So sieht die Zukunft der Wirkstoffforschung im Saarland aus
HIPS wächst bis 2029 auf über 330 Forschende und stellt Entwürfe für neuen Forschungsbau vor
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) wächst: In den vergangenen drei Jahren konnte das Institut – ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes (UdS) – gemeinsam mit der UdS fünf Professorinnen und Professoren berufen. Um den Wirkstoffschwerpunkt am Saarbrücker Campus zusätzlich zu stärken, wurden von der Universität zwei weitere Professuren in diesem Bereich besetzt. Damit den Forschenden angemessene Labor- und Büroflächen zur Verfügung stehen, sind gleich mehrere Bauvorhaben vorgesehen, die bis 2029 Platz für 330 Forschende bieten sollen. Finanziert wird die bauliche Erweiterung durch Ausbaumittel in Höhe von 55,7 Millionen Euro von Bund und Land. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger würdigt den Ausbau des HIPS als Beispiel für die erfolgreiche Erfüllung der Mission eines Helmholtz-Instituts: „Das BMBF unterstützt den personellen und baulichen Aufwuchs des Instituts und fördert so die exzellente wissenschaftliche Weiterentwicklung des gesamten HZI. Die Zusammenarbeit mit der UdS wird gestärkt, da das HIPS auf dem Campus in Saarbrücken die Entwicklung neuer Antiinfektiva mit hoher internationaler Sichtbarkeit vorantreibt und so maßgeblich die Infektionsforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft weiterentwickelt. Damit stärken wir Deutschland als innovativen Standort der Medizinforschung in Europa.“
„Mit dem HIPS verfügt das Saarland über einen Leuchtturm in der deutschen und internationalen Wirkstoffforschung. Mit der Suche nach neuen Wirkstoffen sowie ihrer Weiterentwicklung für die Anwendung am Menschen leistet das HIPS einen herausragenden Beitrag zur Gesundheitsforschung. Der saarländische Innovationsstandort ist weltweit bekannt als attraktives Umfeld für die biomedizinische und pharmazeutische Forschung. Als Land stehen wir gemeinsam mit dem Bund bereit, einen substantiellen Beitrag für den Ausbau dieser Kapazitäten im Saarland zu leisten“, sagt Jürgen Barke, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie.
Die Entwürfe und Partner für den größten Teil der baulichen Erweiterung wurden bis Ende August 2024 in einem internationalen Architekturwettbewerb ermittelt. Prof. Rolf Müller, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HIPS, sagt: „Dank der zusätzlichen Mittel von Land und Bund wird dem HIPS ein für Helmholtz-Institute bislang einzigartiger Erweiterungsprozess ermöglicht. Nachdem wir erfolgreich Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für den Standort gewinnen konnten, ist es nun unsere Aufgabe, ihnen ein attraktives bauliches Umfeld zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns auf die Realisierung des Entwurfes der beiden Büros Christensen & Co. Architects aus Kopenhagen und Code of Practice Architects aus Berlin, weil er unserem internationalen Team pharmazeutische Forschung auf höchstem Niveau ermöglicht.“ Prof. Ludger Santen, Präsident der Universität des Saarlandes sagt: „Der Ausbau des HIPS ist ein Glücksfall für die Universität und steht sinnbildlich für die rasante Entwicklung des Instituts. Das HIPS ist ein starker Partner der Universität und wir sind stolz darauf, dass wir mit dem PharmaScienceHub unsere enge Zusammenarbeit, beispielsweise beim Exzellenzclusterantrag nextAID3, weiter ausbauen können. Zudem ist die HIPS-Erweiterung auch ein wichtiger Meilenstein für die Campusentwicklung, die sich nahtlos in das Ensemble der repräsentativen Forschungsgebäude im östlichen Eingangsbereich des Saarbrücker Campus einfügt.“
Der erstplatzierte Entwurf des dänisch-deutschen Architekten-Konsortiums legt neben Nachhaltigkeit und Funktionalität ein besonderes Augenmerk auf moderne Kommunikationsflächen, in denen Forschende gemeinsam Ideen entwickeln und umsetzen können. Zudem wird erstmalig ein Citizen Lab interessierten Bürger:innen Einblicke in die Wirkstoffforschung erlauben. Ein erstes Forschungsgebäude in Modulbauweise soll kurzfristig Platz für die neuen Gruppen des HIPS schaffen und bereits Ende 2025 fertiggestellt sein.
Die öffentliche Vorstellung des Gewinnerentwurfs erfolgte am 29. Oktober 2024 am HIPS. Alle im Wettbewerb eingereichten Entwürfe können zudem im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung vom 30. Oktober bis zum 12. Dezember 2024, werktags von 9 bis 16 Uhr, besichtigt werden.
Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland:
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken wurde im Jahr 2009 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Universität des Saarlandes gemeinsam gegründet. Die Forschenden suchen hier insbesondere nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie diese am besten zu ihrem Wirkort im menschlichen Körper transportiert werden können. www.helmholtz-hips.de
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen in Braunschweig und an anderen Standorten in Deutschland bakterielle und virale Infektionen sowie die Abwehrmechanismen des Körpers. Sie verfügen über fundiertes Fachwissen in der Naturstoffforschung und deren Nutzung als wertvolle Quelle für neuartige Anti-Infektiva. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) betreibt das HZI translationale Forschung, um die Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Therapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu schaffen. www.helmholtz-hzi.de
Kontakt für die Medien:
Dr. Yannic Nonnenmacher
Referent Wissenschaftliche Strategie
Tel. 0681 98806-4500
hips.medien@helmholtz-hips.de
Weitere Informationen:
https://www.helmholtz-hzi.de/media-center/newsroom/news-detailseite/so-sieht-die-zukunft-der-wirkstoffforschung-im-saarland-aus/