„Um die Transformation bewerkstelligen zu können, braucht es Geld“ Baden-württ. Hochschulen drängen auf ausrei
Stuttgart, 15. Oktober 2024 – Die baden-württembergischen Hochschulen sind unverzichtbare Wegbereiter der Transformation, hierfür benötigen sie die entsprechende finanzielle Ausstattung. Diesen Standpunkt haben die Landesrektoratekonferenz der baden-württembergischen Universitäten, die Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg bei einem gemeinsamen parlamentarischen Abend deutlich gemacht.
«Unsere Hochschulen leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Innovationskraft und wirtschaftliche Stärke Baden-Württembergs», betonte Prof. Dr. Michael Weber, Vorsitzender der Landesrektoratekonferenz der Universitäten und Präsident der Universität Ulm. Die Wertschöpfung der Universitäten bedeute eine enorme Hebelwirkung für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung im Land. «Um diese Position zu halten und auszubauen, benötigen wir eine verlässliche und ausreichende Finanzierung durch die Politik.» Wenn man die Transformation bewerkstelligen wolle, brauche es mehr Finanzmittel, so Weber.
«Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind Innovationsmotoren in den Regionen und starke Partner des Mittelstands. Gemeinsam mit Unternehmen gestalten sie aktiv die Transformation der Wirtschaft und der Gesellschaft», betonte Prof. Dr. Stephan Trahasch, Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg und Rektor der Hochschule Offenburg. «Die Forschung an unseren Hochschulen und der Transfer sind Schlüsselfaktoren für die Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit. Nur durch ein starkes Wissenschafts- und Innovationssystem kommen wir gemeinsam voran und erhalten den Wohlstand», unterstrich Trahasch.
Dieser gesamtgesellschaftlichen Verantwortung in Zeiten der Transformation nach-zukommen, sah auch Prof. Dr. Doris Nitsche-Ruhland, Vizepräsidentin für Duales Studium und Lehre der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), als entscheidend an. «Als praxisnahe Hochschule bilden wir die Fachkräfte aus, die von der Wirtschaft dringend benötigt werden. Wir stehen für eine Fachkräftesicherung im Land und darüber hinaus», betonte Nitsche-Ruhland weiter.
Im Schulterschluss mit Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern wurde auf der anschließenden Podiumsdiskussion klar, dass die Hochschulen im Land für die Zukunft des Landes eine zentrale Funktion haben. Werner Mäurer, Geschäftsführer der HIWIN GmbH und Miriam Häring, Geschäftsführerin der Anton Häring GmbH, machten deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die Hochschulen für ihre Unternehmen und Regionen seien: «Wir brauchen Fachkräfte. Ohne die Kooperation mit den Universitäten, den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg geht es nicht.»
Vor dem Hintergrund der laufenden Hochschulfinanzierungsverhandlungen betonte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski MdL in ihrem Grußwort die besondere Bedeutung der Hochschulen für das Land Baden-Württemberg und lobte ihren geschlossenen Auftritt. Der Erfolg Baden-Württembergs sei auch abhängig von der Kooperation der Hochschulen untereinander. Dies sei nicht selbstverständlich, da die Hochschulen ja auch im Wettbewerb miteinander stünden, so Olschowski. Der kürzlich verabschiedete Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 der Landesregierung setze unter anderem wichtige Akzente in den Bereichen Forschung und Innovation. Dies sei «ein deutliches Signal», um die Hochschulfinanzierung langfristig zu sichern. Die endgültige Entscheidung über den Haushalt obliegt dem Landtag als Haushaltsgesetzgeber.
In seiner Keynote verdeutlichte Dr. Michael Bolle, Vorsitzender des Stiftungsrats der Carl-Zeiss-Stiftung, die immense Bedeutung von Wissenschaft, Innovation und Technologietransfer. Damit die Innovationskraft weiter an Fahrt aufnehme, brauche es ein interdisziplinäres Zusammenspiel. «Wenn wir erfolgreich bleiben wollen, muss das Silodenken verschwinden», so Bolle. Das Zusammenwirken von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Industrieforschung bis hin zur Produktentwicklung müsse überlappend geschehen und schneller erfolgen. Wenn dies gelänge, seien sie die «Wachstumstreiber für The Länd».
Originalpublikation:
https://www.dhbw.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Presse/2024/2024_10_15_PM_05_Parl._Abend_Hochschulen_BW.pdf