Universitätsmedizin Würzburg vergab drei Auszeichnungen
Beim „dies academicus“ der Würzburger Universitätsmedizin erhielt Professor Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg, die Ehrendoktorwürde. Für ihre Doktorarbeiten wurden die Würzburger Mediziner Dr. Lukas Weiß und Dr. Alexander Aldejohann ausgezeichnet.
Bei ihrem Akademischen Tag, dem „dies academicus“, erinnern die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Würzburg an einen Meilenstein ihrer Geschichte: an die Eröffnung des Luitpoldkrankenhauses am 2. November 1921. „Damals wurde das Fundament für einen national und international renommierten Forschungsstandort gelegt, der das Profil der Universität Würzburg entscheidend prägt“, so Dekan Professor Matthias Frosch.
Die Feier fand am 4. November 2024 im Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums / Instituts für Molekulare Infektionsbiologie statt. Auf die Eröffnung durch den Dekan und den Ärztlichen Direktor PD Dr. Tim J. von Oertzen folgte der Festvortrag von Stefan Vilsmeier. Der Unternehmensgründer und Chief Executive Officer von „Brainlab“ sprach zum Thema „Digitale Medizin: Chancen für Wissenschaft, Unternehmertum und Patienten“.
Ehrendoktorwürde für Professor Michael Baumann
Danach standen Auszeichnungen auf dem Programm. Für seine wissenschaftlichen Erfolge und seine herausragenden Verdienste um die Universitätsmedizin Würzburg bekam Professor Michael Baumann die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Vorstandsvorsitzende und wissenschaftliche Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg habe die Krebsforschung in Deutschland über viele Jahre nachhaltig geprägt, so Professor Hermann Einsele in seiner Laudatio.
Michael Baumann initiierte und förderte mit größtem Engagement die 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufene Dekade gegen Krebs. Zu dieser Initiative gehörte der Ausbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), den er mit Enthusiasmus vorantrieb.
„Nach der Entscheidung eines internationalen Begutachtungsgremiums, die Würzburger Universitätsmedizin als Standort in das erweiterte NCT aufzunehmen, stand Professor Baumann als wertvoller Ratgeber für die Ausgestaltung der onkologischen Strukturen in Würzburg jederzeit zur Verfügung“, so Hermann Einsele.
Der Geehrte gehört zu den weltweit führenden Experten für klinische Strahlenbiologie und translationale Radioonkologie. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, neue Erkenntnisse der Strahlenbiologie mit modernsten Technologien der Strahlentherapie zu verknüpfen, um eine effizientere und individualisierte Behandlung der Patienten und Patentinnen zu erreichen.
Promotionspreis für Dr. Alexander Aldejohann
Der Promotionspreis der Dr. Josef Schneider, Theresia-Stiftung ging an Dr. Alexander Aldejohann. Er hat systematisch Isolate des krankheitserregenden Hefepilzes Candida glabrata analysiert, die gegen Medikamente aus der Gruppe der Echinocandine resistent sind.
Dabei gelang es dem Mediziner unter anderem, in Deutschland relevante Resistenzmutationen zu charakterisieren und Isolate zu identifizieren, die gegen alle verfügbaren Klassen von Antimykotika resistent sind. Seine Ergebnisse seien ein relevanter Fortschritt für das Wissen über die Resistenzentwicklung bei diesem Pilz, so Matthias Frosch in seiner Laudatio.
Die Dr. Josef Schneider, Theresia-Stiftung wurde 1924 von dem Augenarzt Josef Schneider zu Ehren seiner Mutter Theresia eingerichtet. Schneider war ein Schüler an der ersten Würzburger Augenklinik und wanderte später in die USA aus. Der Promotionspreis der Stiftung geht an herausragende Promotionsarbeiten, die an der Medizinischen Fakultät Würzburg auf dem Gebiet der Volkskrankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten, entstanden sind.
Promotionspreis für Dr. Lukas Weiß
Der Wollheim-Preis für herausragende Promotionsarbeiten ging an Dr. Lukas Weiß, der seine Dissertation 2023 im Labor von Professor Harald Schulze am Institut für Experimentelle Biomedizin mit „summa cum laude“ abgeschlossen hat.
In seiner preisgekrönten Arbeit hat der junge Mediziner bei Patientinnen und Patienten mit Sepsis die Funktion der Blutplättchen (Thrombozyten) analysiert. Es zeigte sich, dass bei allen Untersuchten bereits zu Beginn der Erkrankung die Thrombozytenfunktion stark beeinträchtigt war. Diese Erkenntnis kann dazu beitragen, eine Sepsis frühzeitig zu erkennen.
Benannt ist der Preis nach Ernst Wollheim (1900-1981), einem früheren Direktor der Medizinischen Klinik. Er gründete nach seiner Emeritierung die Ernst und Hedda Wollheim-Stiftung zur Erforschung des Bluthochdrucks. Die Stiftung vergibt den Wollheim-Preis für Dissertationen, die an der Medizinischen Fakultät Würzburg auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung entstanden sind.