Uni Halle benennt Hörsaal nach Anton Wilhelm Amo – Amo-Lecture beleuchtet Gesellschaft und Pandemie
Zur Erinnerung an Anton Wilhelm Amo benennt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) einen Hörsaal nach ihrem bedeutenden Alumnus. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 12. November 2024, um 13 Uhr im Gebäudekomplex am Steintor-Campus, Ludwig-Wucherer-Straße 2, statt. An der Veranstaltung nimmt auch die Botschafterin der Republik Ghana I.E. Gina Ama Blay teil. Anschließend trägt sie sich in das Goldene Buch der Universität ein. Am Mittwoch, 13. November 2024, hält die Autorin und Publizistin Minna Salami die diesjährige Anton-Wilhelm-Amo-Lecture.
Der MLU ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, an ihren bedeutenden Alumnus Anton Wilhelm Amo zu erinnern. Seit 1994 verleiht die Universität den Amo-Preis für herausragende Abschlussarbeiten, zudem findet jährlich eine Anton-Wilhelm-Amo-Lecture statt. Seit 2020 setzt sich eine Rektoratskommission mit dem Gedenken an Amo auseinander, um dieses differenzierter zu gestalten. Auf Vorschlag der Rektoratskommission hat der Akademische Senat der Universität im Juli 2024 beschlossen, einen Hörsaal auf dem Steintor-Campus nach Anton Wilhelm Amo zu benennen. Es ist der erste Hörsaal auf diesem Campus, der einem bedeutenden Alumnus der Universität gewidmet ist.
Am Tag nach der Benennung hält die Autorin und Publizistin Minna Salami am gleichen Ort die Anton-Wilhelm-Amo-Lecture. Unter dem Titel "Alchemy and Revolution: Feminist and Afropolitan Perspectives on Human Nature in a Post-Pandemic World" beschreibt Salami ein neues Verständnis von Menschlichkeit in einer globalisierten, ungleichen Welt.
Minna Salami ist feministische Autorin und Sozialkritikerin. Sie betreibt den Blog "MsAfropolitan". Ihre Artikel sind unter anderem in der britischen Zeitung "The Guardian", bei "Al Jazeera" und im Journal "The Philosopher" erschienen. Salami ist Mitglied des Club of Rome, einem internationalen Zusammenschluss, der sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit einsetzt.
Anton Wilhelm Amo gelangte im Kindesalter an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später studierte, forschte und lehrte er an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1729 absolvierte Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechtstellung der Afrikaner in Europa seine Disputation. In Wittenberg schrieb er 1734 seine Dissertation über das "Leib-Seele-Problem". Amo war damit der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt, der an einer deutschen Universität wirkte. 1748 kehrte er nach Ghana zurück. Von ihm gibt es keine bildliche Überlieferung.
Die Termine im Überblick:
Einweihung "Hörsaal Anton Wilhelm Amo"
Dienstag, 12. November 2024, 13 Uhr
Steintor-Campus, Hörsaal Anton Wilhelm Amo (ehemals Hörsaal IV)
Ludwig-Wucherer-Str. 2
06108 Halle (Saale)
Botschafterin I.E. Gina Ama Blay trägt sich ins Goldene Buch der Universität ein
Dienstag, 12. November 2024, 14 Uhr
Löwengebäude, Sessionssaal
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Anton-Wilhelm-Amo-Lecture 2024
Minna Salami: Alchemy and Revolution - Feminist and Afropolitan Perspectives on Human Nature in a Post-Pandemic World
Mittwoch, 13. November 2024, 18.15 bis 19.45 Uhr
Steintor-Campus, Hörsaal Anton Wilhelm Amo
Ludwig-Wucherer-Str. 2
06108 Halle (Saale)
Online: https://uni-halle.webex.com/meet/amo-lecture
Der Eintritt ist frei, die Vortragssprache ist Englisch.