DGN-Kongress 2024: Online-Pressekonferenz im Vorfeld mit aktuellen Neuro-Themen
Am 29. Oktober 2024 findet online um 11.00 Uhr die Pressekonferenz im Vorfeld des DGN-Kongresses 2024 (6. bis 9. November 2024 im CityCube Berlin + digital) statt, zu der wir Sie herzlich einladen. Themen sind „Neurologie und Immunologie“, „Social Media und Gehirn“, „Alkoholassoziierte Hirn- und Nervenschäden“ sowie „Alzheimer-Update: Stand der Antikörper-Zulassung“. Darüber hinaus gibt es einen Ausblick auf weitere Themen und Vorträge des Kongresses. Wir bitten herzlich um eine kurze Voranmeldung zur Pressekonferenz per Mail an presse@dgn.org. Die Akkreditierung zum Kongress erfolgt über https://dgn.org/presse/akkreditierung/.
Der diesjährige DGN-Kongress steht unter dem Motto „Neurologie und Immunologie – gemeinsame Perspektiven!“ Kongresspräsident Prof. Dr. Sven Meuth, Düsseldorf, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass damit keinesfalls nur neuroimmunologische Themen abgehandelt werden. Das Kongressprogramm deckt die gesamte Bandbreite der Neurologie ab – von A wie Alzheimer über Epilepsie, Kopfschmerz, MS, Parkinson, Schlaganfall, Schwindel und viele mehr. bis hin zu Z wie Zosterneuralgie. Er bringt praxisrelevante Inhalte und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen und bietet damit eine Fülle an Medienthemen.
Im Vorfeld des Kongresses, am 29. Oktober 2024 um 11.00 Uhr, findet eine Online-Pressekonferenz statt, in der wir eine kleine Auswahl an aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen beleuchten, die u. a. auf dem Kongress diskutiert werden. Jedes Thema steht für sich und gibt mit der Pressekonferenz und dem begleitenden Pressematerial genügend Informationen für journalistische Beiträge her. Diese können durch eine Recherche auf dem Kongress vertieft und erweitert werden, Journalistinnen und Journalisten sind herzlich zum Kongress eingeladen (Anmeldung über https://dgn.org/presse/akkreditierung/ ).
Die Themen der Pressekonferenz:
Neurologie und Immunologie
Referent: Prof. Dr. Sven Meuth, DGN-Kongresspräsident
Nach Ansicht von Prof. Meuth liegt in der Einbeziehung der Immunologie ein großes, noch weitgehend ungehobenes Potenzial für die Neurologie und kann zu einem neuen Verständnis beitragen. Denn bisher werden neurologische Erkrankungen klar voneinander abgegrenzt. Ein Schlaganfall ist ein Schlaganfall und eine MS eine MS, das eine hat vermeintlich nichts mit dem anderen zu tun. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass oft ähnliche pathophysiologische Mechanismen und immunologische Reaktionen vonstattengehen und überlappende Prozesse stattfinden. Das bietet neue Perspektiven für Therapien. Damit befasst sich auch das „Presidential Symposium“ des Kongresses am 7. November. Darüber hinaus wird Prof. Meuth weitere Highlights „seines“ Kongresses darstellen.
Social Media und Gehirn: Beeinträchtigt das Bewegen in „Bubbles“ die neuronale Plastizität?
Referent: Prof. Dr. Lars Timmermann, DGN-Präsident
Was macht Social Media mit unseren Gehirnen? Ein Extrembeispiel: 2019 kam es in Deutschland zu einem Ausbruch einer durch soziale Medien ausgelösten soziogenen Massenerkrankung („mass social media-induced illness“; MSMI) mit funktionellem Tourette-ähnlichem Verhalten. Bekannt ist auch, dass eine massive Nutzung der sozialen Medien bei Kindern zur Hirnveränderungen führen, mögliche klinische Folgen werden diskutiert. Aktuell gibt es unzählige Studien, denen zufolge die extensive Social Media-Nutzung den Schlaf stören, den Bewegungslevel heruntersetzen, sogar die Hirn-Darm-Achse stören – und damit neurologischen Krankheiten Vorschub leisten könnten. Ein Aspekt, der auch beleuchtet werden soll, ist, wie emotionale Social-Media-Inhalte die kognitiven Anstrengungen zur Verarbeitung von Desinformationen und somit die Urteilkraft heruntersetzen – und was „Echokammern“ mit dem Gehirn machen. Sprich: Wie beeinträchtigt es die Plastizität des Gehirns, wenn Algorithmen es von gegenläufigen Meinungen fernhalten? Ebenso soll diskutiert werden, wie Social Media positiv genutzt werden kann, z. B. in der Demenztherapie.
Alkoholassoziierte Hirn- und Nervenschäden – ernüchternde Daten
Referent: Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung
Alkohol ist in Deutschland eine gesellschaftlich akzeptierte Alltagsdroge. Doch was dabei oft unter den Tisch fällt: Alkohol ist ein Nervengift. Klar wird das, wenn man betrunken ist: Man reagiert verlangsamt, hat eine gestörte Koordination und später dann Erinnerungslücken. Dies gibt bereits einen Vorgeschmack auf die potenziellen Langzeitschäden von Alkohol auf das Nervensystem. Denn die sehen ganz ähnlich aus und sind dann chronisch. Beim Korsakow-Syndrom oder dem Marchiava-Bignami-Syndrom, beispielsweise, nehmen die kognitiven Fähigkeiten ab, es kommt zu Sprachstörungen, unkontrollierten Bewegungen – und im Endstadium zu einer Demenz. Die bei weitem häufigste neurologische Folgeerkrankung von Alkoholkonsum ist eine Polyneuropathie, vermeintlich wenig dramatisch, aber sie beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen enorm. Es wird geschätzt, dass bis zu 40 % aller alkoholkranken Menschen, deren Zahl in Deutschland auf über 2 Mio. geschätzt wird, darunter leiden. Mittlerweile ist wissenschaftlich auch belegt, dass selbst kleine Mengen an Alkohol nicht etwa gesundheitsfördernd sind, wie es lange eingeschätzt wurde. Prof. Erbguth wird auf der Pressekonferenz einen ernüchternden Ausblick auf die neurologischen Folgen des Alkoholkonsums geben.
Alzheimer-Update: Stand der Antikörper-Zulassung
Referent: Prof. Peter Berlit
Es wird erwartet, dass sich die EMA im Herbst erneut mit der Zulassung von Amyloid-Antikörpern befasst, die in vielen Ländern wie z. B. den USA oder UK bereits verfügbar sind. Also Zeit für ein Update! Was leisten diese Medikamente, wo sind ihre Limitationen, was unterscheidet sie? Für wen sind sie geeignet, bei welchen Menschen kontraindiziert? Was bedeutet ihre Zulassung für die Notwendigkeit einer verbesserten Früherkennung und Versorgungsstruktur? Und, last, but not least, welchen Stellenwert hat die Prävention in dieser Gemengelage? Antworten auf diese Fragen diskutiert Prof. Dr. Peter Berlit, DGN-Generalsekretär.
Wir bitten herzlich um eine kurze Voranmeldung zur Pressekonferenz am 29.10.2024 um 11.00 Uhr per Mail an presse@dgn.org. Am Vortag erhalten Sie dann den Einwahllink.
Die Akkreditierung zum Kongress erfolgt ausschließlich online. Informationen erhalten Sie hier: https://dgn.org/presse/akkreditierung/ .
Bitte beachten Sie, dass für Foto- und Filmaufnahmen im Vorfeld eine Drehgenehmigung eingeholt werden muss, diese kann ebenfalls bei der DGN-Pressestelle (presse@dgn.org ) beantragt werden.
Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Peter Berlit
Leiterin der DGN-Pressestelle: Dr. Bettina Albers
Tel.: +49(0)174 216 562 9
E-Mail: presse@dgn.org
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 12.300 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org
Präsident: Prof. Dr. med. Lars Timmermann
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Daniela Berg
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Christian Gerloff
Generalsekretär: Prof. Dr. med. Peter Berlit
Geschäftsführer: David Friedrich-Schmidt
Geschäftsstelle: Friedrichstraße 88, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org
Weitere Informationen:
https://dgn.org/dgn-kongress/