Jan Schwenkenbecher erhält den Preis für Wissenschaftspublizistik und Wissenschaftskommunikation der DGPs
Der Preis für Wissenschaftspublizistik und Wissenschaftskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) wird in diesem Jahr an Jan Schwenkenbecher verliehen, der für seine herausragenden journalistischen Textbeiträge ausgezeichnet wird. „Durch seine fundierte und kritische Auseinandersetzung mit psychologischer Evidenz verdeutlicht Jan Schwenkenbecher den Status der Psychologie als empirischer Wissenschaft“, sagt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt. Der Preis wird am Montag, dem 16. September 2024 auf dem DGPs-Kongress in Wien verliehen.
Jan Schwenkenbecher ist studierter Psychologe und Wissenschaftsjournalist. Nach seiner journalistischen Ausbildung bei der Süddeutschen Zeitung arbeitete er zunächst freiberuflich, seit Juli 2024 schreibt er für das Ressort Gesundheit von ZEIT Online. Sein Portfolio reicht von tagesaktuellen Beiträgen bis hin zu längeren Artikeln und umfasst eine große Bandbreite an Themen an der Schnittstellt zwischen Psychologie, Psychotherapie und Gesellschaft. Seine Artikel behandeln beispielsweise die psychischen Auswirkungen von Social Media auf Jugendliche und die Herausforderungen der Erziehung in der digitalen Welt, aber auch psychopathologische Themen wie zum Beispiel, warum Frauen häufiger die Diagnose „Depression" bekommen als Männer. Mit seinen Artikeln will er aufklären und Betroffenen und Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen Hilfe an die Hand geben – und auch gängige Mythen über psychologische Themen auf den Prüfstand stellen. Jan Schwenkenbecher thematisiert aus verschiedenen Blickwinkeln die gestiegenen psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen und die gesellschaftlichen Faktoren, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Er beleuchtet dabei sowohl individuelle als auch strukturelle Ursachen und gibt Einblicke in mögliche Präventionsmaßnahmen.
Die Jury und den DGPs-Vorstand hat Jan Schwenkenbecher insbesondere mit seiner Fähigkeit, grundlegende Befunde zugänglich und verständlich mit alltagsnahen Fragestellungen zu verknüpfen, überzeugen können. Seine Texte zeichnen sich durch eine klare Struktur und einen durchgehenden Bezug auf empirische Befunde aus. Besonders beeindruckt hat die Jury, wie Jan Schwenkenbecher methodische und organisatorische Fragen des Wissenschaftssystems in seinen Berichten aufgreift und damit zeigt, dass Wissenschaft nicht nur aus Ergebnissen, sondern auch aus den Prozessen und Strukturen besteht, die diese Ergebnisse hervorbringen. „Jan Schwenkenbecher versteht es auf bemerkenswerte Weise, wissenschaftliche Themen für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Seine Artikel sind nicht nur fachlich fundiert, sondern auch spannend und verständlich geschrieben. Durch seine Arbeit leistet er einen wichtigen Beitrag dazu, das Verständnis für psychologisches Wissen in der Gesellschaft zu fördern“, erklärt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt.
Der Preisträger
Jan Schwenkenbecher interessiert sich für Menschen und warum sie sich so verhalten, wie sie sich nun mal verhalten. Darum studierte der gebürtige Mittelhesse Psychologie in Gießen (B.Sc.) und in Mainz (M.Sc.). Die menschliche Psyche zu erforschen, fand er interessant, die Erkenntnisse an andere weiterzugeben aber noch interessanter. Im Praktikum bei der taz lernte er den Journalismus kennen, im Praktikum bei der FAS den Wissenschaftsjournalismus lieben und im Volontariat bei der Süddeutschen Zeitung den Journalismus auch umzusetzen. Nach Stationen in Mainz, Hamburg, Rio de Janeiro, München und Frankfurt lebt er heute wieder in Gießen – und schreibt über Psychologie, Psychotherapie und die Forschungslandschaft. Ist er nicht zu erreichen, radelt er wohl gerade durchs Land – je nach Route und Begleitung mit dem Mountainbike oder dem Rennrad.
Der Preis für Wissenschaftspublizistik und Wissenschaftskommunikation
Der Preis für Wissenschaftspublizistik und Wissenschaftskommunikation wird an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die Darstellung psychologischer Forschung in den Medien verdient gemacht haben. Berücksichtigt werden Beiträge in Printmedien, im Hörfunk, im Fernsehen und im Internet. Maßgebend für die Vergabe des Preises sind folgende Gesichtspunkte: Inwiefern haben die Arbeiten dazu beigetragen, den empirischen Charakter der Psychologie und ihren Status als Wissenschaft zu verbreiten? Inwieweit ist es gelungen, die enge Verzahnung zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsbezügen an konkreten Beispielen interessant darzustellen?
Pressekontakt:
Dr. Anne Klostermann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) e.V.
E-Mail: pressestelle@dgps.de
Tel.: 030 280 47718
Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 5600 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag. Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können. Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de