Demokratische Werte in der Ausbildung verankern
BIBB-Präsident Esser hat zum Auftakt der Tagung „Demokratiebildung im Beruf“ die Bedeutung des Themas für die berufliche Bildung hervorgehoben. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Potenziale der Demokratiebildung an den verschiedenen Lernorten der beruflichen Bildung aufzuzeigen.
BIBB eröffnet Fachtagung „Demokratiebildung im Beruf – eine Aufgabe für alle Lernorte“
Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, hat zum Auftakt der zweitägigen Fachtagung „Demokratiebildung im Beruf – eine Aufgabe für alle Lernorte“ betont, dass Demokratiekompetenz den Menschen nicht mit der DNA mitgegeben werde und in jeder Generation die Demokratiefähigkeit neu gelernt werden müsse. „Daher ist für mich klar: Unter dem, was in der beruflichen Bildung zu tun ist, ragt die Demokratiebildung im Beruf in diesen Zeiten besonders als Aufgabe für alle Lernorte heraus. Wichtig ist: Immer dann, wenn wir über das betriebliche Engagement reden, darf nur von niedrigschwelligen Ansätzen gesprochen werden – dass wir bei den Betrieben sensibilisieren und diese curricular nicht überfordern. Und klar ist auch, dass Betriebe unterstützt werden müssen. Wir wollen mit dieser Tagung den notwendigen berufsbildungspolitischen Diskurs zur Förderung der Demokratiebildung weiter anschieben und der beruflichen Bildung damit einen notwendigen Impuls geben.“
Die Veranstaltung, an der mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Berufsbildungspraxis teilnehmen, zielt darauf ab, die Potenziale der Demokratiebildung an den verschiedenen Lernorten der beruflichen Bildung – in der Schule, im Betrieb und im Rahmen internationaler Mobilität – aufzuzeigen. Sie wird vom BIBB gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) durchgeführt.
In Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten ist es eine gemeinschaftliche Aufgabe, das Ansehen der Demokratie und das Vertrauen in demokratische Strukturen im Bildungssystem zu stärken. Es gilt, Demokratiebewusstsein zu fördern und demokratisches Handeln einzuüben. Dabei kommt der beruflichen Bildung bei der Entwicklung mündiger und kritisch denkender Bürgerinnen und Bürger, die aktiv an der demokratischen Gesellschaft und der sozialen Marktwirtschaft teilnehmen, eine besondere Rolle zu.
Die Fachtagung leistet einen Beitrag, diese demokratischen Werte – und damit verbunden auch die Übernahme von Verantwortung – schon in der Ausbildung zu verankern. Sie will die Möglichkeiten und Grenzen ausloten, Demokratiebildung im Alltag der beruflichen Bildung zu berücksichtigen und geht der Frage nach, wie zum Beispiel die wichtigen Stakeholder in der beruflichen Bildung über dieses Thema denken.
In unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten und Lernanlässe die berufliche Bildung im Kontext der Demokratiebildung bietet. Neben Grußworten und Keynotes ermöglichen Paneldiskussionen und spezielle Diskursräume den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren der beruflichen Bildung – von Auszubildenden und Ausbildenden bis hin zu Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie Politikern und Politikerinnen.
Eine begleitende Ausstellung („Ideenschmiede“) bietet einer Vielzahl gelungener Projekte zudem die Gelegenheit, praxisnahe Ansätze vorzustellen, die verdeutlichen, wie demokratisches Handeln während der Ausbildung gefördert werden kann und wie politisch-gesellschaftliche Kompetenzen an den unterschiedlichsten Lernorten vermitteln werden können.
Weitere Informationen im Internetangebot des BIBB unter https://www.bibb.de/de/199291.php. Die Webseite wird im Nachgang der Tagung zu einer Veranstaltungsdokumentation ausgebaut.
Dem Thema „Demokratiebildung“ widmet sich auch das Heft 4/2024 der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ unter https://www.bwp-zeitschrift.de/dienst/publikationen/de/19946 sowie ein Podcast zur Veranstaltungsreihe „Demokratiebildung im BIBB“ unter https://www.bwp-zeitschrift.de/de/bwp_198879.php.
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.