Moritz Ingendahl erhält den Heinz-Heckhausen-Preis 2024 der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
Für seine herausragende Dissertation mit dem Titel „Robust and Replicable, but also Inexplicable? Articulation Dynamics and their Effects on (Evaluative) Judgments“ wird Moritz Ingendahl von der Ruhr-Universität Bochum mit dem diesjährigen Heinz-Heckhausen-Preis für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler der DGPs ausgezeichnet. „Durch sein scharfes analytisches Vorgehen in seiner Dissertation führt Moritz Ingendahl uns an die Grenzen unseres Verständnisses der Effekte von Artikulationsdynamiken auf Urteilsprozesse“, erklärt DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt. Die Preisverleihung findet am Montag, dem 16. September 2024 im Rahmen des DGPs-Kongresses in Wien statt.
Moritz Ingendahl hat in seiner Promotion an der Universität Mannheim die kognitiven und sozialen Prozesse untersucht, die zu Einstellungen, Urteilen und Entscheidungen beitragen. Besondere Bedeutung misst er dabei den Effekten von Artikulationsdynamiken auf Bewertungen und Entscheidungen zu. Moritz Ingendahls Forschung liegt damit an der Schnittstelle von Sprach-, Sozial-, Konsumenten- und Kognitionspsychologie. Moritz Ingendahl hat den sogenannten „In-Out-Effekt“ untersucht. Darunter versteht man die Präferenz für artikulatorisch nach innen gerichtete Aussprechmuster gegenüber nach außen gerichteten Aussprechmustern. Diese Präferenz bezieht sich darauf, wie Menschen bestimmte Laute oder Wörter lieber aussprechen – nämlich entweder Wörter so zu formen, dass die Bewegungen der Zunge und Lippen mehr nach innen gerichtet sind, oder so, dass die Bewegungen der Zunge und Lippen mehr nach außen gehen. Das beeinflusst den Klang und die Verständlichkeit der Sprache. Moritz Ingendahls methodisches und logisch-analytischen Vorgehen dabei ist aus Sicht der Jury und des DGPs-Vorstands ein Modell für sehr gut gelungene psychologische Forschung. Seine Arbeit ist sowohl durch ihre strikte Beachtung und Umsetzung von Open Science Praktiken als auch durch ihre analytische Rigorosität bemerkenswert. „Moritz Ingendahl macht mit seiner Dissertation an einem konkreten Beispiel deutlich, dass sich die Psychologie nicht nur bemühen muss, die empirische Replikationskrise zu überwinden, sondern auch sicherstellen muss, dass theoretische Erklärungsmodelle stabil sind“, ordnet Stefan Schulz-Hardt die Entscheidung der Jury ein. „Moritz Ingendahls Arbeit unterstreicht den Stellenwert von Theorien für psychologisches Forschen, und dabei insbesondere die Wichtigkeit scharf analytischen Vorgehens bei ihrer Prüfung. Das macht ihn zum verdienten Preisträger des diesjährigen Heinz-Heckhausen Preises.“
Der Preisträger
Nach einem Psychologiestudium an der Universität Mannheim promovierte Moritz Ingendahl von 2019 bis 2022 unter der Betreuung von Tobias Vogel und Michaela Wänke an der Graduate School of Economic and Social Sciences der Universität Mannheim. Seit 2022 ist er Postdoktorand am Lehrstuhl für Soziale Kognition an der Ruhr Universität Bochum.
Der Heinz-Heckhausen-Preis für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler
Mit dem Heinz-Heckhausen-Jungwissenschaftlerpreis wird eine herausragende Dissertation im Hauptfach Psychologie prämiert. In diesem Jahr wird der Heinz-Heckhausen Preis an zwei Preisträger*innen vergeben. Der Preis ist mit 1000,- Euro dotiert.
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Dr. Anne Klostermann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Über die DGPs:
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