Barbara Lechner aus München ist Ernst-Haage-Preisträgerin 2024
In jedem Jahr verleihen die beiden Mülheimer Max-Planck-Institute, das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, den Ernst-Haage-Preis an besonders talentierte Nachwuchskräfte der Chemie. In diesem Jahr geht die begehrte Auszeichnung an Prof. Dr. Barbara Lechner von der TU München.
Ihre Arbeiten im Beich von funktionellen Nanomaterialien hat die Jury überzeugt: Prof. Dr. Barbara Lechner von der TU München wird mit dem Ernst-Haage-Preis 2024 ausgezeichnet. Dieser renommierte Preis wird jährlich durch die Ernst-Haage-Stiftung des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion und des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr verliehen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7500 Euro dotiert.
Die dynamische Restrukturierung von funktionellen Nanomaterialien unter realistischen Bedingungen ist das, was Barbara Lechner besonders interessiert. Sie und ihr Team setzen für ihre Experimente unter anderem ein zeitlich und räumlich hochaufgelöstes Rastertunnelmikroskop direkt in Gasmischungen. Sie untersuchen, wie sich die Struktur von Metallpartikeln und Oxid-Trägermaterialien ändert und die Funktion des Materials beeinflusst.
Lechner, die in Innsbruck Chemie studierte, promovierte in Physik an der Universität Cambridge. Als Postdoktorandin arbeitete sie in der Gruppe von Prof. Miquel Salmeron am Lawrence Berkeley National Laboratory, CA, bevor sie Gruppenleiterin am Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Technischen Universität München (TUM) wurde. 2020 wurde Lechner als Rudolf Mößbauer Professorin an die TUM berufen und leitet nun eine Forschungsgruppe für funktionelle Nanomaterialien. Für ihre Arbeiten wurde Lechner mit zahlreichen Auszeichnungen und Förderungen geehrt, unter anderem mit dem ERC Starting Grant 2019.
Die Ernst-Haage-Stiftung verleiht neben dem nationalen Award jährlich auch Auszeichnungen für herausragende Auszubildende sowie Doktoranden und Postdoktoranden. In diesem Jahr dürfen sich Tim Schulte, Doktorand aus der Arbeitsgruppe von Prof. Tobias Ritter, sowie Sheng-Hsiang Lin, Doktorand aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Walter Leitner, über die Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler*innen freuen. Die Preise für besonders herausragende Auszubildende gehen an die Chemielaborantin Elisabeth Glöckler (MPI CEC) und den Feinmechaniker Hinrich Kludig (MPI KOFO).
Zeit seines Lebens hatte der Mülheimer Unternehmer Ernst Haage (1901-1968) großen Wert daraufgelegt, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und junge Menschen eine gute Ausbildung zuteilwerden zu lassen. Seit 2006 wird in seinem Namen der Ernst-Haage-Preis verliehen. Haages Tochter Ursula Bonnen, die 2019 verstorben ist, hatte die Ernst-Haage-Stiftung gemeinsam mit dem MPI für Chemische Energiekonversion ins Leben gerufen. Haage hatte lange Zeitals Leiter der Feinmechanik auf dem Campus gearbeitet, bevor er seine eigene Firma gründete.
Die öffentliche Preisverleihung wird am Freitag, 15. November, ab 9.30 Uhr im Großen Hörsaal des MPI für Kohlenforschung stattfinden. Als Keynote Speaker konnte das Kuratorium Prof. Siegfried Waldvogel gewinnen, der seit einem Jahr als neuer Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion arbeitet.