Faire und transparente KI: Niki Kilbertus spricht zur Herbstveranstaltung von Leopoldina und Leopoldina Freundeskreis
Maschinelle Lernsysteme spielen in immer mehr Lebensbereichen eine wichtige Rolle, etwa in der medizinischen Diagnostik, bei Chatbots oder personalisierten Vorschlägen von Streaming-Anbietern. Wenn maschinelle Lernsysteme jedoch an sensiblen Stellen über Menschen entscheiden – beispielsweise bei Vorstellungsgesprächen oder beim Prüfen der Kreditwürdigkeit – müssen Fairness und Transparenz sichergestellt werden. Darüber spricht Prof. Dr. Niki Kilbertus in seinem Vortrag „Fairness in maschinellem Lernen” bei der gemeinsamen Herbstveranstaltung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und des Leopoldina Akademie Freundeskreises e.V. am Donnerstag, 24. Oktober in Halle (Saale).
Kilbertus gehört zu den Pionieren der ethischen maschinellen Lernsysteme und wird im Rahmen der Herbstveranstaltung für seine Forschungsleistungen mit dem Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2024 geehrt.
Gemeinsame Herbstveranstaltung der Leopoldina und des Leopoldina Akademie Freundeskreises e.V.
Mit der Verleihung des Leopoldina-Preises für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2024 und dem Vortrag „Fairness in maschinellem Lernen” des Preisträgers Prof. Dr. Niki Kilbertus
Donnerstag, 24. Oktober 2024, 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Vortragssaal der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Niki Kilbertus ist seit 2021 Professor für Ethics in Systems Design and Machine Learning an der Technischen Universität München im Fachbereich Informatik und seit 2020 Forschungsgruppenleiter bei Helmholtz AI am Helmholtz Zentrum München. Ihm gelang es, kausale Konzepte der Fairness bei automatisierten Entscheidungsprozessen zu formalisieren. Um Entscheidungen treffen zu können, müssen maschinelle Lernsysteme mit Daten trainiert werden, die sie zueinander in Beziehung setzen. Kilbertus legt in seiner Forschung einen besonderen Schwerpunkt auf die Ursache-Wirkungs-Beziehungen aus Beobachtungsdaten, die kausalen Inferenzen. Diese zielen darauf ab, echte kausale Zusammenhänge von bloßen Korrelationen in Daten zu unterscheiden. Bei der Weiterentwicklung des Systems sollen die maschinellen Lernsysteme in die Lage versetzt werden, sich von fehlerhaften Annahmen zu lösen und so angemessene Entscheidungen zu treffen. Die Forschung dient der Entwicklung von hochpräzisen, ethisch vertretbaren und vertrauenswürdigen KI-Systemen. Bei der Herbstveranstaltung widmet sich Niki Kilbertus in seinem Vortrag der Rolle von Methoden des maschinellen Lernens in Fragen der sozialen Gerechtigkeit und Diskriminierung.
Weitere Informationen zum Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2024: https://www.leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/3036/
Zu der Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen, der Eintritt ist frei. Zum Link zur erforderlichen Anmeldung sowie zu weiteren Informationen: https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3206/
Journalistinnen und Journalisten, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden sich bitte per E-Mail unter presse@leopoldina.org an.
Seit 1993 vergibt die Akademie den Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Er wird jährlich an junge Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler mit bemerkenswerten wissenschaftlichen Leistungen vergeben, deren Promotion nicht mehr als 5 Jahre zurückliegt. Der Auswahlkreis ist übernational. Der Preis ist seit 2019 mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird durch den Leopoldina Akademie Freundeskreis finanziert. Informationen zum Leopoldina Akademie Freundeskreis: https://www.freundeskreis-leopoldina.de
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Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
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