Erfolgreiche ICF-Anwender(innen)konferenz 2024: Über 500 Teilnehmende diskutierten im Online-Format innovative Ansätze
Über 500 Fachkräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich am 22. und 23. November virtuell um Einblick in innovative Projekte und Best Practices rund um das Thema „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) zu erhalten.
Die jährlich stattfindende ICF-Anwender(innen)konferenz (ICF-AWK) ist die zentrale Veranstaltung, wenn es um Fragen zur „Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) im deutschsprachigen Raum geht.
Die ICF wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt und dient als standardisiertes System, um die sogenannte Funktionsfähigkeit eines Menschen systematisch zu beschreiben. Es wird dabei ein bio-psycho-soziales Modell zugrunde gelegt. Das bedeutet, dass körperliche, psychologische und soziale Aspekte der Gesundheit gemeinsam und in Wechselwirkung betrachtet werden.
Die Konferenz widmete sich dem Ziel, Erfahrungen in der praktischen Anwendung des bio-psycho-sozialen Modells der ICF zu teilen und interdisziplinäre Diskussionen anzuregen. Dabei standen insbesondere neue Ansätze und Weiterentwicklungen für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Fokus. Die Teilnehmenden, überwiegend Fachkräfte aus sozialen, pädagogischen und gesundheitlichen Berufen, erhielten Einblicke in Best Practices und innovative Projekte.
In insgesamt 26 Sessions präsentierten über 30 Expert*innen praktische Anwendungen und Forschungsergebnisse zur ICF. Themen wie die Übersetzung von Instrumenten in die „Sprache der ICF“, partizipative Zielfindung, Beurteilungsmerkmale und die Einbindung der ICF in Kindertagesstätten oder die Frühförderung regten zu intensivem Austausch an. Projekte zu „Shared Decision Making“ und „ICF-basiertem Selbstassessment“ zeigten, wie die ICF aktiv zur Förderung von Teilhabe und Inklusion beitragen kann.
Die Konferenz hob auch den Stellenwert der ICF in der Lehre hervor. An der Hochschule Nordhausen wird das Modell bereits seit vielen Jahren praxisnah vermittelt, wodurch Studierende frühzeitig Kompetenzen erwerben, die in der Praxis geschätzt werden. Beiträge zu Lernwerkzeugen und Leitfäden betonten die Bedeutung von methodischer Unterstützung für eine flächendeckende Implementierung der ICF.
Dank der technischen Umsetzung durch das E-Learning-Team der Hochschule, bestehend aus Sebastian Ziegler und Marius Knodel, sowie der organisatorischen Leitung durch Prof. Andreas Seidel, verlief die Konferenz reibungslos. Unterstützt wurde das Team von engagierten Studierenden, die die Veranstaltung aktiv mitgestalteten. Die positive Resonanz der Teilnehmenden bestätigte die hohe Qualität der Veranstaltung.
„Die diesjährige Konferenz hat erneut gezeigt, wie vielfältig die Anwendungsbereiche der ICF sind und wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis bleibt“, resümiert Prof. Seidel, der seit Jahren auf diesem Gebiet forscht und publiziert. „Wir freuen uns über die große Beteiligung und die Impulse, die von dieser Konferenz ausgehen.“
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Andreas Seidel
https://www.hs-nordhausen.de/kontaktverzeichnis/s/seidel-andreas-prof-dr/
Weitere Informationen:
https://www.hs-nordhausen.de/veranstaltungen/icf-anwenderinnenkonferenz-2024-online/