Wasserstoff als der Energieträger der Zukunft? Experten diskutieren beim Energiesymposium der Hochschule Weserbergland
(Hameln, im September 2024). Die Hochschule Weserbergland (HSW) hatte am 12. September 2024 zu einem hochkarätig besetzten Energiesymposium in den Kaisersaal des zedita.digitalhub im Bahnhof Hameln eingeladen. Unter dem Motto „Was kommt nach dem Hype? Status und regionale Nutzungspotenziale der Wasserstoffwelt“ diskutierten hochkarätige Expertinnen und Experten aus Technologieunternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen über aktuelle Entwicklungen und Potenziale der Wasserstoffwirtschaft. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Anke Weber moderiert.
In seiner Eröffnungsrede betonte der aus der Energiewirtschaft kommende Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Britz die wichtige Rolle des Wasserstoffs als zentralen Baustein für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen einer klimaneutralen Wirtschaft. „Unser Ziel ist es, einen Blick hinter den Hype zu werfen und zu analysieren, welche Fortschritte wir bereits gemacht haben und welche Schritte nun notwendig sind, um die Potenziale des Wasserstoffs effizient und nachhaltig zu nutzen“, so Britz. Der HSW-Präsident wies zudem darauf hin, dass der Landkreis Hameln-Pyrmont und die umliegenden Regionen ein enormes Potenzial bieten, um erneuerbare Energien vor Ort zu nutzen und von der Wasserstoffwirtschaft zu profitieren. „Unsere Region könnte ein Modellfall für die erfolgreiche Umsetzung von Wasserstofflösungen werden“, so Britz, der gemeinsam mit den beiden Energiewirtschaftsprofessoren Prof. Dr. Tim Schröder, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, und Prof. Dr. Jörg-Rafael Heim, Leiter des Interdisziplinären Energieinstituts an der HSW, zu der Veranstaltung eingeladen hatte.
Es folgten Vorträge von hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Die Keynote der Veranstaltung hielt Frank Stührenberg, CEO von Phoenix Contact und seit vielen Jahren eine prägende Persönlichkeit in der Welt der nachhaltigen Technologien. In seinem Vortrag zeigte Stührenberg auf, welche Technologien bereits heute den Grundstein für die Welt von morgen legen und wie Wasserstoff in dieses Zukunftsbild passt. Als beispielhaftes Projekt stellte Stührenberg das Konzept der „All Electric Society" vor, in der eine Welt angestrebt wird, deren gesamter Energiebedarf aus regenerativen Quellen gedeckt werden kann.
Im Anschluss gab Prof. Dr. Dr. Tanja Kneiske von der TU Berlin und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Energieinfrastruktur IEG einen Überblick über bestehende und zukünftige Wasserstoffinfrastrukturen und sprach Empfehlungen für regionale Akteure aus, wie sie sich auf den Wandel hin zu einer Wasserstoffwirtschaft vorbereiten können. Thomas Bexten von der Trianel GmbH stellte das Wasserstoffzentrum Hamm als Grundstein für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Westfalen vor, während Anke Unverzagt von der Klimaschutzstelle der Stadt Hannover den Wärmeplan der Stadt präsentierte und die Rolle von Wasserstoff in der urbanen Energiewende thematisierte.
In weiteren Vorträgen referierte Rechtsanwalt Dr. Christoph Sieberg über die rechtlichen Rahmenbedingungen und Florian Scheffler vom Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik über techno-ökonomische Bewertungen und Importszenarien von grünem Wasserstoff.
Den Abschluss der gelungenen Veranstaltung bildete schließlich eine Podiumsdiskussion mit allen Vortragenden. In dieser diskutierten diese unter anderem über Anwendungsfelder für Wasserstoff in Niedersachsen, insbesondere im Weserbergland, und gingen explizit auf zu klärende Fragen und notwendige Stellschrauben ein, um die Potenziale von grünem Wasserstoff in Zukunft effektiv nutzen zu können.
„Ihre wertvollen Beiträge haben uns nicht nur einen tieferen Einblick in aktuelle Themen und Herausforderungen der Energiewirtschaft gegeben, sondern auch neue Perspektiven aufgezeigt, die uns sicherlich inspirieren werden“, so Britz zum Abschluss des erfolgreichen Symposiums.
Weitere Informationen:
http://www.hsw-hameln.de