Neue Diversitätsbeauftragte an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena: Bettina Staudenmeyer tritt ihr Amt an
Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) freut sich, Bettina Staudenmeyer als neue Diversitätsbeauftragte zu begrüßen, die ihr Amt am 1. November 2024 angetreten hat und dieses bis zum 30. Juni 2025 ausüben wird.
In ihrer neuen Funktion wird Bettina Staudenmeyer die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Diversitätskompetenz an der EAH Jena leiten. Die Hochschule diversitätsbewusst zu gestalten bedeutet, alle Hochschulangehörigen mit ihren Herkünften, ihren Religionen, ihren Sprachen, Behinderungen und Erkrankungen, ihren Pflegeverantwortungen, ihren sozioökonomischen Hintergründen, sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Diskriminierungserfahrungen in den Blick zu nehmen. Als Diversitätsbeauftragte vertritt Bettina Staudenmeyer die Interessen aller Hochschulangehörigen, insbesondere aller Studierenden, für eine gleichberechtigte Teilhabe an Studium, Lehre und Forschung und wirkt auf den Abbau von Benachteiligungen hin.
Bettina Staudenmeyer lebt seit 13 Jahren in Jena und ist seit März 2023 an der Hochschule in der Hebammenwissenschaft tätig, wo sie sozialwissenschaftliche Grundlagen und Methoden sowie diversitätsbewusste Gesundheitsversorgung lehrt. Sie ist Soziologin und war zuvor acht Jahre als freiberufliche Sozialwissenschaftlerin tätig, unter anderem für das Tübinger Institut für gender- und diversitätsbewusste Sozialforschung und Praxis (tifs). Sie forschte insbesondere zu queeren Jugendlichen in der Jugendhilfe, Menschen in Wohnungsnot im Gesundheitssystem oder zum Drogenkonsum geflüchteter Frauen. Außerdem führte sie Fortbildungen für Fachkräfte in Thüringen durch.
Während ihrer Amtszeit sei es ihr wichtig, den Sinn und die Notwendigkeit von Diversitätskompetenz wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisnah zu vermitteln, zumal das Thema Diversität derzeit stark zur Polarisierung genutzt werde, so Bettina Staudenmeyer. Die Studienlage zeige, dass beispielsweise queere Menschen und Menschen, deren Nachnamen als ausländisch wahrgenommen werden, im Gesundheitswesen und bei der Wohnungssuche benachteiligt werden. Auch für den Hochschulbereich zeigten aktuelle Studien, dass etwa ein Viertel der Studierenden an Hochschulen diskriminierende Erfahrungen mache und mehr als die Hälfte solche Situationen beobachte. Es sei daher unabdingbar, sich mit den Ursachen dieser Benachteiligungen auseinanderzusetzen und die Grundlagen für ein respektvolles Miteinander zu fördern. „Von Diversitätskompetenz profitieren wir alle“, erklärt Bettina Staudenmeyer. „Die Mehrheit der Menschen macht die Erfahrung, dass bestimmte Aspekte ihres Lebens nicht berücksichtigt oder abgewertet werden. Wenn wir systematisch alle Lebensrealitäten mitdenken, fördert das die Zufriedenheit und die Wertschätzung untereinander.“
Diversitätskompetenz beinhalte Wissen, Selbstreflexion, Sozialkompetenz und eine positive Fehlerkultur, so Bettina Staudenmeyer. Diversität sei ein Querschnittsthema und sie wolle die Hochschulangehörigen dabei unterstützen, die eigene Diversitätskompetenz weiterzuentwickeln und in den persönlichen Alltag zu integrieren. „Es geht darum zu erkennen, dass wir alle viel gemeinsam haben und gleichzeitig Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir ohne Angst verschieden sein können“, sagt Bettina Staudenmeyer.
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