Studentische Ausbildung auf Polarstern-Transit Richtung Antarktis
Am Wochenende soll das Forschungsschiff Polarstern aus seinem Heimathafen Bremerhaven auslaufen. An Bord sind dann neben der Besatzung 33 wissenschaftliche Expeditionsteilnehmende - überwiegend Nachwuchsforschende, die den Umgang mit Echoloten zur Vermessung des Meeresbodens trainieren.
Wenn es am Sonntagabend „Leinen los“ für die Polarstern heißt, sind viele Expeditionsneulinge an Bord: Die Transitstrecke Richtung Antarktis wird regelmäßig für die studentische Ausbildung genutzt. Studierende und Promovierende lernen auf See den Umgang mit den Echoloten, die zur festen Ausstattung des Forschungsschiffs gehören. Die Lote vermessen den Meeresboden und erfassen damit eine wichtige Grundlage, um Probennahmestellen zu bestimmen und unterstützen auch die Nautiker auf der Brücke, um durch unbekannte Gebiete zu navigieren. Auf der Transitfahrt steht jedoch ein anderer Aspekt im Mittelpunkt: Die Route ist bekannt und die Studierenden können somit die von ihnen erhobenen Datensätze mit denen vergangener Jahre vergleichen. Von Bremerhaven aus geht es Sonntag gegen 20:00 Uhr los über Rotterdam durch den Ärmelkanal und die Biskaya nach Las Palmas. Auf den Kanaren steigen die Teilnehmenden des Trainings dann ab, die Polarstern fährt anschließend weiter nach Walvis Bay (Namibia), wo sie kurz vor Weihnachten erwartet wird.
Nach einem Crewwechsel und der Versorgung mit Proviant und Treibstoff soll an Heiligabend planmäßig eine gut zweieinhalb Monate lange Expedition ins antarktische Weddellmeer starten. Mitte Januar wird Polarstern die Neumayer-Station III in der Atkabucht zur Versorgung der deutschen Antarktisstation anlaufen. Forschungsschwerpunkt der Expedition ist die Fortsetzung der Langzeitbeobachtungen des Hybrid Antarctic Float Observation System (HAFOS). In diesem Rahmen erhebt das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung bereits seit den 1980er Jahren Daten zu Hydrographie, Nährstoffen, Sauerstoff- und Kohlenstoffsystemparametern in der Weddellmeerregion, um Veränderungen im Klimawandel zu analysieren. Mitte März 2025 endet die Antarktisexpedition in Port Stanley, Falklands, von wo aus die Polarstern nach einem erneuten Crewwechsel die Rückreise nach Bremerhaven antreten wird.
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