Versorgungsforschung: UKE-Projekte erhalten rund 4,9 Millionen Euro | Förderung durch Innovationsausschuss
Zur Stärkung der Gesundheitsversorgung erhalten vier Forschungsprojekte des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Förderung in Höhe von insgesamt rund 4,9 Millionen Euro durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Gefördert werden Projekte aus den Bereichen präventive Zahnmedizin, ME/CFS- beziehungsweise Post-COVID-Forschung sowie Unterstützungsangebote im Bereich der psychosozialen Versorgung. Die Förderlaufzeit beträgt bis zu drei Jahre.
Eine Förderung von rund 1,4 Millionen Euro erhält hierbei das „MuMi+“-Projekt („Gesunde Zähne für Alle: Förderung der Mundgesundheitskompetenz von Klein bis Groß“). Im Rahmen des Projekts soll eine App weiterentwickelt werden, die in fünf Sprachen insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Eltern von Neugeborenen umfassend und möglichst frühzeitig für den Erhalt der Mundgesundheit sensibilisieren und fundiertes Wissen zu guter Mundgesundheit vermitteln soll. Projektleiter sind Priv.-Doz. Dr. Ghazal Aarabi, Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung des UKE, sowie Dr. Christopher Kofahl, Institut für Medizinische Soziologie des UKE, in Kooperation mit Prof. Dr. Birgit-Christiane Zyriax, Hebammenwissenschaft – Versorgungsforschung und Prävention, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) des UKE.
Im Zuge des Projekts „DiaMECO“ („Diagnoselatenz bei ME/CFS und Post-COVID: Ursachen, Folgen und Verbesserungspotenziale – eine Mixed-Methods-Studie“) sollen Einflussfaktoren für den oftmals langen Zeitraum zwischen Symptombeginn und Diagnosestellung bei Myalgischer Enzephalomyelitis (ME/CFS) und Post-COVID ermittelt sowie Auswirkungen auf die Versorgungsqualität identifiziert werden. Aus den Ergebnissen des mit rund 1,2 Millionen Euro geförderten Projekts wollen die Forschenden Maßnahmen ableiten, die eine frühzeitige Diagnosestellung fördern können. Projektleiterin ist Priv.-Doz. Dr. Christine Blome, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) des UKE.
Die Entwicklung und langfristige Verankerung eines Online-Versorgungslotsen durch das psychosoziale Versorgungssystem in Deutschland steht im Mittelpunkt des „NaMeCa“-Projekts („Online-Versorgungslotse für Menschen mit psychischen Erkrankungen – Navigating Mental Health Care“). Der digitale Lotse soll Menschen mit psychischen Erkrankungen und Beschwerden dabei unterstützen, psychosoziale Angebote gemäß ihren individuellen Bedarfen zu finden und wahrzunehmen. Das Projekt wird mit rund 790.000 Euro gefördert und von Dr. Moritz Köhnen, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE, geleitet.
Ein verbesserter Zugang zum psychosozialen Versorgungssystem steht ebenfalls im Fokus des Projekts „EmpPD“ („Empowerment, Partizipation und Digitalisierung“) unter Leitung von Dr. Candelaria Mahlke, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE. Konkret geht es hier um die Unterstützung von Patient:innen mit schweren psychischen Erkrankungen nach einer stationären oder ambulanten Behandlung mittels Treffen mit Peerlots:innen sowie digitaler Angebote. Hierdurch sollen den Patient:innen niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten, Gesundheitsinformationen, Vorsorgeinstrumente und Recoverytools zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt wird mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gefördert.
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses
Seit 2016 fördert der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) Projekte, die innovative Ansätze für die gesetzliche Krankenversicherung erproben und neue Erkenntnisse zum Versorgungsalltag gewinnen wollen. Ziel ist die Stärkung der medizinischen Versorgung durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Angebots der gesetzlichen Krankenkassen. Gefördert werden Projekte in den Bereichen neue Versorgungsformen und Versorgungsforschung; das jährliche Fördervolumen liegt bei 200 Millionen Euro.
Versorgungsforschung im UKE
Die Versorgungsforschung gehört zu den Forschungsschwerpunkten des UKE, die Aktivitäten werden vom Center for Health Care Research and Public Health koordiniert. Aufgabe des Centrums ist es, bestehende Kompetenzen der Versorgungsforschung und Public Health am UKE und an der Universität Hamburg zu bündeln und entsprechende Projekte in verschiedenen Versorgungsbereichen zu fördern und zu unterstützen.
Weitere Infos: www.uke.de/versorgungsforschung
Eine Übersicht aller geförderten Projekte im Bereich Versorgungsforschung: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Christina Lindemann
Center for Health Care Research & Public Health
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-55141
ch.lindemann@uke.de