Dörthe Tetzlaff erhält den Wasser-Ressourcenpreis 2024
Prof. Dr. Dörthe Tetzlaff ist mit dem mit dem hochdotierten Wasser-Ressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung ausgezeichnet worden. Der Preis, der alle drei Jahre für herausragende Arbeiten zur nachhaltigen Nutzung globaler Wasserressourcen vergeben wird, würdigt Tetzlaffs wegweisende Forschung zu den Wechselwirkungen zwischen Klima, Landnutzung, Wasserqualität und den ökohydrologischen Prozessen, die die Wasserdynamik in Landschaften steuern.
„Ein sicherer Zugang zu einer angemessenen und sauberen Wasserversorgung ist in vielen Teilen der Welt bedroht. Wir beobachten globale Dürren, Mega-Dürren oder sogar Blitz-Dürren“, begründet die Forscherin ihren Antrieb. Diese Extremsituationen führten in vielen Regionen zu einer verringerten Wasserverfügbarkeit, zu stärker schwankenden Wasserständen und zu einer Verschlechterung der Wasserqualität sowie zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. „Das ist keine graue Theorie, sondern für die Betroffenen beobachtbar und allzu oft fatal“, sagt Dörthe Tetzlaff.
In ihrer Forschung legt sie den Fokus daher auf ein tieferes Verständnis der Prozesse, die Wasserflüsse und die Wasserspeicherung in Zeiten zunehmender Dürre und Wasserknappheit beeinflussen. Denn diese Prozesse wirken sich entscheidend auf die Verfügbarkeit und Qualität von Wasserressourcen aus – sowohl auf räumlicher als auch auf zeitlicher Ebene.
Neben ihrer wissenschaftlichen Exzellenz wird die Professorin aber auch für ihr großes Engagement in der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und ihre Vernetzung mit wichtigen Akteuren aus Politik, Forschung und Praxis ausgezeichnet. Eine enge Zusammenarbeit mit Interessengruppen – von Bürger*innen bis hin zu Fachleuten – ist ihr wichtig, um innovative Lösungen für den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu entwickeln.
Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro plant Tetzlaff u.a. in die Organisation eines internationalen Workshops zu investieren, der sich dem Thema „Robustere Vorhersagen durch prozessbasierte Modellierung“ widmet. Dieser Workshop soll als Plattform für den Austausch neuester wissenschaftlicher Ansätze dienen und internationale Kooperationen vorantreiben. Ziel ist die Entwicklung adaptiver Modelle, die die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf die Wasserverfügbarkeit frühzeitig vorhersagen können. So sollen wissenschaftsbasierte Handlungsempfehlungen für eine wassersensible Landnutzungsplanung entstehen, die alle relevanten Akteure kontinuierlich einbezieht.
Einen weiteren Teil des Preisgeldes nutzt Dörthe Tetzlaff, um Nachwuchswissenschaftlerinnen im Bereich der Ökohydrologie einen Gastaufenthalt in ihrer Forschungsgruppe am IGB zu ermöglichen – von Bachelor- und Masterstudentinnen bis hin zu Doktorandinnen und Postdoktorandinnen. „Wenn ich die Chance habe, eine junge Kollegin auf ihrem akademischen Weg zu unterstützen, dann ergreife ich sie. Je mehr Menschen unkonventionell denken und innovative Lösungsansätze entwickeln, desto weniger wahrscheinlich werden die befürchteten Auswirkungen des globalen Wandels auf unsere Wasserressourcen eintreten“, sagt sie. Denn Wasser gehe schließlich uns alle an.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dörthe Tetzlaff
Leiterin der Abteilung Ökohydrologie und Biogeochemie am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Professorin für Ökohydrologie an der Humboldt-Universität zu Berlin
doerthe.tetzlaff@igb-berlin.de
Telefon +49 30 64181 661
Weitere Informationen:
https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/aktuelles/2024_09_27_ruediger_kurt_bode-stiftung_wasser-ressourcenpreis_2024 Information des Stifterverbands
https://www.igb-berlin.de/news/wie-landschaften-als-wasserspeicher-unsere-widerstandsfaehigkeit-gegen-extreme-duerren Aktuelles Interview mit Prof. Dr. Dörthe Tetzlaff über die ökohydrologische Resilienz von Landschaften