„An der Universität Rostock Heimat und Internationales verbinden“
„Heimat von Welt“ – drei Worte, die das Leben und Denken des Chefs des Lehrstuhls Systembiologie und Bioinformatik an der Universität Rostock, Professor Olaf Wolkenhauer, begleiten. Der 58-Jährige ist gelernter Ingenieur für Regelungstechnik und beschäftigt sich mit der Analyse komplexer dynamischer Systeme. Doch das ist nur ein Teil seines Wirkens – die Interdisziplinarität ist eines seiner Kennzeichen. Neben vielen anderen wird der 2,11 Meter große Wissenschaftler die Universität Rostock als Experte für Künstliche Intelligenz beim anstehenden Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Schwerin vertreten.
„Heimat von Welt“ – drei Worte, die das Leben und Denken des Chefs des Lehrstuhls Systembiologie und Bioinformatik an der Universität Rostock, Professor Olaf Wolkenhauer, begleiten. Der Slogan stammt vom Planungsverband der Region Rostock, der ihn unter der Dachmarke „Greater Rostock“ entwickelt hat. „Da ist Heimat und das Internationale drin. Das macht mich aus.“ Der 58-Jährige ist gelernter Ingenieur für Regelungstechnik und beschäftigt sich mit der Analyse komplexer dynamischer Systeme. Doch das ist nur ein Teil seines Wirkens – die Interdisziplinarität ist eines seiner Kennzeichen. Neben vielen anderen wird der 2,11 Meter große Wissenschaftler die Universität Rostock als Experte für Künstliche Intelligenz beim anstehenden Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Schwerin vertreten.
Auch eine inzwischen seltene Fähigkeit hat ihm diese Rolle eingebracht: Er spricht fließend Platt, ein Indiz seiner engen Verbundenheit zu Norddeutschland und ein weiterer Hinweis auf die Bedeutung des Spruchs „Heimat von Welt“. Wolkenhauer hat sich nach dem Ingenieurstudium in Hamburg, elf Jahren in England und einem weiteren Jahr in den Niederlanden für Rostock als Lebensmittelpunkt entschieden. „Mir wurde bewusst, dass ich mich im Norden zuhause fühle.“ An der Ostsee und an der Warnow: In der Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit einer Fülle an Natur, nur wenige Minuten vom Stadtkern entfernt, lässt es sich mit der kleinen Familie prima leben.
„Der wissenschaftliche Austausch mit den Kollegen auf der ganzen Welt lässt sich mit einem Laptop bewerkstelligen“, sagt Wolkenhauer. Neben seiner Tätigkeit in Rostock hat er auch Professuren in München, der Universität Chhattisgarh Swami Vivekanand im indischen Bhilai sowie in Cleveland (Ohio, USA) inne. „Ich habe das Glück gehabt, in meiner Laufbahn herumzukommen.“ Er möchte mit seinem Team, aktuell zusammengesetzt aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus fünf Ländern, die Botschaft vermitteln: „Wir identifizieren uns mit dieser Region, sind aber auch gleichzeitig mit der Welt verbunden.“
Mit seinem Team beschäftigt er sich unter anderem mit der in einem atemberaubenden Tempo voranschreitenden künstlichen Intelligenz (KI). Mit mathematischen Modellen sucht er nach Beziehungen und Mustern in Daten. Das sei beispielsweise hilfreich in der Medizin, wenn aus verschiedenen Werten wie Größe, Gewicht oder Blutparametern Diagnosen gestellt werden sollen.
Die Identifikation mit der Region kommt auch außerhalb der Universität zu tragen, Wolkenhauer spricht regelmäßig mit Schülerinnen und Schülern der Region. „Beim Thema mathematische Modellierung kann ich zeigen, dass Mathematik die Sprache des Denkens und Verstehens ist.“ Ein zentraler Punkt seiner Vorträge ist: Beim Thema Entwicklung der KI könne jeder Schüler in Mecklenburg-Vorpommern und anderswo mithalten.
„Vor rund 25 Jahren haben ein paar Leute genau daran geglaubt, dass komplexe künstliche neuronale Netze mit vielen Ebenen funktionieren werden“, berichtet Wolkenhauer. So habe man damals mit wenig erfolgreicher Bilderkennung und -verarbeitung begonnen, und er habe selbst nicht daran geglaubt, was jetzt möglich ist. „Heute können wir nicht mehr unterscheiden, ob ein Bild künstlich gemacht ist oder nicht.“ Auch der Umgang mit Texten habe sich seither radikal verändert. „Das ist faszinierend. Denn dahinter stecken einfache Ideen, die sich auf einem Blatt Papier aufzeichnen lassen. Das ist alles keine Hochtechnologie.“
Alle Schülerinnen und Schüler, auch in Mecklenburg-Vorpommern, hätten die Möglichkeit die Zukunft mit Hilfe der KI zu verbessern. Alles, was für die nächste Revolution im Umgang mit Daten und Informationen nötig ist, werde in den Schulen und Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern gelehrt. Die jungen Leute bräuchten lediglich einen Laptop und einen Internetanschluss, ist Wolkenhauer überzeugt.
Klar sei gleichzeitig aber auch, dass es sich um Entwicklungen handelt, die in internationalen Teams vorangebracht werden. Deshalb sei es wichtig, dass junge Leute an den Hochschulen die Möglichkeit bekommen, in einem internationalen Umfeld arbeiten und so an der KI-Entwicklung teilhaben zu können. Jeder könne ein Problemlöser sein. „Wenn ich vor Schulklassen stehe, schaue ich in die Gesichter und wünsche mir, dass hinter einem dieser Gesichter ein Weltveränderer steckt.“ Diesen Optimismus wolle er schüren – in den Schulen der Heimat.
**Die Universität Rostock auf dem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit 2024**
Vom 2. bis zum 4. Oktober 2024 findet in Schwerin das zentrale Fest zum Tag der Deutschen Einheit statt. Die Universität Rostock wird gemeinsam mit den Hochschulen des Landes auf der Ländermeile Mecklenburg-Vorpommern am Pfaffenteich vertreten sein und ein abwechslungsreiches Programm anbieten.
Mehr dazu unter https://www.uni-rostock.de/universitaet/kommunikation-und-aktuelles/presse-und-kommunikationsstelle/veranstaltungskalender/detailansicht/n/uni-rostock-auf-dem-buergerfest-zum-tag-der-deutschen-einheit-2024-199148/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
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Professor Olaf Wolkenhauer
Institut für Informatik
Universität Rostock
E-Mail: olaf.wolkenhauer@uni-rostock.de