Chancen und Herausforderungen von Flucht, Zuwanderung und Integration: Leopoldina-Symposium zum Thema „Migration“
Kaum ein Thema wird im öffentlichen und politischen Diskurs derzeit so kontrovers diskutiert wie das Thema Migration. In Deutschland und Europa werden die Rufe aus Politik und Gesellschaft nach einer stärkeren Begrenzung von Zuwanderung immer lauter. Gleichzeitig steht Europa vor demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und ist dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Erstarkender Populismus erschwert eine sachliche Auseinandersetzung mit Migration. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina diskutiert dieses komplexe Thema im Rahmen eines Symposiums vom 27. November bis zum 29. November in Halle (Saale).
Zuvor erhalten neue Mitglieder der Leopoldina ihre Mitgliedsurkunden.
Symposium der Klasse IV – Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften
„Migration“
Mittwoch, 27. November bis Freitag, 29. November 2024
Hauptgebäude der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale) und Lesesaal der Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale)
Am Abend des 27. Novembers eröffnet Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dominik Hangartner das Symposium mit seinem Vortrag „Das ,Integrationsfenster´: Wie sich die ersten Monate nach Ankunft auf die langfristige Integration von Geflüchteten auswirken“. Dominik Hangartner ist Professor für Public Policy an der ETH Zürich/Schweiz sowie Ko-Direktor des Immigration Policy Lab. Er nutzt statistische Methoden, um die Auswirkungen der Migrationspolitik zu untersuchen und übersetzt diese Erkenntnisse in neue Integrationsinstrumente. Vor dem Abendvortrag überreicht Leopoldina-Präsident Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug um 17:30 Uhr Akademie-Mitgliedern der Klasse IV – Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften ihre Urkunden. Zur Übersicht über die neu in die Klasse IV der Leopoldina aufgenommenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: https://www.leopoldina.org/neue-mitglieder
Am Donnerstag, 28. November, referiert Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Jürgen Gerhards von der Freien Universität Berlin über die Frage, warum einige Länder Flüchtlinge aufnehmen und andere nicht. Weitere Themenfelder an diesem Tag sind Migrationstreiber, Migration und Gesundheit sowie Migration und gesellschaftliche Polarisierung. So spricht u. a. der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Integration und Migration Prof. Dr. Hans Vorländer (TU Dresden) über Zuwanderungspolitik zwischen Migrationssteuerung, Integrationsförderung und demokratischer Akzeptanz. Der Tag schließt mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Einwanderungsgesellschaft, an der sich der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der Gründungsdirektor der Denkfabrik European Stability Initiative (ESI) Gerald Knaus, die Geschäftsführerin und Mitbegründerin des Dachverbandes der Migrantinnenorganisationen (DaMigra e.V.) Dr. Delal Atmaca, Leopoldina-Mitglied und Arbeitsökonom Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann sowie die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Petra Bendel beteiligen. Moderiert wird die Podiumsdiskussion vom Nahost-Experten Loay Mudhoon. Am dritten Tag des Symposiums stehen die Themen Migration und Bildung, Migration und Arbeitsmarkt sowie rechtswissenschaftliche Perspektiven auf Migration im Mittelpunkt. Unter anderem hält der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Daniel Thym von der Universität Konstanz einen Vortrag über die Steuerung von Asylmigration.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Zum vollständigen Programm und dem Link zur erforderlichen Anmeldung bis Mittwoch, 20. November: https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3191/
Journalistinnen oder Journalisten, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden sich per E-Mail unter presse@leopoldina.org an.
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Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
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