KI, Medizin, Recht und Diversität: GI ernennt vier Informatik-Talente zu Junior-Fellows
Vier junge Menschen, die die Informatik voranbringen: Am 24. September 2024 werden Franziska Boenisch, Dr. Daniel Braun, Bettina Finzel und Mareike Lisker von der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) als Junior-Fellows ausgezeichnet.
Bonn/Berlin, 9. September 2024. Mit der Ehrung als Junior-Fellow würdigt die GI jedes Jahr Menschen, die sich bereits in jungen Jahren durch herausragende Leistung, außerordentliches Engagement oder kreative Projekte einen besonderen Ruf in der Informatik-Community erarbeitet haben.
Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Mit Franziska Boenisch, Daniel Braun, Bettina Finzel und Mareike Lisker zeichnen wir vier herausragende Nachwuchstalente aus, die die Zukunft der Informatik maßgeblich mitgestalten. Als GI-Junior-Fellows erhalten sie nun Unterstützung dabei, ihre Ideen weiterzuentwickeln und den wichtigen Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Wir sind überzeugt, dass ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zur verantwortungsvollen und menschenzentrierten Gestaltung der digitalen Zukunft leisten wird.“
Franziska Boenisch: Vertrauenswürdige KI für mehr Sicherheit
Dr. Franziska Boenisch schloss ihren Master in Informatik an der Freien Universität in Berlin ab und leitet nun die Forschungsgruppe SprintML am CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit in Saarbrücken. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Erkennung und Minimierung von Risiken künstlicher Intelligenz. Ebenso setzt sie sich für mehr Diversität in der Informatik ein. Als Junior-Fellow möchte sie das Thema vertrauenswürdige KI in den Fokus rücken und es in den Dialog mit Politik und Gesellschaft einbringen.
Dr. Franziska Boenisch: „Als GI-Junior-Fellow möchte ich dazu beitragen, dass vertrauenswürdige KI nicht nur ein Forschungsthema bleibt, sondern in der Praxis umgesetzt wird. Dabei ist es mir wichtig, den interdisziplinären Dialog zu fördern und gleichzeitig die Sichtbarkeit und Teilhabe unterrepräsentierter Gruppen in der Informatik zu fördern.“
Daniel Braun: Brücken zwischen KI und Recht
Als Assistant Professor für Hightech Business und Entrepreneurship an der Universität Twente beschäftigt sich Dr. Daniel Braun mit Natural Language Processing. Mit einer Arbeit zur automatischen semantischen Analyse und rechtlichen Bewertung von AGBs promovierte er an der Technischen Universität München. Als Junior-Fellow möchte er sich für eine Informatik einsetzen, die sowohl technische als auch gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Dr. Daniel Braun: „Mein Ziel als Junior-Fellow ist es, mich für eine verantwortungsvolle Informatik einzusetzen, die nicht nur ihrer technischen, sondern auch ihrer gesellschaftlichen Rolle gerecht wird, und damit einen positiven Beitrag zu deren Entwicklung leistet.“
Bettina Finzel: Nachvollziehbare KI in Medizin und Bildung
Zunächst studierte Bettina Finzel Angewandte Informatik mit den Anwendungsfächern Sprachwissenschaft und Psychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Anschließend begann sie ihre Promotion zu Erklärbarer Künstlicher Intelligenz (XAI) am Lehrstuhl für Kognitive Systeme. Ihr Forschungsinteresse gilt insbesondere dem interpretierbaren Maschinellen Lernen in der Medizin. Als Junior-Fellow möchte sie sich für mehr Teilhabe an gesellschaftsrelevanten Entscheidungen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz einsetzen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Förderung von Diversität in Forschung, Anwendung und Bildung sieht sie als wichtige Grundpfeiler für eine KI, die mit demokratischen Werten im Einklang ist.
Bettina Finzel: „Im Rahmen meines Junior-Fellowships möchte ich verschiedene Akteure innerhalb und außerhalb der GI zusammenbringen und mit ihnen dazu beitragen, dass KI-Systeme der Zukunft nicht nur erklärbar sind, sondern auch die Diversität unserer Gesellschaft berücksichtigen. Gerade in der Medizin ist die Einbeziehung des Menschen eine wichtige Voraussetzung für eine verlässliche, KI-basierte Entscheidungsunterstützung.“
Mareike Lisker: Engagement für Diversität in der Informatik
Mareike Lisker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HTW Berlin im Frauenstudiengang Informatik und Wirtschaft. Zuvor studierte sie Informatik an der TU Berlin sowie Philosophie und Linguistik an der HU Berlin. An der TU Berlin schloss sie außerdem ihren Master in Theorie und Geschichte der Wissenschaft und Technik ab. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Content-Moderation in dezentralen Netzwerken. Mit ihrem interdisziplinären Hintergrund möchte sie sich als Junior-Fellow für einen Kulturwandel in der Informatik einsetzen, der ein nachhaltiges und inklusives Umfeld für Frauen und FLINTA*-Personen schafft.
Mareike Lisker: „Als GI-Junior-Fellow möchte ich mich dafür einsetzen, subtile Entmutigungsmechanismen im Informatik-Umfeld aufzudecken und zu bekämpfen. Mein Ziel ist es, die Informatik zu einem Feld zu machen, in dem sich alle willkommen und wertgeschätzt fühlen.“
Seit 2013 ernennt eine Jury von Expert*innen jährlich die Junior-Fellows der Gesellschaft für Informatik. Die offizielle Preisverleihung findet am 24.09.2024 um 19:00 Uhr auf der Welcome Rezeption des INFORMATIK FESTIVALS 2024 in Wiesbaden statt: https://informatik2024.gi.de/abendveranstaltungen.html
Pressekontakt:
Alexandra Resch
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