Mpox: Ärztliche Verdachtsabklärung, Aktuelle Lage, Fakten
(www.medlabportal.de) In Deutschland wurde am vergangenen Freitag der erste Fall einer neuartigen Mpox-Variante festgestellt. Die als Klade Ib bezeichnete Mutation, die sich bereits in afrikanischen Ländern verbreitet hat, könnte gefährlicher sein als bisherige Varianten. Der Patient hatte sich bei einem Auslandsaufenthalt mit dem Virus infiziert. Ärztinnen und Ärzte sollten im Verdachtsfall das Flussschema des RKI befolgen.
Gesundheitsbehörden geben Entwarnung
Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht trotz des Aufkommens der neuen Variante keinen Grund zur Beunruhigung für die Allgemeinbevölkerung. Ein zugelassener Impfstoff namens Imvanex® steht in Deutschland zur Verfügung und wird als effektiv gegen verschiedene Mpox-Varianten eingestuft.
Konkret schreibt das RKI:
“Das bisherige Auftreten von Mpox in Deutschland steht in erster Linie im Zusammenhang mit einem Mpox-Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betrifft und von Mpox-Viren der Klade IIb ausgelöst wird. Am 18.10.2024 wurde in Deutschland eine Mpox-Infektion durch die neue Klade Ib nachgewiesen, die im Ausland erworben wurde (s.u.). Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Zu Übertragungs- und Präventionsmöglichkeiten siehe u.a. www.rki.de/mpox-flyer und den RKI-Ratgeber zu Mpox. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein. Das RKI beobachtet die Situation weiter genau und passt seine Einschätzung ggf. dem aktuellen Kenntnisstand an.”
Impfempfehlungen, Forschung, Management für Fachpersonal
Die STIKO empfiehlt die Impfung gezielt für bestimmte Risikogruppen, insbesondere für Männer mit häufig wechselnden gleichgeschlechtlichen Partnern sowie für Kontaktpersonen von Infizierten. Parallel arbeiten führende Pharmaunternehmen wie BioNTech und Moderna an der Entwicklung neuartiger mRNA-Impfstoffe gegen das Virus.
Wie sich Fachpersonal im Verdachtsfall verhalten soll, findet sich ebenfalls in den Empfehlungen des RKI:
“Als Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte wird ein Flussschema zur Verdachtsabklärung und notwendigen Maßnahmen bereitgestellt. Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine 24/7-Beratungsmöglichkeit durch das RKI gemeinsam mit dem STAKOB (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger). Speziallabore wie das Konsiliarlabor für Pockenviren können alle auftretenden Varianten der Klade I und II diagnostizieren. Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.”
WHO in erhöhter Alarmbereitschaft
Aufgrund der Ausbreitung der Klade I-Variante in Afrika hat die Weltgesundheitsorganisation die höchste Warnstufe ausgerufen. Die typischen Krankheitsanzeichen einer Mpox-Infektion sind:
- Fieber und Gliederschmerzen
- Geschwollene Lymphknoten
- Charakteristischer Hautausschlag, besonders im Gesicht und an Extremitäten
Experten raten weiterhin zur Vorsicht und empfehlen bei verdächtigen Symptomen einen Arztbesuch.
Diese Meldung erschien auf dem Informationsportal der DGKL, www.medlabportal.de
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