"Clothesline-Project" als Teil des Forschungsprojekts IMPROVE
Wer in diesen Tagen die Mensa der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster besucht, wird mit einer acht Meter langen Wäscheleine im Foyer konfrontiert. An der Leine hängen 24 T-Shirts, die persönliche Botschaften von Personen transportieren, die von häuslicher Gewalt betroffen waren. Das "Clothesline-Project" ist Teil des europäischen Forschungsprojekts IMPROVE (http://www.improve-horizon.eu), das die DHPol - im Verbund mit 15 anderen europäischen Partnern - koordiniert.
Häusliche Gewalt vollzieht sich vielfach im Verborgen. Das Projekt IMPROVE, in dessen Kontext die Clothesline an der DHPol installiert wurde, schlägt eine Brücke zwischen Betroffenen häuslicher Gewalt und dem Hilfesystem (Polizei, medizinischer Sektor, sozialer Sektor und Justiz). IMPROVE ist das Akronym für "Improving Access to Services for Victims of Domestic Violence by Accelerating Change in Frontline Responder Organisations".
IMPROVE möchte Betroffene und professionelle Helfende sensibilisieren sowie über Hilfsmöglichkeiten informieren. Um Betroffene mit dem Hilfesystem in Verbindung zu bringen, entwickelt IMPROVE einen anonymen, sicheren Chatbot mittels dessen Betroffene mit Informationen über Hilfemöglichkeiten in der Nähe und Informationen zu Fragen rund um das Thema häusliche Gewalt unterstützt werden (https://ainoaid.fi/). Für professionelle Ersthelfende wird zudem eine Trainingsplattform (https://training.improve-horizon.eu/de/) entwickelt, die aktuell bereits viele Inhalte in deutscher Sprache umfasst.
DIe Projektleitung teilen sich Prof. Dr. Joachim Kersten (Gastprofessor im Fachgebiet "Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention) und Dr. Catharina Vogt. Zum Projektteam gehört als wissenschaftliche Mitarbeiterin auch Natalie Köpsel.
Weitere Informationen:
https://www.dhpol.de/departments/department_III/FG_III.1/projekte/improve.php