DGSMP verleiht 2024 die Salomon-Neumann-Medaille an David Klemperer
Prof. Dr. med. David Klemperer ist der diesjährige Preisträger der Salomon-Neumann-Medaille. Die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) verleiht seit 1986 die Salomon-Neumann-Medaille für besondere Verdienste um die Präventiv- und Sozialmedizin. Salomon Neumann (1819-1908) war – neben Rudolf Virchow - einer der bedeutendsten Vertreter der Sozialmedizin, dessen Satz „Medicin ist eine Sociale Wissenschaft“ auf der Medaille eingeprägt ist.
Der diesjährige Preisträger David Klemperer ist als Arzt (Internist, Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen, Notfallmediziner, Umwelt- und Sozialmediziner) in der praktischen Patientenversorgung und als fundierter Experte im öffentlichen Gesundheitswesen tätig. Als Hochschullehrer und Buchautor kommt ihm eine bedeutsame Rolle für Public Health und Sozialmedizin zu, dabei wird sein Wirken weit über den Public Health Bereich hinaus wahrgenommen und geschätzt. Klemperers Lehrbuch „Sozialmedizin – Public Health: Lehrbuch für Gesundheits- und Sozialberufe erschien erstmalig im Jahr 2010 und liegt mittlerweile in der vierten Auflage mit der Ergänzung „Gesundheitswissenschaften“ vor.
Prof. Bernt-Peter Robra führte in seiner Laudatio beim Jahreskongress in Dresden kürzlich aus: „Mehr als andere beherrscht Klemperer die Synthese von klinischen, sozialen und kulturellen Perspektiven in Richtung auf ein patientenorientiertes Menschenbild der Medizin. Wissenschaftliche Evidenz stellt er in den Dienst der Patienten, der ärztlichen und der gesellschaftlichen Praxis der Medizin und der anderen Therapieberufe.“
Wenn Medizin die Gesundheit aller Menschen wirksam verbessern will, muss sie die gesellschaftlichen Bedingungen berücksichtigen – dies ist heute mindestens genauso relevant wie im 19. Jahrhundert. Damals wie heute sind Ärztinnen und Ärzte dazu aufgerufen, für den Abbau gesundheitlicher Ungleichheit einzutreten. Dazu DGSMP-Präsident Prof. Dr. med. Andreas Seidler „So wichtig Verhaltensprävention ist – nicht zuletzt angesichts erheblicher gesundheitlicher Ungleichheit müssen wir mehr Verhältnisprävention wagen! Das kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene ‚Gesundes-Herz-Gesetz‘ geht hier in die falsche Richtung“.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Andreas Seidler, MPH