Interdisziplinäre Erforschung menschlicher Sozialkognition
Ein Neubauprojekt der Universität Göttingen nimmt Form an: Das neue Forschungszentrum Human Cognition and Behavior (HuCaB) entsteht in unmittelbarer Nähe zum Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie an der Goßlerstraße. Hier werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen künftig die menschliche Sozialkognition erforschen. In einer feierlichen Veranstaltung wurde heute (16. September 2024) der Grundstein für den Forschungsbau gelegt.
Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, sagt: „Der heute begonnene Forschungsbau Human Cognition and Behavior stellt etwas Alltägliches und doch Hochkomplexes ins Zentrum: das menschliche Verhalten. In naher Zukunft untersuchen Forschende an diesem Ort, wie Menschen miteinander kommunizieren und wie die feinen Nuancen in Mimik, Gestik und Sprache unser Zusammenleben beeinflussen – damit wir uns alle besser verstehen lernen. Ich freue mich, dass wir als Land mit Mitteln aus dem Programm ‚zukunft.niedersachsen‘ unseren Beitrag zu diesem modernen Neubau leisten können und bin gespannt auf die ersten Ergebnisse in diesem interessanten Forschungsfeld.“
„Mit dem HuCaB schaffen wir am Göttingen Campus ein international sichtbares Zentrum für interdisziplinäre Kognitionsforschung“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. Die neue Forschungsinfrastruktur wird es ermöglichen, Kognition und Verhalten des Menschen in komplexen sozialen Interaktionen zu untersuchen und mittels bildgebender Verfahren die zugrundeliegenden neuronalen Prozesse zu erforschen. „Mit dem hier entstehenden Forschungsbau Human Cognition and Behavior wird ein Traum in Erfüllung gehen“, freut sich HuCaB-Sprecherin Prof. Dr. Anne Schacht. „Im Zentrum von HuCaB werden hochmoderne, auf unsere Forschungsfragen zugeschnittene und zum Teil eigens am Standort entwickelte Labore stehen, in denen wir menschliche Sozialkognition unter realitätsnahen und dennoch kontrollierten Bedingungen untersuchen und damit einen wichtigen Paradigmenwechsel in unserem Forschungsgebiet aktiv mitgestalten können.“
Das Gebäude wird auf rund 3500 Quadratmetern Nutzfläche Raum für knapp 160 Arbeitsplätze bieten. Die Labore, Büroräume, Veranstaltungsflächen sowie Warte- und Kommunikationszonen verteilen sich auf fünf Etagen. Die Fördermittel werden im Rahmen der Förderlinie „Forschungsbauten“ zum großen Teil von Bund und Land bereitgestellt und umfassen die Anschaffung mehrerer Großgeräte, darunter ein Magnetenzephalograph zur millisekundengenauen Aufzeichnung von Gehirnaktivität. Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei rund 60 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.
Weitere Informationen:
http://Pressemitteilung mit Bildmaterial zum Download: https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7542