Forschungsreise nach Alaska bringt Oldenburger Museum in den Dialog mit indigenen Partner*innen
Oldenburg. Die historische Alaska-Sammlung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg ist ein einzigartiger Teil seiner ethnologischen Bestände. Ihre Erforschung und Digitalisierung sollen im Rahmen zweier geförderter Drittmittelprojekte weiter vorangetrieben werden, um das kulturelle Erbe dieser Objekte lebendig zu halten und zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck reisten die verantwortlichen Wissenschaftlerinnen des Museums, Dr. Gudrun Bucher und Dr. Ivonne Kaiser, im September nach Südost-Alaska mit Stationen in Anchorage, Juneau und Sitka. Ziel der Reise war es, tieferes Wissen über die Sammlungsobjekte zu gewinnen und in direkten Austausch mit den Herkunftsgemeinschaften zu treten.
Beide Projekte werden vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Programme „zukunft.niedersachsen“ der VolkswagenStiftung und „ProNiedersachsen“ gefördert.
Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg möchte mit der Digitalisierung der Sammlung eine Brücke zwischen Oldenburg und den Herkunftsgemeinschaften schlagen. Die Begegnungen mit Kurator*innen, Restaurator*innen und Historiker*innen im Smithsonian Arctic Studies Center des Anchorage Museums, im Alaska State Museum in Juneau und im Sheldon Jackson Museum in Sitka ermöglichten einen intensiven Austausch – insbesondere auch mit Vertreter*innen der indigenen Herkunftsgemeinschaften. Neben der Sammlung von Informationen zu den einzelnen Objekten ging es dabei vor allem darum, welche Fragen die indigenen Partner*innen an die Objekte in Oldenburg haben und was sie von der Digitalisierung erwarten. Für die zukünftige Online-Verfügbarkeit kristallisierten sich sehr konkrete Wünsche heraus: Die Rück- und Innenseiten der Objekte sollten ebenfalls zugänglich sein, da die Kombination dieser Perspektiven wichtige Details zu den Herstellungstechniken offenbart. Ebenso ist es unabdingbar, dass alle Informationen in englischer Sprache verfügbar sind und eine flexible Suche über verschiedene Schlagworte ermöglicht wird. Die kulturelle Bedeutung und das Wissen, das die Sammlung bewahrt, sind insbesondere für indigene Künstler*innen von großem Interesse, da es ihnen ermöglicht, traditionelle Techniken zu studieren und sie an kommende Generationen weiterzugeben.
Im Rahmen der „Sharing Our Knowledge“-Konferenz in Sitka präsentierten Dr. Gudrun Bucher und Dr. Ivonne Kaiser zum Abschluss der Reise die Objekte der Alaska-Sammlung des Museums und deren Weg nach Oldenburg. Im Austausch mit den Anwesenden wurden Ideen für zukünftige Kooperationen und gemeinsame Projekte entwickelt. Zahlreiche neue Ideen zur Präsentation und Vermittlung der Sammlung entstanden zudem im Dialog mit den Fachkolleg*innen vor Ort und werden nun im Landesmuseum Natur und Mensch diskutiert.
„We do all what we do for the generations to come.“
Dieser Satz eines „Elders“ (dt. Ältester, Bezeichnung für Stammes- oder Clanoberhaupt) auf der Konferenz fasst das Ziel der Zusammenarbeit eindrucksvoll zusammen: Kulturelles Erbe lebendig zu halten und es für kommende Generationen nutzbar zu machen.
Presseabbildungen:
1_(vlnr) Dr. Gudrun Bucher und Ellen Carlee, Restauratorin am Alaska State Museum Juneau, im Depot des Juneau Museums, Foto: Ivonne Kaiser
_(vlnr) Dr. Ivonne Kaiser, Dr. Zachary R. Jones, Ethnohistoriker und Sammlungsmanager im Historical Park Sitka, und Dr. Gudrun Bucher während der „Sharing our Knowledge“-Konferenz, Foto: Peter Metcalfe
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