»leibniz«-Magazin: Hoffnung
Die Anfänge des Hoffens, zuversichtlich stimmende Bakterienkiller, Hoffnungsträger mit Tentakeln, Hoffen und Bangen im Bildungssystem. Die neue Printausgabe des Magazins der Leibniz-Gemeinschaft widmet sich dem Schwerpunkt »Hoffnung«.
Sie ist das Salz der Seele, der Silberstreif am Horizont, stirbt zuletzt. Und grün – der Umschlag unseres neuen Hefts zeigt es – ist sie ohnehin. Dass es so viele Redensarten und Floskeln rund um die Hoffnung gibt, dürfte auch damit zu tun haben, wie zentral sie für uns Menschen ist. Aber warum hoffen wir eigentlich, hat Hoffnung auch im Labor Platz und warum tritt immer mal wieder Verzweiflung an ihre Stelle, wenn man gerade so gar nicht damit gerechnet hat?
Für die neue Printausgabe von »leibniz« haben wir Forschende befragt, um hoffentlich Antworten zu finden. Was sie uns berichtet haben, können Sie neben dem gedruckten Heft auch in unserem Onlinemagazin lesen. Beitrag für Beitrag veröffentlichen wir in den kommenden Wochen unter: www.leibniz-magazin.de/hoffnung.
• Hoffnung hilft uns, schier Unmögliches zu erreichen und auf dem Weg dorthin Zweifel und Widrigkeiten auszublenden. Doch leider kann man auch das Gegenteil behaupten: Hoffnung macht manchmal blind für die Realität, lässt uns an überholten Überzeugungen festhalten und verhindert, dass wir nach besseren Lösungen suchen. Grund genug, das ambivalente Phänomen Hoffnung unter die Lupe zu nehmen: Wo liegen ihre Wurzeln, wie erkennt man, ob man richtig oder falsch hofft – und hat Hoffnung eigentlich Platz im Labor? Ein Versuch der Annäherung.
• Die Nahrung der Zukunft hat einen linsenförmigen, geleeartigen Körper und zappelnde Tentakel. Am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung untersucht der Meeresbiologe Andreas Kunzmann, wie man Quallen so züchten kann, dass in Zukunft deutlich mehr Menschen auf der Welt satt werden – ohne dass es der Umwelt schadet. In Ländern wie Japan, Indonesien oder auf den Philippinen sind Quallen schon heute ein fester Bestandteil des Speiseplans. In Deutschland könnten sie bald auf den Tisch kommen: im Salat, als Chips oder als eiweißhaltiges Pulver, das sich zu Burger-Pattys verarbeiten lässt.
• Am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat Jutta Allmendinger eine Ära geprägt. Bevor sie das Amt als Präsidentin an dem Leibniz-Institut Anfang September abgegeben hat, haben wir die Soziologin gefragt, woher sie entgegen aller Schwarzmalerei neue Hoffnung für die Demokratie nimmt, welche Rolle unser Bildungssystem dabei spielt – und wie sie selbst einmal einer hoffnungslosen Situation entkam.
Außerdem lesen Sie in »leibniz« dieses Mal u.a. folgende Beiträge:
• Die Bakterienfresser: Phagen sind Viren, die Bakterien befallen und gezielt zerstören. Können sie im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen die Rettung sein? Die Biologin Christine Rohde vom Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen ist überzeugt: Der Durchbruch steht kurz bevor.
• Kein Land in Sicht? Es heißt, sie seien unsere Hoffnung für die Zukunft. Wie kann es da sein, dass es uns kaum noch gelingt, den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen? Eine Nachfrage bei Olaf Köller vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik.
• Ferne Hoffnung, Hoffnung Ferne: Als Kind suchte Dorothee Riese vom Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa mit ihrer Familie neues Glück in Rumänien, jetzt hat sie einen Roman übers Auswandern geschrieben. Wir haben Auszüge aus »Wir sind hier für die Stille« abgedruckt.
• Heilsbringer? Die Infografik widmet sich dieses Mal sieben Ansätzen aus der Medizinforschung, die Hoffnung machen.
• Ein Teelöffel Hoffnung: Mit Wasserstoff die Zukunft retten? Gar nicht so leicht. Das Leibniz-Institut für Katalyse aber tüftelt an einem überraschend einfachen Rezept. Eine wichtige Zutat: Hydrogencarbonat – auch bekannt als Backpulver.
• Das Moor und ich: Unsere Autorin befasst sich seit Jahren mit den Mooren, die als Hoffnungsträger in der Klimakrise gelten. Irgendwann merkte sie, wie es ihr immer weniger darum ging, das Ökosystem zu schützen. Sie fühlte sich vom Moor beschützt.
• Auf bessere Zeiten: Die Eier und Samen mancher Tiere und Pflanzen bleiben lange und auch unter schlechtesten Bedingungen intakt. Und zeigen: Ausharren und Warten kann sich lohnen.
• Epilog: Am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam untersucht Corinna Kuhr-Korolev, wie sich nach der hoffnungsvollen Phase von Perestroika und Glasnost Hoffnungslosigkeit in den ehemaligen Sowjetrepubliken breit machen konnte.
»leibniz« ist das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft. In drei Schwerpunkten im Jahr, von denen einer in gedruckter Form erscheint, erzählt es aus Wissenschaft und Gesellschaft und stellt die Menschen hinter der Leibniz-Forschung vor. Alle Schwerpunkte und weitere Beiträge finden Sie unter www.leibniz-magazin.de. Die Printausgabe können Sie kostenlos abonnieren mit einer E-Mail an abo@leibniz-gemeinschaft.de. Ein PDF der aktuellen Printausgabe sowie aller bereits erschienenen Hefte finden Sie unter www.leibniz-magazin.de/das-heft.
Kontakt Redaktion »leibniz«:
David Schelp
Tel.: 030 / 20 60 49 - 476
schelp@leibniz-gemeinschaft.de
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 - 471
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei gut 2,2 Milliarden Euro.
www.leibniz-gemeinschaft.de