Über den großen Wert von tiergestützter Therapie und zielgerichteter Medikation
Das Bochumer Bündnis gegen Depression lädt in die LWL-Universitätsklinik ein: Zwei Klinik-Experten berichten zu neuesten Entwicklungen in der Behandlung.
Der Bochumer Bündnis für Depressionen e.V. lädt am 6. November, um 17.30 Uhr interessierte Bürgerinnen und Bürger zu seiner Vortragsveranstaltung in das LWL-Universitätklinikum Bochum an der Alexandrinenstraße 1-3 ein. Referenten sind der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Georg Juckel und Prof. Dr. Martin Brüne, Oberarzt des Behandlungsbereichs Persönlichkeitsstörungen, ADHS und Neurotische Störungen. Vorgetragen wird zu neuesten Entwicklungen in der Depressionsbehandlung sowie zu tiergestützter Therapie.
Depressionen zählen zu denn häufigsten und folgenschwersten psychischen Erkrankungen weltweit. Jeder fünfte bis sechste erwachsene Bundesbürger erkrankt wenigstens ein Mal im Leben an einer Depression. Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit prägen den Alltag von depressiv erkrankten Menschen. „Die Depression zählt hierzulande nach wie vor zur Volkskrankheit Nummer eins, die sehr häufig mit Suizidgedanken einhergeht“, sagt Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Präventivmedizin sowie Vorsitzender des Bochumer Bündnis gegen Depression e.V. „Um die Versorgung der betroffenen Menschen zu verbessern und Suizide zu verhindern, wird kontinuierlich an therapeutischen Interventionen und medikamentöser Behandlung geforscht.“ Die beiden LWL-Mediziner und Wissenschaftler berichten daher über neueste Erkenntnisse und alternative Behandlungsmethoden, unter anderem über die Vor- und Nachteile von Cannabis bei Depressionen, aktuelle Ansätze von Psychodelika, zu denen unter anderem Ketamin zählt, sowie über Therapieerfolge beim Einsatz von Tieren. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Ketamin-Medikation gemacht und setzen auf unseren Stationen seit einigen Jahren auch Therapiehunde ein“, berichtet der Klinikdirektor. Studien belegen, dass tiergestützte Therapie dafür sorgt, dass mit der Depression einhergehende Ängste und Aggressionen abnehmen, das Selbstwertgefühl und der Antrieb gefördert und depressive Verstimmungen verbessert werden. Im günstigen Fall lässt sich der medikamentöse Einsatz von Psychopharmaka und Neuroleptika sogar reduzieren.
„Alles in allem ist die Depression eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss und sich auch gut behandeln lässt“, so Georg Juckel. „Wir müssen nur darüber reden. Hierzu möchten wir gerne einladen.“
Interessierte können sich per E-Mail anmelden: forschungundlehre@lwl.org
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
forschungundlehre@lwl.org