Aljoscha Neubauer erhält den Franz-Emanuel-Weinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Professor Aljoscha Neubauer von der Universität Graz wird von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) mit dem Franz-Emanuel-Weinert-Preis 2024 ausgezeichnet. „Aljoscha Neubauer wird für seine wegweisende Forschung zur Intelligenz und sein herausragendes Engagement bei der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit und das Bildungswesen geehrt“, sagt DGPs Präsident Stefan Schulz-Hardt. Der Preis wird im Rahmen des DGPs-Kongresses in Wien am Montag, dem 16. September 2024 verliehen.
Aljoscha Neubauer forscht als Professor für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der Universität Graz zu individuellen Unterschieden im menschlichen Verhalten. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf menschlichen Fähigkeiten wie Intelligenz, Kreativität, sowie spezifischeren Kompetenzen wie Führungsstile oder Kompetenzprofile von Auszubildenden. Aus Sicht der Jury und des DGPs-Vorstands ist insbesondere Aljoscha Neubauers Pionierarbeit in der internationalen Intelligenzforschung hervorzuheben, die das Wissen über die menschliche Kognition bedeutsam vorangebracht hat. Seine innovativen Studien zu den neuronalen Grundlagen von Intelligenzunterschieden haben wegweisende Erkenntnisse für die Psychologie geliefert.
Der Einfluss von Aljoscha Neubauer reicht weit über das akademische Umfeld hinaus. So betont auch die Jury in ihrer Laudatio Aljoscha Neubauers außerordentliche Bemühungen um die Wissenschaftskommunikation und sein Engagement, psychologische Erkenntnisse durch Bücher, Interviews und öffentliche Auftritte für die Gesellschaft verständlich zu machen. In seinen öffentlichen Auftritten korrigiert er Fehlvorstellungen über Intelligenz und Begabung und zeigt den Nutzen psychologischer Forschung auf, beispielsweise für die Berufswahl. Zusätzlich engagiert sich Aljoscha Neubauer für die Verbesserung der Bildungspraxis, berät Akteur*innen in Bildungssystemen und unterstützt die Auswahl von Lehrkräften. „Diese Kombination aus exzellenter Forschung, engagierter Wissenschaftskommunikation und praktischen Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen macht ihn zu einem würdigen Preisträger des Franz-Emanuel-Weinert-Preises und zeigt, wie Psychologie gesellschaftlich relevante Probleme fundiert lösen kann“, erklärt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt.
Der Preisträger
Professor Aljoscha Neubauer absolvierte sein Studium der Psychologie und Soziologie von 1980 bis 1986 an der Universität Graz, wo er auch promovierte. Seine Habilitation erfolgte im Jahr 1994 zum Thema: „Intelligenz und Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung“. Nach einer Vertretungsprofessur am Lehrstuhl Differentielle Psychologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main wurde er 1998 zum Universitätsprofessor an der Universität Graz berufen. Dort bekleidete er verschiedene Leitungsfunktionen, darunter Vizestudiendekan und Vorstand des Instituts für Psychologie. Aljoscha Neubauer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den William Stern-Preis für Differentielle Psychologie und den Lifetime Achievement Award der International Society of Intelligence Research (ISIR). Er ist Mitherausgeber mehrerer internationaler Fachzeitschriften, darunter "Intelligence" und "Personality and Individual Differences" und veröffentlichte bereits mehr als 300 Publikationen, darunter empirische Originalarbeiten, Medienbeiträge und Buchkapitel.
Der Franz-Emanuel-Weinert-Preis
Mit dem Franz-Emanuel-Weinert-Preis sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die im Bereich der Psychologie hervorragende Forschung betrieben und diese Arbeit der Öffentlichkeit erfolgreich nähergebracht haben. Der Preis soll demnach an solche Forscherinnen und Forscher gehen, die mit ihrer psychologischen Arbeit dem öffentlichen Interesse in besonderer Weise gedient haben. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie würdigt damit exzellente wissenschaftliche Leistungen, die den großen Stellenwert der Forschungsarbeiten unseres Faches für die fundierte Behandlung gesamtgesellschaftlich relevanter Probleme dokumentiert.
Pressekontakt:
Dr. Anne Klostermann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychologie
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Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 5700 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag. Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalist*innen eine Expertendatenbank für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können. Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de