Edgar Erdfelder erhält die Wilhelm-Wundt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ehrt Professor Dr. Edgar Erdfelder mit der renommierten Wilhelm-Wundt-Medaille in Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und seines engagierten Beitrags zur Psychologie. „Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie verleiht Professor Dr. Edgar Erdfelder die Wilhelm Wundt-Medaille für seine herausragenden Verdienste um die Experimentelle Psychologie, insbesondere die Erweiterung ihres Methodenarsenals sowie dessen stringente methodologische und wissenschaftstheoretische Begründung“, erklärt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt. Der Preis wird am Montag, dem 16. September 2024 auf dem DGPs-Kongress in Wien verliehen.
Professor Dr. Edgar Erdfelder ist Kognitionspsychologe und forscht im Bereich der Gedächtnisforschung sowie der experimentellen Methodologie. An der Universität Mannheim führt er eine Forschungsgruppe, die sich mit einer Vielzahl kognitionspsychologischer Themen beschäftigt, wobei der Fokus besonders auf Lernprozessen sowie Gedächtnis- und Urteilsphänomenen liegt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit sind Methoden der experimentellen Psychologie, insbesondere die mathematische Modellierung zur Erforschung kognitiver Prozesse und die Planung darauf zugeschnittener Experimente. In seiner Grundlagenforschung verbindet Edgar Erdfelder inhaltliche Fragestellungen mit wegweisenden Entwicklungen in statistischen Messmodellen, die zu einem neuen vertieften Verständnis der kognitiven Phänomene führen.
Edgar Erdfelders Forschungsergebnisse haben aus Sicht der Jury und des DGPs-Vorstands nicht nur in der Fachwelt hohe Anerkennung gefunden, sondern auch entscheidend zur Weiterentwicklung methodologischer Ansätze beigetragen. Die international hochrangig publizierten Arbeiten belegen die exzellente wissenschaftstheoretische und methodologische Fundierung seiner Forschung sowie Innovationen in experimentellen Paradigmen und statistischen Modellen. Die Jury hebt in ihrer Laudatio insbesondere Edgar Erdfelders Grundverständnis der empirisch forschenden wissenschaftlichen Psychologie hervor, dem zufolge Wissen und Erkenntnis aus dem synergetischen Dreiklang einer theoriegeleiteten Präzisierung in der Beschreibung inhaltlicher Phänomene und der Entwicklung neuer experimenteller Methoden und innovativer Messmodelle entstehen. Neben seinen herausragenden wissenschaftlichen Leistungen hat Edgar Erdfelder sich auch in zahlreichen Funktionen innerhalb der DGPs engagiert. Zu nennen wären hier seine Tätigkeiten als DGPs-Schriftführer während der Umstellung des Diplomstudiengangs auf das zweistufige Bachelor-Master-Studiensystem sowie seine langjährige Mitarbeit in der Kommission Studium und Lehre. Durch seine theoretische und methodische Klarheit sowie seine sorgfältige Abwägung und Substantiierung von Argumenten hat er maßgeblich zur Weiterentwicklung der psychologischen Ausbildung beigetragen. „Wegweisende Fortschritte in der Grundlagenforschung werden in der Psychologie vor allem dort erreicht, wo sie mit innovativen Entwicklungen in der Methodologie einhergehen. Die Forschungsleistungen von Edgar Erdfelder sind ein herausragendes Vorbild für eine derart gelungene Symbiose und machen ihn zu einem würdigen Preisträger der Wilhelm-Wundt-Medaille der DGPs“, betont DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt.
Der Preisträger
Professor Edgar Erdfelder studierte Psychologie, Germanistik und Geschichtswissenschaften an der Universität Göttingen und erwarb 1980 sein Diplom in Psychologie. Er promovierte an der Universität Trier. Von 1984 bis 2001 war er erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als akademischer Rat und akademischer Oberrat an der Universität Bonn beschäftigt. Dort habilitierte er im Jahr 2000 und war im darauffolgenden Jahr Professor für Psychologische Methodenlehre an der Universität Gießen. Von 2002 bis 2022 war Professor Dr. Edgar Erdfelder Inhaber des Lehrstuhls für Kognitive Psychologie und Differentielle Psychologie an der Universität Mannheim. Seit 2022 ist er Seniorprofessor für Kognitive Psychologie an derselben Universität. Das Amt des Prorektors für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs hatte er von 2018 bis 2021 inne.
Die Wilhelm-Wundt-Medaille
Die Wilhelm-Wundt-Medaille wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Fach Psychologie verliehen. Diese Auszeichnung wird an aktive Forscherpersönlichkeiten vergeben, die durch bedeutende Arbeiten in der empirischen-psychologischen Grundlagenforschung höchste fachliche Anerkennung erfahren. Mit der Verleihung der Wilhelm-Wundt-Medaille ist die Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie verbunden. Mit dieser Auszeichnung sollen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geehrt werden, deren empirische Arbeiten ein Forschungsprogramm repräsentieren, das innovative Ansätze und Problemlösungen in der psychologischen Grundlagenforschung verfolgt, das maßgeblichen Einfluss auf ein Forschungsgebiet der Psychologie hat und das nationale wie internationale fachliche Anerkennung findet.
Pressekontakt:
Dr. Anne Klostermann
Pressereferentin DGPs
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Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 5600 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag. Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können. Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de