Projekt STADT:up: KI-basierte Methoden für sicheres autonomes Fahren
Die Hochschule München entwickelt gemeinsam mit 22 Projektpartnern aus Wirtschaft und Forschung Lösungen für durchgängiges automatisiertes Fahren in Innenstädten. Ein wichtiger Faktor dabei ist der verstärkte Einsatz von KI-basierten Methoden, um komplexe Verkehrssituationen zu bewältigen und auch schwächere Verkehrsteilnehmer sicher einzubinden.
Das im Jahr 2023 gestartete Projekt STADT:up hat sich das Ziel gesetzt, den Weg in eine zukunftsfähige, automatisierte Mobilität in urbanen Räumen zu ebnen. Insgesamt arbeiten 22 Partner aus der Automobilindustrie, Zulieferer, Technologieanbieter und Forschungseinrichtungen gemeinsam an Konzepten und Pilotanwendungen für durchgängig automatisiertes Fahren.
Technologien für urbanes Fahren
Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Technologien, darunter Kamerasysteme, LiDAR und Radar, sowie fortschrittliche Algorithmen eingesetzt, um komplexe urbane Szenarien zu erfassen und zu interpretieren. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine entscheidende Rolle. HM-Professor Fabian Flohr von der Hochschule München erklärt: „Wir kümmern uns darum, autonomes Fahren in die Innenstadt zu bringen und arbeiten hier mit modernsten KI-Methoden, um unsere Systeme intelligenter zu machen.“
Forschung an der Hochschule München
Der Forschungsbeitrag der Hochschule München fokussiert sich auf die präzise Erkennung und Verhaltensvorhersage von schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern. „Ziel ist es, dass moderne Fahrzeuge innerstädtische Situationen genauso gut wie der Mensch interpretieren können“, sagt Flohr.
Aktuell ist sein Testfahrzeug mit sieben LiDAR-Sensoren und acht Kameras im Einsatz, welches ein umfassendes Verständnis der Umgebung ermöglicht und eine genaue Verhaltensanalyse der Verkehrsteilnehmer unterstützt.
Interaktion und Kommunikation in der automatisierten Mobilität
Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf der Modellierung der Kommunikation, Interaktion und Kooperation zwischen Fahrenden, automatisierten Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmenden. Flohr betont: „Wir modellieren, wie sich Verkehrsteilnehmer beeinflussen. Das hilft uns, zukünftige Situationen besser vorherzusagen.“ Zusätzlich untersucht das Projekt, wie der Komfort und die Sicherheit der Fahrzeuge durch intelligente, menschzentrierte Bedienkonzepte verbessert werden können.
Zukunftsvisionen für die Mobilität
STADT:up verfolgt das Ziel, zukunftsweisende Konzepte für eine intermodale Mobilität zu schaffen, die alle relevanten Akteure – Städte, Verkehrsteilnehmer, Forschungseinrichtungen und die Automobilbranche – einbeziehen. „Längerfristig ist zu erwarten, dass wir durch die Einführung von autonomen Fahrzeugen in unseren Innenstädten nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern durch Carsharing und andere Angebote auch die Umweltbelastung deutlich reduzieren können“, sagt der HM-Forscher. Ein zentrales Thema ist die Entwicklung eines harmonischen Mischverkehrs, der die Koexistenz von Fußgängern, Radfahrerenden, individuell sowie gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen und dem öffentlichen Nahverkehr fördert. „Ich bin davon überzeugt, autonomes Fahren kann die Lebensqualität in den Städten steigern“, fügt Flohr hinzu.
Das Projektvolumen von STADT:up beträgt insgesamt 62,8 Millionen Euro und wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es läuft von Januar 2023 bis Ende 2025.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Fabian Flohr
E-Mail: fabian.flohr@hm.edu