Shuttle Modellregion Oberfranken: einer von sechs „Digitalen Orten“ Deutschlands
Die Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO) hat beim Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ den 1. Preis in der Kategorie Mobilität und Infrastruktur gewonnen. Städte und Kommunen, Industrie und Wissenschaft haben in der SMO zusammengearbeitet, um etwas Außergewöhnliches in der Region entstehen zu lassen.
(Pressestelle)
Für den Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ waren Erfolgsgeschichten gesucht, die die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen wissen, dabei das Leben der Menschen vor Ort verbessern und ganz Deutschland für die Zukunft fit machen. Von der Wissenswerkstatt bis hin zur Matching-Plattform für gemeinschaftliche Wohnprojekte haben sich sechs Projekte unter über 160 Teilnehmenden durchgesetzt. Die Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO) gewann die Kategorie Mobilität und Infrastruktur.
Die SMO wurde fünf Jahre lang durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Diesen Herbst endete das Projekt. Das Projektkonsortium umfasste zehn Partner: die Kommunen Stadt Hof, Landkreis Hof und Landkreis Kronach, die Industriepartner Valeo Schalter (Konsortialführer) und Sensoren GmbH, REHAU Automotive SE & Co. KG, DB Regio Bus und Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG sowie die Hochschulpartner Hochschule Coburg, Hochschule Hof und die Technische Universität Chemnitz. Die Nuts One GmbH fungierte im Unterauftrag als Projektbüro für das Projektmanagement.
Coburger Forschende in der SMO
Im Vordergrund von SMO stand der Betrieb von sechs hochautomatisierten Shuttles im öffentlichen Straßenraum in den oberfränkischen Städten Hof, Kronach, Rehau und Bad Steben. Ziel war es, durch die Etablierung des Shuttle-Betriebs im ÖPNV, Forschungsfragen für einen fahrerlosen Betrieb zu erarbeiten und unter anderem mit der Hilfe von KI möglichst alle Abläufe rund um die Mobilitätskette zu automatisieren – beispielsweise zum Thema Fahrgastbetreuung zur Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-Interaktion. Prof. Dr. Mathias Wilde, Professor für Vernetzte Mobilität an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg, erforschte beispielsweise, was Menschen brauchen, um sich in autonomen Shuttles sicher zu fühlen, sein Kollege Prof. Dr. Ralf Reißing, Professor für Automobilinformatik, befasste sich mit Sicherheits- und Störfallmanagement.
In Kronach bietet die Hochschule Coburg auch den Masterstudiengang „Autonomous Driving“ an. Studiengangsleiter Prof. Dr. Georg Arbeiter befasste sich im Forschungsprojekt mit der Umfelderfassung bei schlechten Wetterbedingungen und der Vorhersage von Bewegungen von Passanten. Seine Kollegin Prof. Dr. Lucila Patino Studencki erforschte Teleoperation der Shuttles über 5G. Prof. Dr. Alisa Lindner hatte User Experience von Shuttle und Leitstelle im Fokus.
Viel Mobilität, wenig Ressourcen
In Kronach waren die Shuttles der SMO ein touristisches Erlebnis, in Rehau wurden sie zum Beispiel im Werksverkehr eingesetzt und in Hof verkehrten sie zwischen Innenstadt und Bahnhof: Ziel war überall eine möglichst hohe Mobilität mit geringstmöglichem Ressourceneinsatz. Das kam auch im Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ gut an. Mit dem Preis würdigen die Initiatoren, Deutsche Glasfaser und Deutschland - Land der Ideen, erfolgreiche Digitalisierungsprojekte im ländlichen Raum.