Sigmar Gabriel eröffnet Staffel der neu aufgelegten Podcast-Reihe „Hypothese“
Die Universität Bonn legt ihre Podcast-Reihe „Hypothese“ neu auf. Gesprächspartner der ersten Folge ist Außenminister a.D. Sigmar Gabriel. Jeden zweiten Donnerstag werden sich renommierte Gäste mit einer zugespitzten Hypothese zu einem gesellschaftlich relevanten Thema auseinandersetzen.
Sigmar Gabriel unterrichtet im Rahmen einer Honorarprofessur an der Universität Bonn und ist Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP), einem An-Institut der Universität Bonn. Er setzt sich mit der Hypothese auseinander „Egal, wer die Wahl gewinnt: Die USA werden keine globale Ordnungsmacht mehr sein“.
Moderiert von dem Journalisten Denis Nasser wägt im neuen Format des Podcasts jeweils eine Expertin oder ein Experte den Wahrheitsgehalt der Titelaussage ab und gibt abschließend ein Votum ab, ob die finale Einschätzung eher in Richtung „verifiziert“ (also als „wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als „unwahr“ bestätigt) gehen würde.
„Die einzigen, die immer draußen sind, sind die Europäer“
In der ersten Folge zeigt Sigmar Gabriel sich gewohnt meinungsstark: „Auch Kamala Harris wird für uns nicht die alten Zeiten zurückbringen. Amerika will seine Rolle als globale Ordnungsmacht immer weniger ausfüllen. Und internationale Politik mag kein Vakuum. Überall, wo jemand rausgeht, geht jemand anderes rein.” Dies würden vor allem autokratische Regime und die Großmächte China und Russland nutzen. „Die einzigen, die immer draußen sind, sind die Europäer.“
Schonungslos offen geht er im Podcast der Universität Bonn auch mit eigenen Fehleinschätzungen der Vergangenheit um: „Ich gehöre zu der Politikergeneration, die sich geirrt hat im Umgang mit Putin und Russland. Wir haben das falsch eingeschätzt, wir haben gedacht, wir Deutschen wissen, wie man mit denen umgeht. Und wir haben deshalb nicht auf unsere polnischen Nachbarn gehört. Ich würde diesen Fehler ungern ein zweites Mal machen.“
Profi-Fußballer als Elitesklaven
Ob Sigmar Gabriel am Ende eher den „verifiziert“- oder „falsifiziert“-Knopf drückt, kann ab jetzt im Podcast „Hypothese“ der Universität Bonn nachgehört werden. Dieser ist auf der Website der Universität sowie auf den gängigen Plattformen wie spotify, Apple, Deezer, Google und podcast.de abrufbar. Alle zwei Wochen donnerstags wird eine neue Folge erscheinen.
„Unsere Themen werden durchaus ungewöhnlich“, verspricht Dr. Katja Fels, Leiterin der Abteilung Wissenschaftskommunikation der Universität Bonn. So beschäftigen sich kommende Folgen unter anderem mit den Fragen, ob Profi-Fußballer die Elitesklaven von heute sind, ob Kriege künftig im Weltraum entschieden werden und ob man überhaupt wissen sollte, wenn man in fünf Jahren an Demenz erkranke.
„Neben der Attraktivität des Themas und des Gastes sowie einer zugespitzten These ist uns bei der Auswahl vor allem wichtig, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer einen kleinen Einblick bekommen, wie Forschende Fragestellungen angehen“, betont Dr. Fels. Natürlich könne in einer Podcastfolge keine Aussage umfassend verifiziert oder falsifiziert werden. „Hypothesenprüfung ist aber ein wichtiges Instrument der Wissenschaft. Mit unserem Podcast möchten wir diese Art des wissenschaftlichen Denkens näherbringen.“
Die Exzellenzuniversität Bonn
Die Universität Bonn ist mit sechs Clustern die erfolgreichste der deutschen Exzellenzuniversitäten. Sie zählt mit rund 30.000 Studierenden, 6.000 Promovierenden, 750 Professuren und 6.500 Beschäftigten zu den großen und den forschungsstärksten Universitäten in Deutschland. International rangiert sie unter den Top 100-Universitäten weltweit. Sie hat bereits zwei Nobelpreisträger hervorgebracht und ist die einzige deutsche Universität, an der zwei Fields-Medaillisten arbeiten. Neben ihrer Zugehörigkeit zu starken Disziplinen forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bonn in sechs „Transdisziplinären Forschungsbereichen“ fakultäts- und fächerübergreifend an Lösungen zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Pro Jahr werben sie rund 205 Millionen Euro an Drittmitteln für die Forschung ein.
Kontakt:
Dr. Katja Fels, Leitung Abteilung Wissenschaftskommunikation
E-Mail: wissenschaftskommunikation@uni-bonn.de
Weitere Informationen:
https://www.podcaster.de/webplayer/?id=show~2v87c7~hypothese~pod-703fd78bffad4134c65fc4ce4c&v=1730340579