Grüner Wasserstoff: Delegation am Fraunhofer IEE zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Uruguay und Deutschland
Im Rahmen einer Delegationsreise der AHK Uruguay und der GIZ treffen sich politische Vertretern der Botschaften sowie der beteiligten Ministerien, Forschende und Vertreter der grünen Wasserstoffindustrie aus Chile, Argentinien und Uruguay am Fraunhofer IEE, um die Entwicklung des PtX-Marktes in Deutschland und Uruguay, mit Schwerpunkt auf E-Methanol, zu diskutieren. Ziel des Workshops ist es, einen Austausch zwischen den politischen Entscheidungsträgern, Projektentwicklern und Forschungseinrichtungen über Uruguays Potenzial als Vorreiter im Bereich grüner Wasserstoff und seiner Derivate sowie Deutschlands Rolle als potenzieller Importeur dieser Produkte zu erörtern.
Uruguay bietet erstklassige Voraussetzungen für die zukünftige globale Energiewende auf dem Gebiet grüner Wasserstoff (H2) und der Wertschöpfungskette von Power-to-X (PtX). In den letzten Jahren hat Uruguay erhebliche Fortschritte bei der Förderung erneuerbarer Energien gemacht: Das Stromnetz des Landes ist nahezu vollständig dekarbonisiert, da bereits über 90 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen – insbesondere aus Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. „Der Workshop bietet eine wertvolle Plattform für den Austausch und zur Förderung der Zusammenarbeit, um Uruguays Potenzial im Bereich grüner Wasserstoff besser auszuschöpfen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Das stärkt nicht nur unsere Energiemärkte, sondern trägt auch zur globalen Dekarbonisierung bei“, sagt Jochen Bard vom Fraunhofer IEE.
Uruguay beschäftigt sich seit 2018 mit grünem Wasserstoff zur Diversifizierung seiner Energiematrix. Das Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau hat eine Roadmap (MIEM 2022) für die Entwicklung von grünem Wasserstoff bis 2040 erstellt, die 2024 veröffentlicht wurde. Zu den prognostizierten Ergebnissen zählt, dass Uruguay bis 2040 jährlich etwa 1 Million Tonnen grünen Wasserstoff produzieren könnte, wofür 18 GW erneuerbare Energien und 9 GW Elektrolyseure erforderlich sind und installiert werden müssen.
Auf internationaler Ebene ist die Unterstützung von Projekten im Bereich grüner Wasserstoff und PtX für Deutschland von entscheidender Bedeutung, da das Land plant, grünen Wasserstoff und Derivate zu importieren, um seine schwer zu elektrifizierenden Sektoren zu dekarbonisieren. Dies wird aus der Importstrategie für grünen Wasserstoff und seine Derivate deutlich, die im Juli 2024 von der deutschen Regierung veröffentlicht wurde. Diese Strategie prognostiziert, dass Deutschland bis 2030 einen Bedarf von 95 bis 130 TWh an Wasserstoff und Wasserstoffderivaten haben wird, wobei der Importanteil zwischen 50 und 70 Prozent liegen soll.
Das Fraunhofer IEE, eines der führenden Forschungsinstitute im Bereich grüner Wasserstoff und PtX, betrachtet Uruguay als Zielregion für zukünftige Forschungs- und Kooperationsaktivitäten. Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau (MIEM) von Uruguay und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von Deutschland haben die Nationale Agentur für Forschung und Innovation in Uruguay ANII und das BMBF im Jahr 2023 einen Aufruf zur Stärkung der Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen und technologischen Forschung im Bereich grüner Wasserstoff zwischen den beiden Ländern veröffentlicht. In diesem Kontext wurde das Projekt „HyUruguay“ gestartet. Das Fraunhofer IEE leitet das Vorhaben zusammen mit der Universidad de la República in Montevideo, das die Erstellung einer Roadmap für grünen Wasserstoff im Forschungs- und Entwicklungsbereich in Uruguay zum Ziel hat.
Weitere Informationen:
https://www.iee.fraunhofer.de/de/presse-infothek/Presse-Medien/2024/gruener-wasserstoff-foerderung-der-Zusammenarbeit-zwischen-uruguay-und-deutschland.html