Ein bisschen alt, oder doch ewig jung?
An der Hochschule Coburg wird die Hautalterung erforscht – und wie man sie verlangsamen oder gar zurückdrehen kann.
Für ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt in Kooperation mit der Beiersdorf AG stehen der Hochschule Coburg knapp eine Million Euro Fördermittel zur Verfügung. Im Zentrum des Forschungsbündnisses steht ein Thema, das viele Menschen seit langem beschäftigt: Den Alternsprozess und damit auch die Hautalterung aufzuhalten und ein Stück weit zurückzudrehen.
Die Professoren des Instituts für Bioanalytik an der Hochschule Coburg – Janosch Hildebrand, Stefan Kalkhof und Stefan Simm – werden in Zusammenarbeit mit der Beiersdorf AG Prozesse der Hautalterung untersuchen und neue Ansätze zur Verjüngung ableiten. „Durch die Verwendung sogenannter Omics-Daten, die eine Analyse tausender molekularer Merkmale, beispielsweise Proteine und Stoffwechselprodukte, abbilden, können Stoffwechselprozesse aufgeklärt werden, die in der Alterung der Haut eine wichtige Rolle spielen.“ fasst Projektleiter Prof. Dr. Janosch Hildebrand das Projekt zusammen.
Hautbezogene Daten aus großen Kohorten-Studien werden die Grundlage bilden, um zielgerichtete Strategien zu entwickeln, die Alterungsprozesse in der Haut verlangsamen können. Die hierfür zu entwickelnden Analyse-Technologien und bioinformatischen Methoden sind nur der erste Schritt. „Altersbedingte Krankheiten zu verhindern und dabei die Spuren des Altwerdens zu verringern, ist ein Antrieb für uns Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an der Hochschule Coburg,” ergänzt Prof. Dr. Janosch Hildebrand.
Die Beteiligung der Beiersdorf AG macht Relevanz und Anwendbarkeit der Ergebnisse deutlich. Das in Hamburg ansässige Unternehmen steht seit über 140 Jahren für innovative Hautpflegeprodukte und erforscht in diesem Zusammenhang unter anderem intensiv die komplexen biologischen Prozesse der Haut. „Ein maßgebliches Augenmerk unserer Forschungsarbeit bei Beiersdorf liegt darauf, die Hautalterung immer weiter zu entschlüsseln. Das gewonnene Wissen nutzen wir, um künftig noch effektivere Produktlösungen im Feld der Hautverjüngung zu entwickeln", sagt Dr. Elke Grönniger, Leiterin des Labors Skin Aging.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt mit dem Förderprogramm „Forschung an Fachhochschulen“ explizit die Kooperation von Hochschulen und Unternehmen. Passgenau wird hier eine Finanzierungslücke geschlossen, die anwendungsorientierte Forschungsprojekte unterstützt. Im Zuge dieses Projekts kann die Hochschule Coburg ihren Gerätepark deutlich erweitern und damit zukunftsfähige Technologien auch am Standort Coburg anbieten. Stefan Kalkhof und Stefan Simm hoffen mit ihrer Unterstützung in den nächsten drei Jahren den Schlüssel zu entscheidenden Stoffwechselwegen zu identifizieren und damit nicht nur die Alterung der Haut aufhalten zu können.
Referat Marketing und Kommunikation