THWS-Studierende gewinnen zum dritten Mal in Folge 1. Platz im Kreativwettbewerb Deutschland
Art Directors Club: Einmal Gold, zweimal Silber und drei weitere Auszeichnungen belegen kontinuierliche Designleistungen
Bestätigung von Qualität und Innovation: Gestaltungsarbeiten von Studierenden der Fakultät Gestaltung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) sind wieder mit Preisen beim Art Directors Club (ADC) ausgezeichnet worden. Seit vielen Jahren nimmt die Fakultät Gestaltung an diesem Wettbewerb teil, in den letzten drei Jahren konnte sie die Spitzenposition und den Rankingplatz 1 gegen ein kompetitives Umfeld verteidigen. „Wir freuen uns sehr und sehen es auch als eine Bestätigung, wenn Arbeiten aus den unterschiedlichsten Themenfeldern bei uns auf dieser wichtigen Bühne Beachtung finden,“ berichtet Prof. Christoph Barth, Studiengangleiter an der Fakultät Gestaltung der THWS. Behandelt werden gesellschaftliche, soziale, politische, digitale Fragen und Bereiche der künstlichen Intelligenz (KI). Die Studierenden haben im Semester rund 16 Wochen Zeit für die inhaltliche und formale Entwicklung ihrer Projekte– angefangen von der ersten Inspiration bis zum finalen Ergebnis.
Gold: „SCHMERZHAFT“ von Merit Kaspar, Paul Zweig und Lotte Wiesner
Prof. Barth betreute das Projekt „Schmerzhaft“ der Studierenden des sechsten Semesters, Merit Kaspar, Paul Zweig und Lotte Wiesner. In den Fokus rückte dabei die Grenze zwischen Realem und Unvorstellbarem im Bereich „spekulatives Design“. Prof. Barth erklärt die Aufgabe: „Das Projekt SCHMERZHAFT untersucht die Fragestellung, ob es zielführend sein kann, die persönliche Schmerzerfahrung eines Menschen, neben den bisher bekannten Begrifflichkeiten, durch visuelle, physische, haptische und auditive Dimensionen zu erweitern, um so zu einem genaueren und vielschichtigen Archiv zu gelangen – ein neuer, innovativer Ansatz!“ Die Wahrnehmung von Schmerz sei dabei ein zutiefst subjektives Erlebnis, geprägt von individuellen Erfahrungen und Emotionen. Die Beschreibung eigener Schmerzen stelle eine erhebliche Herausforderung dar, die auf der Fähigkeit beruht, Gefühle zu vermitteln und Verständnis zu fördern. Diskrepanzen zwischen ausgedrückten und empfangenen Botschaften prägen häufig diesen Prozess. Die Aufgabe an die Studierenden war es herauszufinden, ob es alternative, intuitive Methoden gibt, um die Vermittlung eigener Schmerzerlebnisse zu verbessern. Die Idee: Deskriptive Begriffe werden um physische, haptische, auditive und visuelle Dimensionen erweitert. Dieser ergänzende Ansatz überwindet Sprachbarrieren und erleichtert es den Betroffenen, ihre Empfindungen verständlich zu vermitteln, unabhängig von ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit oder der Schwierigkeit, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Die erarbeitete Lösung bestand in der Erschaffung eines Toolkits, das für den Austausch von Schmerzerlebnissen in medizinischen Kontexten konzipiert ist. „Wir ermöglichen die Identifizierung und Verständigung über Schmerzen, was ein fundamentaler Schritt im Behandlungsprozess ist. Der intuitive Ansatz bietet eine umfassende Plattform, um Schmerzen differenziert zu beschreiben und somit eine präzisere Diagnose und Behandlung zu ermöglichen,“ erklärt Prof. Barth.
Silber: „VIRTUAL VORTEX“ von Anja Götz
Unter der Betreuung von André Roesler und Prof. Dr. phil. habil. Gerhard Schweppenhäuser arbeitete Anja Götz an ihrer mit Silber ausgezeichneten Masterarbeit „Virtual Vortex“ (dt.: virtuelle Wirbel). Sie beschäftigte sich mit dem Thema Verschwörungsideologien und mit der Frage, mit Hilfe welcher Gestaltungsansätze Gefahr und Wirkungsweisen von Verschwörungsideologien kommuniziert werden können. Der Fokus lag auf den Bereich der Wahrnehmung und dem Einfluss der Medien auf unser Denken und Handeln. Durch Vermittlung von Wissen wird eine Grundlage für eine persönliche Weiterentwicklung der Lesenden auf Unterhaltungsbasis geschaffen. Leserinnen und Leser sollen dadurch an die Praxis des kritischen Denkens herangeführt werden. Die Geschichte, die sich Anja Götz ausdachte: Vera, eine einsame Computerexpertin, findet sich in einem monotonen Leben gefangen. Ihre Tage sind erfüllt von einsamen Stunden vor dem Bildschirm sowie anstrengenden Kundinnen und Kunden. Doch plötzlich bricht das Chaos aus, als ein rätselhafter Virus in Form eines Pfeils die digitale Welt heimsucht. Eine Geschichte über Macht, Ohnmacht und Verschwörungen. Eine Reise durch das World Wide Web.
Silber: „CLOTHING FOR CLIMATE CHANGE“ von Mathilda Tiarks
Mathilda Tiarks stellt sich in der von Prof. Erich Schöls und Patricia Hepp betreuten Bachelorarbeit „Clothing for climate change“ den Herausforderungen des Klimawandels und deren Folgen für die Menschen in Deutschland und ihre Gesundheit. Diesen Folgen wird durch das Entwickeln von Life-Size-Prototypen (Schutzhüllen) begegnet. Ziel dieser Schutzhüllen ist es, die Betrachtenden durch provozierende Gestaltung auf die Auswirkungen von Klimaveränderungen in Deutschland aufmerksam zu machen. „Clothing for Climate Change“ bezieht sich auf die Themen Hochwasser, Dürre und Hitze. Dazu werden Kleidungsstücke entworfen, die aus herkömmlichen Stoffen genäht sind und in einem Magazin präsentiert werden. Deren Funktionalität wird dabei mit Piktogrammen und alarmierendem Design hervorgehoben. Das Design soll provozieren, aufwecken und neugierig machen.
Auszeichnung: „DEMOCRACY IN PROGRESS“ von Katharina Wildanger
Gemeinsam mit Prof. Dr. phil. habil. Gerhard Schweppenhäuser betreute Prof. Barth die Masterarbeit „Democracy in Progress“ (DIP) von Katharina Wildanger. „Die Demokratien dieser Welt, auch die unsrige hier in Deutschland, sehen sich im Moment den unterschiedlichsten Bedrohungen ausgesetzt. Die jüngeren Bevölkerungsgruppen erschließen sich ihr Wissen darüber meist über diverse digitale Plattformen,“ berichtet Prof. Barth. „DiP“ ist ein analoger Bildungsworkshop im Bereich der politischen Bildung für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ab der 11. Jahrgangsstufe. Deren Vorstellungen und Wunschstrukturen werden in Bezug auf die Demokratie von morgen dargestellt. „Denn diese jungen Menschen sind die wertvollste Ressource des Landes; wir sollten ihnen die Möglichkeit zur Partizipation geben,“ findet Prof. Barth. Neue Zukunftsfragen würden entstehen, Wünsche und Interessen der Bürgerinnen und Bürger wandeln sich. Die Digitalisierung sei zentrale Triebkraft dieses Wandels, leite ein neues, politisches Zeitalter ein und verändere unser demokratisches Zusammenleben von Grund auf, so Prof. Barth. Diese Forschungsarbeit untersucht, welche spezifischen Aspekte der Digitalisierung die Demokratie beeinflussen – und umgekehrt. Unter Berücksichtigung der didaktischen Konzepte des exemplarischen, handlungs- und erfahrungsorientierten Lernens kann das komplexe Wechselspiel aus Demokratie und Digitalisierung im Bereich der politischen Bildung erleb- und gestaltbar gemacht werden. Innerhalb eines zweitägigen Testdurchlaufs im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Gruppe von rund zehn Schülerinnen und Schülern untersucht. Das Workshop-Konzept gliedert sich in drei Phasen (Information, Reflex, Animation) und fünf Themenbereiche. Dabei können verschiedene Module und Toolkits die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler sowie deren Demokratieverständnis stärken, bei der praktischen Anwendung des Wissens helfen und die Freude an demokratischer Partizipation wecken.
Auszeichnung: „FOODTURE“ von Elias Hansbauer
Durch Auswahl von zwei Geschmacksrichtungen lässt „FOODTURE“, begleitet von Prof. Erich Schöls, ein KI-generiertes Gericht der Zukunft entstehen. Das Projekt von Elias Hansbauer, drittes Semester, möchte Raum für Diskussionen über die zukünftige Ästhetik von künstlich hergestellten Speisen eröffnen und dazu anregen, über Potenziale und Herausforderungen der technologischen Entwicklung in der Nahrungsmittelindustrie zu reflektieren sowie die Grenzen zwischen Tradition und Innovation zu erkunden.
Auszeichnung: „MITSCHWUNG“ von Lina Renken und Alessia Fratoni
Die Bachelorarbeit von Alessia Fratoni und Lina Renken beschäftigte sich vor allem mit der Frage: Wie führe ich in unserer medialen Gegenwart ein erfülltes und glückliches Leben? Wie können Menschen ihre Beziehungsfähigkeit in einer Welt erhalten, deren Wirklichkeit in vielen Teilen komplett überladen ist? In einer Realität, in der alles machbar, bestellbar und damit konsumierbar erscheint, verliert vielleicht die zentrale Frage des menschlichen Lebens ihre stabile Basis. Betreuer Prof. Carl Frech regt zum Nachdenken an: „Welche neuen Wirklichkeiten entstehen, wenn alles optimierbar scheint? Wie verändert sich die Wahrnehmung, die Sinnlichkeit und das Verhältnis zum eigenen Körper?“ Der Begriff und das Themenfeld der Resonanz und hier vor allem das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung, die eigene Sinnlichkeit, seien in dieser Arbeit in vielfältiger Weise nicht nur untersucht, sondern mit großer Sensibilität von ihrer oberflächlichen Betrachtung befreit worden. Im Ergebnis sei eine vielfältig kommunikative, visuelle und interpretatorische Reflexion entstanden, die sowohl in Bezug auf die unterschiedlichen Medien überzeuge, als auch durch die Texte, die für unterschiedliche Anwendungen entstanden und damit ein herausragendes Beispiel für die Potenziale der Kommunikation darstellten, so Prof. Frech.
Informationen zum ADC-Talent Award gibt es hier.
Mehr zum Art Directors Club für Deutschland – ADC
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