Neues DFG-gefördertes Forschungsprojekt: Biologisch abbaubare Kunststoffe aus Abfällen
Der Bioverfahrenstechniker Prof. Dr.-Ing. Sebastian Riedel von der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Prof. Dr. Jaewook Myung vom Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST) forschen gemeinsam an der Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfallströmen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und hat eine Laufzeit von 36 Monaten.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Synthese von Polyhydroxyalkanoaten (PHA) – einer Gruppe biologisch abbaubarer Polyester – zu optimieren. Dabei sollen verschiedene Materialzusammensetzungen untersucht und ihre Umweltwirkungen umfassend bewertet werden. PHAs gelten als vielversprechende Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen, da sie vollständig biologisch abbaubar sind und aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden können. Im Fokus des Projekts steht die Nutzung von Mikroorganismen, die PHA aus verschiedenen Abfallströmen produzieren können. Dazu zählen Altspeiseöl und landwirtschaftliche Reststoffe. Diese Rohstoffe sind nicht nur kostengünstig und reichlich vorhanden, sondern tragen auch zur Reduzierung von Abfällen bei und fördern eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Die BHT erhält im Rahmen der Förderung rund 580.000 Euro. Mit den Mitteln sollen die biotechnologischen Verfahren weiterentwickelt werden, um die industrielle Nutzbarkeit von PHA zu verbessern und die Grundlage für umweltfreundlichere Kunststofflösungen zu schaffen. Das Forschungsprojekt ist ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeit in der Kunststoffproduktion voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren. Die Ergebnisse könnten wegweisend für die zukünftige Nutzung biologisch abbaubarer Materialien in verschiedenen Industrien sein.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Kontakt: Sebastian.Riedel@bht-berlin.de