Wissenschaftskommunikation ist essenziell für eine informierte öffentliche Debatte
Mitglieder der Jungen Akademie formulieren Leitpunkte, praxisnahe Tipps und eine Utopie der Wissenschaftskommunikation.
Wie wichtig eine fundierte Wissenschaftskommunikation ist, hat jüngst die akute Krisensituation der Covid-19-Pandemie gezeigt. Aber nicht nur: Auch für die gesellschaftlichen Diskussionen über effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels oder Fragen der sozialen Gerechtigkeit ist fundiertes, aktuelles Wissen aus verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft notwendig.
Damit die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Medien so gut wie möglich gelingt, hat die Projektgruppe „Wissen kommunizieren“ der Jungen Akademie nach Gesprächen mit zahlreichen Expert*innen fünf Leitpunkte für Wissenschaftskommunikation erarbeitet. Die Leitpunkte plädieren für eine klare Trennung von Faktengrundlage, Wissensstand und Wertung, machen sich für eine realistische Einordnung von Extremwerten in der Debatte stark und wollen Kommunizierende ermutigen, der Öffentlichkeit mehr Komplexität zuzutrauen. So kann der öffentliche Diskurs sachlicher werden.
„Die harschen öffentlichen Debatten während der COVID-19-Pandemie haben gezeigt, dass gerade die ruhigen und zurückhaltenden Wissenschaftler*innen sich nicht öffentlich äußern wollen“, sagt Viola Priesemann, Mitglied des Präsidiums der Jungen Akademie und der Projektgruppe „Wissen kommunizieren“. „Das kann ich gut nachvollziehen: Wissenschaftskommunikation kann viel Freude machen. Aber in einer Krisensituation wie der COVID-19-Pandemie kann sie eine immense Belastung darstellen.“
Der Leitfaden skizziert außerdem Denkanstöße, wie eine „ideale“ Wissenschaftskommunikation in Zukunft aussehen könnte. Eine solche Utopie im Blick zu behalten, ist den Autor*innen besonders wichtig, denn für Viola Priesemann ist klar: „Nur wenn wir unsere Ziele auch formulieren, können wir sie erreichen: Wir wünschen uns eine langsame und sorgfältige Kommunikation mit mehr Zeit, Ressourcen und Anerkennung für alle Beteiligten.“
Hintergrund
Der Leitfaden „Wissen kommunizieren: Leitpunkte aus der Jungen Akademie“ ist hier zum Download verfügbar: https://www.diejungeakademie.de/media/pages/presse/wissenschaftskommunikation-ist-essenziell-fuer-eine-informierte-oeffentliche-debatte/18c82164a8-1729238301/2024_leitfaden_wissen_kommunizieren.pdf. Unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY¬-ND 4.0 sind alle dazu eingeladen, den Leitfaden unter Namensnennung zu verwenden, zu verbreiten und selbst online zu stellen. Website: https://www.diejungeakademie.de/de/projekte/wissen-kommunizieren
Als Ansprechpartnerinnen für Interviewanfragen stehen die Mitglieder der Projektgruppe gerne zur Verfügung. Bitte richten Sie Anfragen an press@diejungeakademie.de.
Gedruckte Exemplare des Leitfadens können in der Geschäftsstelle der Jungen Akademie bestellt werden. Ein dazugehöriges Poster im DIN-Format A3 als Aushang und Teaser kann ebenfalls bestellt werden. Bitte schreiben Sie dazu eine Mail mit der gewünschten Stückzahl an press@diejungeakademie.de.
Das Poster ist hier zum Download verfügbar: https://www.diejungeakademie.de/media/pages/presse/wissenschaftskommunikation-ist-essenziell-fuer-eine-informierte-oeffentliche-debatte/d93930d01b-1729585441/wissen_kommunizieren_poster_a3.pdf
Die Publikation „Wissen kommunizieren: Leitpunkte aus der Jungen Akademie“ entstand innerhalb der Projektgruppe „Wissen kommunizieren“. Sie gibt die Auffassung der namentlich genannten Autor*innen wieder, repräsentiert aber nicht notwendigerweise die Auffassung der gesamten Projektgruppe oder der gesamten Jungen Akademie.
Autor*innen
- Viola Priesemann, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Georg-August-Universität Göttingen und Mitglied der Jungen Akademie
- Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Mitglied der Jungen Akademie
- Johanna Gereke, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim und Mitglied der Jungen Akademie
- Fabian Hruschka, Technische Universität Dortmund und Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
- Birgit Nemec, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Mitglied der Jungen Akademie
- Doris Segets, Universität Duisburg-Essen und Mitglied der Jungen Akademie
- Leonie Wenz, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Mitglied der Jungen Akademie
------------------------------------------
Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als weltweit erste Akademie für herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder stammen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sowie aus dem künstlerischen Bereich – sie loten Potenzial und Grenzen interdisziplinärer Arbeit in immer neuen Projekten aus, wollen Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch miteinander und neue Impulse in die wissenschaftspolitische Diskussion bringen. Die Junge Akademie wird gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina getragen. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
Kontakt
Die Junge Akademie
Anne Rohloff
Tel.: 030-241899-106
press@diejungeakademie.de
www.diejungeakademie.de
Weitere Informationen:
https://www.diejungeakademie.de/de/projekte/wissen-kommunizieren (Informationen zur Projektgruppe "Wissen kommunizieren")