Lukas Röseler erhält den DGPs-Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) verleiht den diesjährigen Förderpreis für Qualitätssicherung an Dr. Lukas Röseler von der Universität Münster. „Lukas Röseler wird für seine besonderen Leistungen und sein hohes persönliches Engagement für die Qualitätssicherung und die weitere Verbreitung von Open-Science-Standards ausgezeichnet“, erklärt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt. Der Preis wird im Rahmen des DGPs-Kongresses in Wien am Montag, dem 16. September 2024 verliehen.
Lukas Röselers Forschungsarbeit widmet sich in erster Linie der Durchführung von Replikationsstudien und Meta-Analysen, der Untersuchung von Methoden, beispielsweise zur Korrektur des Publikationsbias, und der Veröffentlichung von bisher unveröffentlichten Studienergebnissen. Die Erstellung der wahrscheinlich umfassendsten Datenbank für wissenschaftliche Replikationsstudien zählt zu Lukas Röselers besonderen Leistungen. Zudem gehören Heuristiken und Verzerrungen menschlichen Denkens zu seinem Forschungsfeld. Zusammen mit einem Team von 99 internationalen Forschenden hat der Preisträger die Open Anchoring Quest (OpAQ) ins Leben gerufen, eine der umfassendsten psychologischen Datenbanken, die im Jahr 2022 alle öffentlich zugänglichen Daten zu Ankereffekten enthielt.
Durch seine langjährige Arbeit hat Lukas Röseler gemeinsam mit anderen Forschenden Ressourcen und Werkzeuge entwickelt, die von der wissenschaftlichen Community problemlos genutzt werden können, was aus Sicht der Jury und des DGPs-Vorstands zu einer qualitativ hochwertigeren und robusteren Wissenschaft beiträgt. Besonders hervorzuheben sind dabei die "FORRT Replication Database", eine umfangreiche und durchsuchbare Datenbank mit über 3000 Einträgen zu Replikationsstudien, das R-Paket "metaUI" zur Erstellung dynamischer Meta-Analysen ohne tiefgehende R-Kenntnisse sowie die "Toolbox to evaluate the trustworthiness of published findings", die eine nutzerfreundliche Überprüfung der Robustheit von Ergebnissen ermöglicht. „Lukas Röseler hat sich durch seine Beiträge in besonderem Maße um die Qualitätssicherung in der Psychologie verdient gemacht und wird dafür von der DGPs gewürdigt“, fasst DGPs Präsident Stefan Schulz-Hardt zusammen. "Insbesondere sein intensives persönliches Engagement in Forschung und Lehre zur Förderung und Sicherstellung von Open Science-Standards macht Lukas Röseler zum würdigen Träger dieses Preises."
Der Preisträger
Lukas Röseler ist Geschäftsführer des Münster Center for Open Science der Universität Münster. Er studierte Wirtschaftspsychologie und promovierte 2021 an der Hochschule Harz und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Psychologie. Seit 2022 beteiligt er sich beim Framework for Open and Reproductible Research Training (FORRT) an der kollaborativen Replikationsforschung.
Der Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie
Mit diesem Preis sollen Personen oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um die Förderung bzw. Sicherung von wissenschaftlicher Qualität in der psychologischen Forschung, Lehre und / oder Anwendung verdient gemacht haben. Hierzu gehören aktive und sichtbare Beiträge zur Qualitätssicherung psychologischer Forschung und Lehre nach den Grundsätzen der DGPs für Forschung und Lehre und/oder die Förderung von Open Science-Standards (Präregistrierung, Open Data/Materials/Access) in Forschung und/oder Lehre oder die Förderung von psychologischen Scientist-Practitioner-Ansätzen in der Anwendung.
Pressekontakt:
Dr. Anne Klostermann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 5600 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag. Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können. Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de