssport. Unter anderem berichtete Uschi Schmitz von ihren Erfahrungen als Frau in hohen Funktionärsämtern des Europäischen Olympischen Komitees. Die ehemalige Fußball-nationalspielerin Tabea Kemme hob hervor, dass es nach wie vor einen großen Gender Gap in der Forschung zwischen Männern und Frauen im Leistungssport gebe. Kim Oszvald-Renkema, Sportdirektorin der Allianz MTV Stuttgart, erzählte von ihren Erfahrungen in der Volleyballwelt, während Parasportlerin Sonja Scholten bedauerte, dass ihr Team die Chance verpasste, in Paris mehr Aufmerksamkeit auf das deutsche Damensitzvolleyball zu lenken.
Am Dienstag standen in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums des Innern und für Heimat Keynotes und Workshops zu unterschiedlichen Aspekten des Themas auf dem Programm. Karla Borger, die Präsidentin von Athleten Deutschland, unterstrich in ihrem Impulsvortrag die Bedeutung des Themas Frauen und Mädchen im Leistungssport auch für die Athletinnen- und Athletenvereinigung.
Das fünfköpfige Projektteam in:prove unter Leitung von Prof. Karsten Krüger und Prof. Karen Zentgraf präsentierte ihr bisher sehr erfolgreiches Projekt, welches sich mit individualisierter Leistungsentwicklung befasst: Bisher haben 600 Athletinnen und Athleten aus sieben Bundessportfachverbänden an sechs Olympiastützpunkten an in:prove teilgenommen. Bei der Projektkonzeption wurde das Geschlecht als Individualisierungsmerkmal von Anfang an physiologisch, soziologisch, psychologisch und auch trainingswissenschaftlich mitgedacht.
Weitere Informationen:
http://Weiterführende Informationen:
http://Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) mit Sitz in Bonn ist im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) angesiedelt. Es wurde 1970 gegründet.
http://Alles zum Forschungsschwerpunkt FeMaLe:
https://www.bisp.de/DE/Forschungsschwerpunkte/FeMaLe/female_node.html
http://Alles zu in:prove: https://www.inprove.info/